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Lehrerinnen und Lehrer erforschen ihren Unterricht Unterrichtsentwicklung und Unterrichtsevaluation durch Aktionsforschung 4., überarbeitete und erweiterte Aufl.
Lehrerinnen und Lehrer erforschen ihren Unterricht
Unterrichtsentwicklung und Unterrichtsevaluation durch Aktionsforschung


4., überarbeitete und erweiterte Aufl.

Herbert Altrichter, Peter Posch

Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781514140 (ISBN: 3-7815-1414-5)
374 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2007

EUR 19,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Aktionsforschung ist die systematische Reflexion von Praktikern über ihr Handeln in der Absicht, es weiterzuentwickeln« (John Elliott).

Durch die rasche wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung stellen sich neue Anforderungen an die Schule; eingespielte Routinen des Lehrens und Lernens müssen überdacht werden.

Das Buch versteht sich als Handbuch zur methodischen Unterstützung dieses Prozesses. Eine Fülle von praktischen Anregungen und Beispielen zur

– Reflexion über das eigene Tun

– Förderung der professionellen Kommunikation

– Weiterentwicklung der Qualität von Unterricht und Schule

wird angeboten.

Ausführlich wird die Gestaltung des Tagebuchs als wichtigstes Instrument forschender LehrerInnen erläutert. Weitere wichtige Methoden der Sammlung und Analyse von Daten werden vorgestellt. Die vorgestellten Methoden sind für PraktikerInnen handhabbar und erleichtern die nötige Distanz für eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Unterricht. Handlungsstrategien, die sich aus dem erweiterten Verständnis unterrichtlicher Situationen ergeben und der Verbesserung der Qualität der Praxis dienen, werden in einem eigenen Kapitel behandelt. Die Entstehung professioneller Kommunikation unter LehrerInnen und die Mitteilung von Wissen werden ebenfalls ausführlich besprochen.

Das Handbuch wurde um eine Reihe neuer Methodendarstellungen sowie um ein Kapitel über Schulentwicklung und Qualitätsevaluation ergänzt.

Dr. Herbert Altrichter, geboren 1954, ist Professor für Pädagogik und Pädagogische Psychologie an der Johannes Kepler-Universität Linz.

Dr. Peter Posch, geboren 1938, ist Professor i.R. am Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung der Universität Klagenfurt.
Rezension
Schulentwicklung und Qualitätsevaluation, auch in pädagogischen Kontexten, sind in aller Munde; entsprechend wurde dieses Buch in der 4. Aufl. um ein einschlägiges Kapitel ergänzt.
Aber grundsätzlich geht es dem Buch um die Verbesserung der Unterrichtsqualität: Lehrer/inne/n wird das notwendige methodische Handwerkszeug vermittelt, um ihren eigenen Unterricht wahrzunehmen, zu reflektieren und qualitativ weiter zu entwickeln. Dabei steht ein Lehrer-Tagebuch im Mittelpunkt, mit Hilfe dessen der Unterricht reflektiert werden kann.
Aber auch mit weiteren Methoden werden Daten gesammelt und erhoben, um daraus Handlungsstrategien für eine Optimierung eigenen Unterrichts abzuleiten.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung: Was können Sie in diesem Buch lesen? 11

1.1 Motive von Aktionsforschung 13
1.2 Charakteristika von Aktionsforschung 15
1.3 Aktuelle Bedeutung von Unterrichtsentwicklung durch forschende LehrerInnen 22
1.4 Aufbau und Gebrauch des Buches 23
1.5 Getting started: Forschung und Entwicklung in Gang bringen 25

2 Das Tagebuch: Begleiter des Forschungsprozesses 30

2.1 Warum Tagebuch schreiben? 30
2.2 Tagebücher haben Tradition 31
2.3 Einige Anregungen für das Schreiben von Tagebüchern 33
2.3.1 Allgemeine Anregungen für das Schreiben von Tagebüchern 33
2.3.2 Ein Beispiel 36
2.3.3 Anregungen für „beschreibende Passagen“ in Tagebüchern 39
2.3.4 Anregungen für „interpretierende Passagen“ in Tagebüchern 40
2.3.4.1 Theoretische Notizen 41
2.3.4.2 Methodische Notizen 42
2.3.4.3 Pläne 43
2.3.5 Anregungen zum „schriftlichen Nachdenken“ 44
2.4 Die eigene Forschung beginnen 47
M 1 Der erste Arbeitsvorschlag: Tagebuch 48
M 2 Aufwärmen und Muskeln-Spielen-Lassen 49
M 3 Schriftliches Nachdenken 50

