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Heilpädagogische Unterrichtsgestaltung  Ein Studienbuch zur Förderdiagnostik, Basisfunktionsschulung und Klassenführung 3. Auflage 2010 / 1. Auflage 2001
Heilpädagogische Unterrichtsgestaltung
Ein Studienbuch zur Förderdiagnostik, Basisfunktionsschulung und Klassenführung


3. Auflage 2010 / 1. Auflage 2001

Albin Niedermann, Mirjam Meisel-Stoll, Caroline Sahli, Urs Zeltner

Verlag Paul Haupt
EAN: 9783258075945 (ISBN: 3-258-07594-8)
152 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2010, 22 Abb. + 15 Tab.

EUR 19,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Drei wesentliche Determinanten guten heilpädagogischen Unterrichts werden in diesem Buch behandelt: Bemühungen um Individualisierung setzen förderdiagnostische Arbeit voraus. Die diagnostischen Ergebnisse lassen oft auf fehlende Lernvoraussetzungen beziehungsweise nicht ausreichend entwickelte Basisfunktionen schliessen, die ein wesentliches Element des heilpädagogischen Unterrichts bilden. Weiter werden die Klassenführung und die Lösung von Disziplinproblemen thematisiert.

Das Buch wurde als Arbeits- und Studienunterlage konzipiert.
Rezension
Dieses Arbeits- und Studienbuch zielt auf Studierende der Schulischen Heilpädagogik. Drei Bereiche stehen im Blickpunkt der Verbesserung des eigenen Unterrichts: 1) Die Förderdiagnostik: Individulisierung setzt ein Bemühen um das Kennenlernen des Individuums voraus; in einer heilpädagogischen Klasse muss der Unterricht besonders auf das einzelne Subjekt hin durchdacht werden. 2) Die Voraussetzungen für schulisches Lernen (Basisfunktionen): Im heilpädagogischen Unterricht muss die Förderung von Basalqualifikationen in den Unterricht einbezogen werden. 3) Das Klassenführungsproblem: Klassenführungs- und Disziplinprobleme stellen sich in heilpädagogischen Klassen in spezifischer Weise. Hier geht es um vorbeugende Maßnahmen ebenso wie um Krisenintervention.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Beiträge zur Heil- und Sonderpädagogik
Begründer der Reihe: Prof. em. Dr. Urs Haeberlin, Universität Freiburg (CH)
Mitherausgeber: Prof. Dr. Gérard Bless und Prof. Dr. Winfried Kronig, Universität
Freiburg (CH)

Drei wesentliche Determinanten guten heilpädagogischen Unterrichts werden in diesem Buch behandelt: Bemühungen um Individualisierung setzt förderdiagnostische Arbeit voraus. Die diagnostischen Ergebnisse weisen oft in die Richtung fehlender Lernvoraussetzungen bzw. nicht ausreichend entwickelter Basisfunktionen, die ein wesentliches Element des heilpädagogischen Unterrichts bilden. Weiter wird die Klassenführung und Lösung von Disziplinproblemen thematisiert. Das Buch wurde als Arbeits- und Studienunterlage konzipiert - es erscheint hier in vollständig überarbeiteter Fassung.

Pressestimmen:
«Das als Studienbuch konzipierte Werk zeichnet sich aus durch systematisierende Zugriffe, Originalzitate und Darstellungen zur Vertiefung und zum Verweilen mit der Thematik sowie durch prägnante Praxisbeispiele und konkrete Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung. Das besprochene Studienbuch ist ein gelungener Ansatz, Theorie und Praxis der Unterrichtsgestaltung als zwei sich ergänzende Seiten der gleichen Sache zu sehen und zu verstehen. Es sollte in allen Studiengängen für Schulische Heilpädagogik Bestandteil des Studiums sein.»
Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete VHN 3/07

Albin Niedermann, Prof., Dr. phil., Dipl. Heilpädagoge, Fachpsychologe für Psychotherapie FSP, Leiter der Abt. Schulische Heilpädagogik am Heilpädagogischen Institut und Titularprofessor der Universität Freiburg / Schweiz.
Mirjam Meisel-Stoll, Dipl. Schulische Heilpädagogin, Grundschullehrerin, Individualpsychologische Beraterin, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin in der Abt. Schulische Heilpädagogik am Heilpädagogischen Institut der Universität Freiburg / Schweiz.
Caroline Sahli, lic. phil., Dipl. Schulische Heilpädagogin, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin in der Abt. Schulische Heilpädagogik am Heilpädagogischen Institut der Universität Freiburg / Schweiz.
Urs Zeltner, lic. phil., Heilpädagoge, Lektor an der Universität Freiburg / Schweiz mit dem lehrmässigen Schwerpunkt auf der Unterrichtsgestaltung mit kognitiv beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen. Zusätzlich Lehr-Teilpensum an einer Sonderschule.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 11

