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Helgoland Wie die Quantentheorie unsere Welt verändert Übersetzt von: Enrico Heinemann
Helgoland
Wie die Quantentheorie unsere Welt verändert


Übersetzt von: Enrico Heinemann

Carlo Rovelli

Rowohlt
EAN: 9783498002206 (ISBN: 3-498-00220-1)
208 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, Oktober, 2021

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Als der junge deutsche Physiker Werner Heisenberg 1925 auf Helgoland die mathematischen Grundlagen der Quantenmechanik schuf, setzte er einen Prozess in Gang, der Mikrokosmos und Makrokosmos voneinander trennte. Hundert Jahre später verdanken wir der Quantenphysik unser Wissen um die Grundlagen der Chemie, die Funktionsweise der Sonne oder auch unseres Gehirns, sie ist die Basis moderner Hochtechnologie vom Laser bis zum Computer. Und doch gibt sie der Forschung nach wie vor Rätsel über Rätsel auf.

Rovellis neues Buch führt uns ein in die Welt der physikalischen Forschung zu den allerkleinsten Teilchen, die er selbst maßgeblich betreibt. Was wissen wir und was können wir wissen über die Zustände der quantischen Welt, die Möglichkeiten ihrer Beobachtung, die Grenzen unserer materiellen Existenz und ihrer Beschreibung, aber eben auch über unser Bewusstseinsvermögen und schließlich die schwindelerregende Auffassung moderner Teilchenphysik von der Beschaffenheit unserer materiellen Welt als bloßes Geflecht von Beziehungen und Interaktionen?

Carlo Rovelli, geboren 1956 in Verona, ist seit 2000 Professor für Physik an der Universität Marseille. Zuvor forschte und lehrte er unter anderem am Imperial College London, der Universität Rom, der Yale University, an der Universita dell‘ Aquila und an der University of Pittsburgh. 1998/99 war er Forschungsdirektor am Zentrum für Theoretische Physik (CPT) in Luminy. Er hat die italienische und die amerikanische Staatsbürgerschaft Zusammen mit Lee Smolin entwickelte er die Theorie der Schleifenquantengravitation, die international als verheißungsvollste Theorie zur Vereinigung von Einsteins Gravitationstheorie und der Quantentheorie gilt.
Rezension
Das 20. Jhdt. kann als das Jahrhundert der Physik gelten. Von "moderner" Physik spricht man seit dem 1. Viertel des 20. Jahrhunderts. Der zunächst etwas irritierende Buchtitel "Helgoland" erklärt sich daher, dass der junge deutsche Physiker Werner Heisenberg 1925 auf Helgoland die mathematischen Grundlagen der Quantenmechanik schuf. Es gelang ihm zum ersten Mal, das Verhalten der kleinsten Bausteine der Materie zu erklären, indem er die Gesetze der klassischen Physik einer revolutionären Wandlung unterwarf. Mit seiner Quantenmechanik eröffnete er die Welt der mikroskopischen Bestandteile der Materie, der Atome, Atomkerne und Elementarteilchen. Sie ermöglicht auch die Beschreibung der physikalischen Eigenschaften von Molekülen, chemischen Verbindungen, Kristallen, Feststoffen und Halbleitern und ist so die Grundlage der heutigen Computertechnik. Carlo Rovelli bietet hier eine ebenso kurze wie verständliche Geschichte der Quantenphysik. Mit Max Plancks Entdeckung des nach ihm benannten Wirkungsquantums im Jahr 1900 beginnt das Zeitalter der modernen Physik. Es ist durch die Entwicklung neuer Theorien gekennzeichnet, die über die klassischen Gesetze hinausgehen: einerseits Einsteins Relativitätstheorien von 1905 und 1916, andererseits die wesentlich von Werner Heisenberg entwickelte Quantenmechanik (1925/26), die unsere materielle Welt als bloßes Geflecht von Beziehungen und Interaktionen begreift.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Den Blick in den Abgrund richten 9

Erster Teil 15

I 15

1. Die absurde Idee des blutjungen Werner Heisenberg: die «beobachtbaren Größen» 17
2. Erwin Schrödingers abwegiges ψ: die «Wahrscheinlichkeit» 30
3. Die Granularität der Welt: «die Quanten» 38

Zweiter Teil 45

II 45

1. Superpositionen 47
2. Das Ψ ernst nehmen: multiple Welten, verborgene Variable und physikalische Kollapse 57
3. Die Unschärfe akzeptieren 66

III 71

1. Es gab eine Zeit, in der die Welt einfach erschien 73
2. Relationen 75
3. Die luftige und leichte Welt der Quanten 82

IV 89

1. Quantenverschränkung 91
2. Der Tanz zu dritt, der die Beziehungen der Welt knüpft 98
3. Information 101

Dritter Teil 111

V 111

1.
Alexander Bogdanow und Wladimir Lenin 113
2. Naturalismus ohne Substanz 126
3. Ohne Fundament? Nāgārjuna 131

VI 143

1. Einfache Materie? 145
2. Was bedeutet «Bedeutung»? 150
3. Die Welt, von innen gesehen 161

VII 171

Aber ist das wirklich möglich? 173

Dank 183
Bildnachweise 185
Anmerkungen 187
Register 205