3 Entwicklung eines Ausgangspunktes für die Forschung 52

3.1 Was sind Forschungsausgangspunkte? 52
3.2 Finden von Ausgangspunkten 62
M 4 Brainstorming: Finden von Ausgangspunkten 63
M 5 Eine Methode, um einige Ausgangspunkte eine Zeit lang parallel zu überlegen 64
3.3 Gesichtspunkte für die Auswahl eines Ausgangspunktes 65
M 6 Auswahl eines Ausgangspunktes 65

4 Nähere Klärung des Ausgangspunktes 70

4.1 Vom „ersten Eindruck“ 70
4.2 über die Aktivierung zusätzlichen Wissens 73
4.3 zur Formulierung einer eigenen praktischen Theorie 76
4.3.1 Elemente und Zusammenhänge 76
4.3.2 Typische Sichtweisen bei der Formulierung praktischer Theorien 79
4.4 Vorschläge zur näheren Klärung von Forschungsausgangspunkten 84
4.4.1 Gespräche 85
M 7 Analysegespräch in einer Gruppe 85
M 8 Gespräch mit kritischen FreundInnen 89
4.4.2 Graphische Darstellungen 90
M 9 Graphische Rekonstruktionen 91
4.4.3 Ordnen von Erfahrungen 93
M 10 Eine Geschichte aus Karten 93
M 11 Drei Listen: Merkmale – Bedingungen – Handlungsmöglichkeiten 93
M 12 Von Kategorien zu Hypothesen 95
4.5 Entwicklung oder Forschung? 98
4.6 Zielklärung und Entwicklung von Erfolgsindikatoren 102
M 13 Ziele konkretisieren und Erfolgsindikatoren formulieren 103
M 14 Einige Anregungen zur Entwicklung von Erfolgsindikatoren 107

5 Sammlung von Daten 110

5.1 Erfahrungen machen und Daten sammeln 110
M 15 Die Leiter des Schließens 113
5.2 Gütekriterien von Aktionsforschung 116
5.2.1 Erkenntnistheoretische Kriterien: Sicherung der Güte der Befunde durch Hinzuziehung
alternativer Perspektiven und durch Erprobung in der Praxis 117
5.2.2 Pragmatische Kriterien: Verträglichkeit mit der Praxis 120
5.2.3 Ethische Kriterien: Vereinbarkeit mit ethischen Grundsätzen 121
5.3 Sammlung bereits vorliegender Daten 125
M 16 Dossier 125
M 17 Spurensicherung 126
5.4 Beobachtung und Dokumentation von Prozessen 128
5.4.1 Direkte Prozeßbeobachtung 129
M 18 Einstimmung auf Beobachtungen 130
M 19 Anekdoten 133
M 20 Aufzeichnungen bei nachträglicher Themenwahl 134
M 21 Beobachtungsprofil 135
M 22 Unterrichtsprotokoll 139
M 23 Schattenstudie 140
5.4.2 Tonaufzeichnung 141
M 24 Teilweise Transkription von Aufzeichnungen 145
M 25 Transkriptionsregeln 146
5.4.3 Fotografie 146
5.4.4 Videoaufzeichnung 149
5.5 Interview und Gespräch 150
5.5.1 Das Gespräch als „Beziehung“ zwischen Personen 151
5.5.2 Vorbereitung des Interviews 152
M 26 Vorbereitung eines Interviewleitfadens 152
5.5.3 Interviewführung 154
5.5.4 Nach dem Interview 157
5.5.5 Einige Anregungen zum Erlernen des Interviewens 157
M 27 Erste Interviewversuche 158
M 28 „Standardfragen“ zur Unterrichtsanalyse 159
5.5.6 Fehlerquellen beim Interview 160
M 29 Übung zum Interviewen 161
5.6 Die schriftliche Befragung 167
5.6.1 Beispiel eines Fragebogens 167
5.6.2 Anregungen zur Gestaltung und Verwendung von Fragebogen 168
5.6.3 Vor- und Nachteile der Verwendung von Fragebogen
mit eher geschlossenen Fragen 175
5.6.4 Die schriftliche Befragung mit eher offenen Fragen 176
5.7 Eine kombinierte Methode: die Triangulation 178

6 Analyse von Daten 181

6.1 Aus Daten Sinn gewinnen 181
M 30 Übung zur Datenanalyse 189
6.2 Konstruktive Analysemethoden 193
M 31 Datenresümees verfassen 193
M 32 Kategorien bilden und Daten kodieren 194
M 33 Theoretische Notizen schreiben 198
M 34 Zählen 198
M 35 Metaphern bilden 199
6.3 Kritisch-prüfende Analysemethoden 203
M 36 Prüfung von Thesen 204
M 37 Kommunikative Validierung 206
6.4 Komplexe Methoden 207
6.4.1 Musteranalyse 207
6.4.2 Dilemma-Analyse 220
6.4.2.1 Dilemmas im Unterricht 220
6.4.2.2 Vorgehen bei der Dilemma-Analyse 223
6.4.2.3 Zur Funktion der Dilemma-Analyse 228