2 Förderdiagnostik 16


2.1 Einleitung 16
2.2 Zur Bedeutung der Förderdiagnostik 17
2.2.1 Förderdiagnostik und heilpädagogischer Unterricht 17
2.2.2 Förderdiagnostik im pädagogisch-therapeutischen Kontext 20
2.2.3 Förderdiagnostik als (heil)pädagogisches Optimierungsverfahren 23
2.3 Modelle pädagogisch-psychologischer Diagnostik 25
2.3.1 Einleitung 25
2.3.2 Traditionelle Ansätze 26
2.3.2.1 Medizinisches Modell 26
2.3.2.2 Traditionelles psychodiagnostisches Modell 26
2.3.2.3 Verhaltensorientiertes oder verhaltensdiagnostisches Modell 27
2.3.3 Neuere Ansätze pädagogisch-psychologischer Diagnostik 28
2.3.3.1 Gesellschaftswissenschaftliches oder interaktionistisches Modell 29
2.3.3.2 Lernprozessorientierte Diagnostik 30
2.3.3.3 Strukturbezogene oder qualitative Diagnostik 30
2.3.4 Zusammenfassung 32
2.4 Methoden der Förderdiagnostik 32
2.4.1 Analyse der Lerngeschichte 33
2.4.2 Einschätzung der Lernvoraussetzungen 37
2.4.3 Förderdiagnostische Hilfsmittel 43
2.4.4 Beobachtung 44
2.4.5 Gespräch und Befragung 46
2.4.6 Analyse von Arbeitsprodukten 47
2.5 Prozessmodell zum förderdiagnostischen Vorgehen 50
2.5.1 Feststellung des Problems 52
2.5.2 Analyse des Problems 55
2.5.3 Plan für die Lösung des Problems 57
2.5.4 Prozess 59
2.6 Zusammenfassung und Vertiefungsfragen 61

3 Basisfunktionsschulung 63

3.1 Basisfunktionsschulung als ganzheitliches Lernen 63
3.1.1 Zum konzeptionellen Verständnis 63
3.1.2 Didaktische Orientierung 64
3.1.3 Begründung des ganzheitlichen Lernens 65
3.1.3.1 Pädagogische Begründung 65
3.1.3.2 Neuropsychologische Begründung 66
3.1.4 Basisfunktionsschulung in Lehrplänen 68
3.1.5 Zur Systematik der Basisbereiche 72
3.2 Ganzheitliche Unterrichtsgestaltung 76
3.2.1 Unterrichtsanalyse bezüglich Ganzheitlichkeit 76
3.2.2 Ganzheitliche Unterrichtsplanung 80
3.2.2.1 Lernstufenmodell 80
3.2.2.2 Das Lernfeldermodell 83
3.2.3 Handlungsorientierter Unterricht und Basisfunktionsschulung 85
3.3 Basisfunktionsschulung als individualisierende Lernhilfe 86
3.3.1 Beobachtung im Unterricht 86
3.3.2 Die diagnostischen Einschätzskalen (DES) 88
3.3.3 Hinweise auf didaktische Hilfsmittel 92
3.4 Basisfunktionsschulung und das Konzept der „Sensorischen Integration” 95
3.4.1 Grundlagen 95
3.4.2 Störungen der sensorischen Integration 97
3.4.3 Förderkonzept nach dem Ansatz der sensorischen Integration 97
3.5 Unterrichtsbeispiele 100
3.5.1 Unterrichtsintegrierte Basisfunktionsschulung im Realienunterricht 100
3.5.2 Basisfunktionsschulung am Beispiel von handlungsorientierter
Förderung im Bereich Mathematik 102
3.5.3 Basisfunktionsschulung im Schulfach Handarbeit/Werken Textil 104
3.6 Schlussbemerkungen und Vertiefungsfragen 107

