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Guter Unterricht braucht Beziehungen
Schemapädagogik – ein Ansatz zum Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern
Marcus Damm
Friedrich Verlag
EAN: 9783772711961 (ISBN: 3-7727-1196-0)
232 Seiten, 16 x 23cm, Juli, 2018
EUR 25,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Unterrichtsstörungen sind ein weit verbreitetes Phänomen, mit dem viele Lehrende täglich konfrontiert sind. Schüler und Lehrer gleichermaßen bringen zahlreiche biografische Themen (Schemata) mit in den Schulalltag, die die Stimmung und das Miteinander im Klassenraum beeinflussen können. Dieser Band will helfen, daraus resultierende Konflikte zu verstehen, Widerstände aufzulösen und Beziehungen zwischen Lernenden und Lehrenden zu verbessern.
Die Umsetzung des Erziehungs- und Bildungsauftrages in Schule und Unterricht hängt u.a. von einer tendenziell förderlichen Beziehungsgestaltung ab. In der Praxis jedoch stehen diesem Prozess allzu oft provozierende Verhaltensweisen und negative Erwartungsmuster (Schemata) im Wege. Beispielsweise können bestimmte Interaktionen auf Schülerseite (sog. Images, Tests oder Psychospiele) die Lehrkraft vor große Herausforderungen stellen. Diese zu bewältigen ist eine Kunst, die Sie erlernen können.
Die Hauptthemen dieses Bandes eröffnen Einblicke
in typische Lebensthemen von Lehrenden, die die Unterrichts- und Beziehungsgestaltung beeinflussen können,
in effiziente Möglichkeiten, konstruktiv mit typischen Unterrichtsstörungen umzugehen,
in die Grundlagen schemapädagogischen Denkens und Handelns,
in die Psychologie von Heranwachsenden mit narzisstischer, antisozialer, passiv-aggressiver und Borderline-Struktur.
Dieses Buch bietet Materialien und Methoden für Ihren Schulalltag, auch zum Download. Es eignet sich insbesondere für Lehrende, die die komplexen Prozesse auf der Beziehungsebene im Klassenraum besser begreifen und positiv beeinflussen wollen.
Rezension
Das vorliegende Buch ist ein umfangreiches Studienbuch für Lehrer der Sekundarstufe. Es stellt die Schemapädagogik vor und versucht so nach und nach eine Beziehung zwischen Lehrer und schüler aufzustellen, die das Lernen erleichtert. Ich denke, das Lesen alleine wird noch nicht reichen, viel sinnvoller ist es, das Buch als Basis eines studienseminars zu wählen, in dem die Schemapädagogik ausführlich präsentiert wird. Wer mehr über den Autor und sein Konzept erfahren will, kann dies auf der Webseite schemapädagogik.de tun.
R. Lussnig, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Dr. phil. Marcus Damm bildet Lehrende aller Schulformen fort. Als Studienrat unterrichtet er seit 14 Jahren die Fächer Pädagogik, Psychologie und Ethik an der Anna-Freud-Schule (BBS Sozialwesen, Gesundheit und Hauswirtschaft) in Ludwigshafen. Zahlreiche Veröffentlichungen zu den Themen Psychotherapie, Persönlichkeitsstörungen, Neuropsychologie und Schemapädagogik®.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Einleitung: warum der Lehrerberuf ein Beziehungsberuf ist 11
1 Frühe Prägungen, neuronale „Fußabdrücke“ und Schemata 16
1.1 Frühe Konstruktion des Ich, der anderen und der Welt 16
1.2 Warum sich die Vergangenheit in die Gegenwart „schiebt“ 19
2 Dimensionen der Schemapädagogik 23
2.1 Der Begriff Schemapädagogik 23
2.2 Das Menschenbild – Erkenntnisse der Bindungsforschung und Neurobiologie 26
2.3 Grundlagen: Schematherapie, Klärungsorientierte Psychotherapie 32
2.4 Ziele 38