7 Entwicklung und Erprobung von Handlungsstrategien 229

7.1 Praktische Handlung als Teil der Forschung 229
7.2 Was sind Handlungsstrategien? 233
7.3 Wie finde ich möglichst viele, auf meine Situationsdiagnose passende Handlungsstrategien? 238
M 38 Individuelles Brainstorming 240
7.4 Wie wähle ich aus den verfügbaren Alternativen die zu erprobenden Handlungsstrategien aus? 241
M 39 Gedankliches Überprüfen von Handlungsalternativen 241
M 40 Nominelle Gruppen-Technik (NGT) 243
7.5 Wie konkretisiere ich die Handlungsstrategie und wie mache ich mich mit ihr vertraut? 249
7.6 Wie kann ich den Erfolg der erprobten Handlungsstrategien überprüfen und die mit ihnen gemachten Erfahrungen festhalten? 251
M 41 Zeitplan 251

8 Darstellung und Kommunikation von Lehrerwissen 260

8.1 Welchen Sinn hat die Darstellung und Kommunikation von Lehrerwissen? 260
8.2 Die drei Grundfragen bei der Darstellung und Kommunikation von Lehrerwissen:
Was, wie, an wen? 263
8.2.1 Mögliche AdressatInnen von Aktionsforschung 264
8.3 Formen der Darstellung und Kommunikation von Lehrerwissen 265
8.3.1 Die Einbindung anderer Personen in den Forschungsprozeß 265
8.3.2 Besuchtwerden und Auskunftgeben 266
8.3.3 Kollegiale Lehrerfortbildung 266
8.3.4 Graphische Präsentationsformen 267
8.3.5 Audiovisuelle Präsentationsformen 267
8.3.6 Ausstellung 268
8.3.7 Praktische Handlung 268
8.3.8 Computernetzwerke 268
8.3.9 Schriftliche Darstellung 269
8.4 Schriftliche Darstellung und Kommunikation von Lehrerwissen 269
8.4.1 Formen schriftlicher Berichte 269
M 42 Ein Lehrerteam erstellt einen Übersichtsbericht 273
8.4.2 Gesichtspunkte für die Gestaltung schriftlicher Berichte 274
8.5 Das Schreiben 277
8.5.1 Warum ist Schreiben so schwer? 277
8.5.2 Vorschule des Schreibens 279
M 43 Was heißt Schreiben für Sie? 279
M 44 Flexibilität beim Schreiben 279
M 45 Schriftliches Erklären 280
8.5.3 Eine Kiste voll Tipps für das Verfassen schriftlicher Berichte 281
M 46 Vom Interview zur Textcollage 289

9 Aktionsforschung und Schulentwicklung 292

9.1 Zwei Beispiele 292
9.2 Aktionsforschung in Unterrichtsentwicklung und Schulentwicklung – Gemeinsamkeiten und Unterschiede 294
9.3 Einstieg und Klärung der Situation 301
9.3.1 Klärung der sozialen Ressourcen und Aufbau einer Struktur für die Schulentwicklung 301
9.3.2 Spielregeln klären 307
M 47 Muster einer Vertraulichkeitsvereinbarung in Lehrergruppen 308
9.3.3 Welchen Einstieg wählen? 309
9.4 Sammlung von Daten 311
M 48 SWOT-Analyse 311
9.5 Analyse von Daten 313
M 49 Gesichtspunkte bei der Gestaltung einer Feedback-Konferenz 314
9.6 Entwicklung und Erprobung von Handlungsstrategien 314
M 50 Planung von Entwicklungs- und Evaluationsvorhaben 316
M 51 Arbeitsplanung für ein Projekt 317

10 Ein Blick hinter die Kulissen 318

10.1 Die Wurzeln der Aktionsforschung 318
10.2 Eine Konzeption für Innovationen im Schulwesen 319
10.3 LehrerInnen als Mitglieder einer Profession 320
10.4 Professionelles Handeln 321
10.4.1 Handlungstyp I: Handlung auf der Basis unausgesprochenen Wissens-in-der-Handlung 323
10.4.2 Handlungstyp II: Reflexion-in-der-Handlung 325
10.4.3 Handlungstyp III: Reflexion-über-die-Handlung 329
10.5 Der Wertbezug pädagogischer Handlungen 330
10.6 Die soziale Situierung professionellen Handelns 331
10.7 Fortbildung professioneller PraktikerInnen 333
10.8 Forschendes Lernen in der Lehrerausbildung 337
10.9 Aktionsforschung von PraktikerInnen als Forschung 340
10.10 Die Iterativität von Aktionsforschung 342
10.11 Ein Beispiel: Die Sache mit den Hausübungen 344
10.12 Zur Rezeption der Praktikerforschung 349

11. Epilog 353

Literaturverzeichnis 355
Sachverzeichnis 373