4 Klassenführung 108

4.1 Charakterisierung der heilpädagogischen Schulklasse im Zusammenhang mit disziplinarischen Problemen 108
4.1.1 Disziplinprobleme im (heil-)pädagogischen Alltag 108
4.1.2 Klassenführung und Disziplinprobleme 109
4.1.2.1 Zu wenig erwünschtes Verhalten 111
4.1.2.2 Zu viel unerwünschtes Verhalten: Disziplinprobleme 112
4.2 Verschiedene Erklärungsansätze für die Verursachung auffälligen Verhaltens im Überblick 113
4.2.1 Individuumzentrierte Erklärungsansätze114
4.2.2 Kontextbezogene, sozial orientierte Erklärungsansätze 115
4.3 Perspektiven für das Führungsverhalten im Klassenzimmer 117
4.3.1 Erste Stufe: Präventive Massnahmen 118
4.3.1.1 Vorbeugendes Führungsverhalten bei der Übernahme einer neuen Klasse 119
4.3.1.2 Vorbeugendes Führungsverhalten im täglichen Unterricht 121
4.3.1.3 Training von Sozialen Kompetenzen 125
4.3.2 Zweite Stufe: Unterstützung der Selbstkontrolle 128
4.3.2.1 Indirekte Interventionsmöglichkeiten bei leichten Störungen 128
4.3.2.2 Direkte Interventionsmöglichkeiten bei schwerwiegenden Störungen 129
4.3.3 Dritte Stufe: Disziplinmassnahmen, korrektive Massnahmen 130
4.3.3.1 Bestrafung 130
4.3.3.2 Konfliktlösungen 132
4.3.3.3 Entwicklung eines Disziplinplanes 135
4.4 Spezifische Ansätze zum Umgang mit auffälligem Schülerverhalten 137
4.4.1 Verstehende Perspektive im Umgang mit auffälligem Verhalten 137
4.4.2 Ressourcen- und lösungsorientierter Ansatz im Umgang mit
schwierigen Erziehungssituationen 143
4.4.2.1 Erklärung des Ansatzes 143
4.4.2.2 Prinzipien des lösungsorientierten Ansatzes 144
4.5 Schlussbemerkungen und Vertiefungsfragen 146

5 Literaturverzeichnis 147



Leseprobe:

Vorwort zur 3. Auflage
Wir haben erfahren, dass dieses Studienbuch in der Aus- und Weiterbildung von Schulischen
Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, aber auch in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung
an Pädagogischen Hochschulen mit Gewinn eingesetzt wird. Das freut uns,
und wir hoffen, dass es auch in der 3. Aufl age seinen Beitrag zur Gestaltung von gutem
Unterricht weiterhin leisten kann.
Murten/Schweiz, im Dezember 2009 Albin Niedermann
Vorwort zur 2. Aufl age
Dieses Buch wendet sich an alle, die Schülerinnen und Schüler unterrichten, welche Mühe
haben, die verlangten Anforderungen zu erfüllen.
Wegleitend war die Frage, wie guter Unterricht gestaltet werden muss, damit er auch bei
schwächeren Schülern lernwirksam ist. Wir haben drei wichtige Determinanten guten
heilpädagogischen Unterrichts herausgegriffen und versucht, diese zu konkretisieren. Bei
vielen Schulbesuchen im Rahmen unseres Ausbildungsauftrages haben wir diese drei
Bereiche immer wieder als schwierige Arbeitsbereiche wahrgenommen. Diese Tätigkeitsfelder
werden aber nicht nur von Studierenden als schwierig erlebt – auch in der Schulpraxis
Stehende berichten immer wieder von Problemen bei der Umsetzung:
– Wie kann ich meine Schüler möglichst gut in ihren Schwächen und Stärken kennen
lernen und daraus gute Förderung ableiten? (Förderdiagnostik)
– Wie kann ich Lernvoraussetzungen oder Basisfunktionen in die tägliche Förderung
miteinbeziehen? (Basisfunktionsschulung)
– Wie kann ich meine Klasse gut führen und konstruktiv mit Disziplinproblemen umgehen?
(Klassenführung)
Die 2001 erschienene Erstausgabe zu diesen drei Fragen hatte ich im Alleingang konzipiert
und verfasst; sie ist seit einiger Zeit vergriffen. Für die 2. Ausgabe sollten neuere
Literatur aufgearbeitet und die Kapitel verbessert und noch praxisnäher gestaltet werden.
Daraus ist nun neu ein Gemeinschaftswerk der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Abteilung
Schulische Heilpädagogik am Heilpädagogischen Institut der Universität Freiburg/
Schweiz entstanden, das wir als einen Baustein zur Ausbildung im Bereich der Speziellen
Didaktik einsetzen. Das Buch kann aber auch bestandenen Praktikerinnen und Praktikern
wichtige Impulse vermitteln.

Freiburg/Schweiz,
im Mai 2006
Albin Niedermann