3 Lehrerpersönlichkeit und Beziehungsgestaltung 41
3.1 Ist eine gelingende Beziehungsgestaltung Zufall oder Schicksal? 41
3.2 Welche Lebensthemen bringen Lehrkräfte mit in den Klassenraum
und welche Auswirkungen haben sie? 44
3.3 Warum die Unterrichts- und Beziehungsgestaltung immer hausgemacht ist 47
3.4 Schema Aufopferung (Fürsorge) 51
3.5 Schema Emotionale Gehemmtheit (Übertriebene Rationalität) 56
3.6 Schema Bestrafungsneigung (Sanktionierungstendenz) 59
3.7 Schema Überhöhte Standards (Perfektionismus) 64
3.8 Schema Anspruchshaltung/Grandiosität (Narzissmus) 68
3.9 Schema Streben nach Zustimmung und Anerkennung 73
3.10 Ziel: Stärkung der Metaebene im Unterrichtsalltag 77
4 Schemata auf Schülerseite, Interaktionsstrategien: wie Sie mit
manipulativen Verhaltensweisen umgehen können 84
4.1 Schema-Aktivierung = Modus-Aktivierung 84
4.2 Images – „Ich will, dass du über mich Bescheid weißt!“ 87
4.3 Appelle – „Tue etwas für mich, ich sage es dir aber nur durch die Blume!“ 91
4.4 Tests – „Was für ein Lehrertyp bist du?“ 95
4.5 Psychospiele – „Ich will dich manipulieren!“ 100
5 Die Phasen der Schemapädagogik im Unterricht 117
5.1 Beobachtung 117
5.1.1 Übertragung und Gegenübertragung 119
5.1.2 Möglichst viele eigene Modi zeigen 123
5.2 Komplementäre Beziehungsgestaltung 128
5.2.1 Modusbilder 133
5.2.2 Modusfragebogen 136
5.2.3 Psychoedukation durch schemapädagogische Videoprojekte 139
5.2.4 Methode Expertenrolle 141
5.3 Problematische Modi-Aktivierungen konstruktiv bearbeiten 146
5.3.1 Emotionales Spiegeln 148
5.3.2 Modus-Aktivierung ansprechen 151
5.4 Problembewusstsein im Nachhinein erarbeiten 153
5.4.1 Das Modusinterview 154
5.4.2 Stühlearbeit 155
5.4.3 Das Psychospiel-Memory 156
5.5 Ressourcenorientierung 157
5.5.1 Methode Stärkenstammbaum 159
5.5.2 Methode Veränderungsprozesse nach dem SMART-Prinzip 159
6 Umgang mit Schülern mit herausfordernden Persönlichkeitsstilen 163
6.1 Persönlichkeit, Persönlichkeitsstil, Persönlichkeitsstörung 163
6.1.1 Wir sind keine Psychotherapeuten! 165
6.1.2 Kategorien als Gedankenstützen 165
6.1.3 Sich mit dem Team austauschen 166
6.2 Borderline-Tendenzen 167
6.2.1 Schwarz-Weiß-Denken und -Fühlen 169
6.2.2 Das Thema Sich-Spüren-Wollen 170
6.2.3 Den Fokus auf den Beziehungsaufbau legen 172
6.2.4 Empathisch Grenzen setzen, Verantwortung abgeben 174
6.3 Narzisstischer Stil 176
6.3.1 Höher, schneller, weiter 178
6.3.2 Spielebene transparent machen 180
6.3.3 Möglichkeiten und Raum geben 181
6.3.4 Beziehung klären 182
6.4 Passiv-aggressive Heranwachsende 183
6.4.1 Grundsätzliches Problem mit Autoritäten 186
6.4.2 Inneren Abstand herstellen 188
6.4.3 Kleinschrittig vorgehen 189
6.4.4 Biografiebrücken bauen 191
6.5 Antisoziale/dissoziale Strukturen 193
6.5.1 Den Fokus auf Psychoedukation legen 195
6.5.2 Grenzen setzen 197
6.5.3 Möglichkeiten des Beziehungsaufbaus 198
6.5.4 Loslassen können 199
7 Schemapädagogik und Schuljahresplanung 202
7.1 Klassenbildung und -regeln 202
7.1.1 Methode Reise zu den Schemata 206
7.2 Klassengespräche 209
7.2.1 Rollenspiele und Videoarbeit 210
7.3 Die Kolleginnen und Kollegen einladen – die „SchiLf“ 211
7.3.1 Regelmäßige schemapädagogische Supervisionen für Lehrkräfte 214
7.3.2 Schemapädagogische Teamarbeit im Kollegium 217
7.3.3 Methode „Aufstellungsarbeit“ 218
8 Fazit: Ohne Beziehungsqualität kann der Erziehungs- und Bildungsauftrag nicht umgesetzt werden 221
Literaturverzeichnis 224
Danksagung 228
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