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Godly Play:
Das Konzept zum spielerischen Entdecken von Bibel und Glauben
Band 5: Analysen, Handlungsfelder, Praxis
Herausgegeben von Martin Steinhäuser
Jerome W. Berryman
Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374025947 (ISBN: 3-374-02594-3)
256 Seiten, kartoniert, 21 x 30cm, 2008
EUR 19,80 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Godly Play ist ein innovatives religionspädagogisches Konzept, das auf der Montessori-Pädagogik aufbaut und Kinder unterschiedlicher Altersstufen in der Entwicklung ihrer eigenen Spiritualität unterstützt. Ob in Kirchgemeinde, Schule oder zu Hause, ob mit Drei-, Siebenoder Zwölfjährigen: Godly Play ermutigt Kinder und Jugendliche, biblische Geschichten und christliche Traditionen spielerisch und kreativ zu entdecken, um zu persönlichen Antworten auf Grundfragen ihres Lebens und Glaubens zu finden.
Die 25 Beiträge dieses Bandes stammen von ausgewiesenen Fachleuten und kompetenten Fortbildnern, Sie zeigen, wie das Konzept unter den hiesigen religionspädagogischen Bedingungen in Schulen, Gemeinden und Kindertagesstätten adaptiert werden kann. Erfahrungsberichte und gründliche theoretische Analysen werden durch praktische Vertiefungen ergänzt, etwa zum Ergründungs-gespräch, zum Entwickeln neuer Materialien und zur Liedauswahl. Für alle Beiträge ist die Frage maßgeblich, wie ein Dialog mit Godly Play vom „Kind in der Mitte" her geführt werden kann.
Rezension
Godly Play, was übersetzt soviel wie „spirituelles Spielen“ heißt, ist ein religionspädagogisches Konzept für Kinder, dass Glaube und Bibel spielerisch vermittelt. Nicht das Belehren oder Verkündigen steht im Mittelpunkt des Ansatzes, sondern die Kinder selbst mit ihrer natürlichen Neugier und das ganzheitliche Entdecken. Seinen Ursprung hat das Konzept im multikonfessionellen Kontext der USA und steht in der Tradition der amerikanischen Sonntagsschule und wurde von Jerome Berryman entwickelt. Wichtig sind dabei eine „lebendige Beziehung zur biblischen Botschaft, ein persönliches spirituelles Wachstum und eine individuelle Kompetenz zur Verwendung religiöser Sprache“. Spielend und hörend, feiernd und gestaltend, staunend und redend sollen die Kinder Gott begegnen. Dabei steht das Spiel bei Godly Play als wichtigste Methode der kindlichen Welterschließung im Mittelpunkt. Drei Prinzipien sind entscheidend: Raum, Zeit und Beziehungen. Dabei ist die Grundstruktur des christlichen Gottesdienstes die bewährteste Form, mit Gott zu kommunizieren. Eine Einheit dauert etwa zwei Stunden und hat vier Phasen (Eröffnung, Gottes Wort hören, gemeinsam feiern, die Kinder entlassen). Sicher bietet das aus der episkopalen Tradition stammende Konzept mit der Idee einer subjektorientierten religiösen Bildung einige Ansätze, die bedenkenswert sind und weiterentwickelt werden können. Eine komplette Übernahme des Modells ist angesichts der komplexen Lebenswirklichkeiten heutiger Kinder eher schwierig. Ein erster Band gibt eine „Einführung in Theorie und Praxis“ von Godly Play. Die drei folgenden Praxisbände bieten entfalten das Konzept beispielhaft an den Themen Glaubensgeschichten, Weihnachtsfestkreis und Gleichnisse und Osterfestkreis. Ein abschließender Band bietet Analysen und Handlungsfelder.
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die ersten vier Bände der Buchreihe Godly Play haben das religionspädagogische Konzept und die Geschichten des Kern-Curriculums vorgestellt. Im fünften Band nun geht es um die Adaption des Konzeptes im deutschen religionspädagogischen Kontext.
In 25 Beiträgen behandeln namhafte Experten und erfahrene Praktiker Fragen wie etwa: Wie kann man Godly Play hierzulande in Schule, Gemeinde, Kindertagesstätten und Erwachsenenbildung einsetzen? Was muss konzeptionell zu Fragen der Bildung, der Theologie, der Konfession, der Ästhetik, der Bibelverwendung, der Spiritualität usw. überlegt werden? Das Buch enthält auch weiterführende praktische Hilfen, z. B. Vorschläge für Lieder zu jeder Geschichte, für die Entwicklung eigener Materialien, für Planungsschritte in der Gemeinde und vieles mehr.
Eine unerlässliche Arbeitshilfe für alle, die sich für die Übertragung von Godly Play in die Praxis und Theorie der deutschen Religions- und Gemeindepädagogik interessieren.
zum Herausgeber
Martin Steinhäuser, Jahrgang 1966, arbeitet seit 2002 als Professor für Gemeindepädagogik und kirchliche Arbeit
mit Kindern an der Fachhochschule Moritzburg. Vorher hatte er Theologie studiert, promoviert und war als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Comenius-Institut Münster tätig. Er leitet das bundesweite Netzwerk zur Unterstützung und Fortbildung für Godly Play. Seit 2005 gehört er zum Advisory Board des Center for the Theology of Childhood in San Gabriel, USA.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
I: ANALYSEN
Friedrich Schweitzer
Godly Play und religiöse Bildung - religiöse Bildung und Godly Play11
Überlegungen und Anstöße aus bildungstheoretischer und kindertheologischer Sicht
Norbert Mette
Das Kind als Geheimnis .22
Godly Play im Kontext katholisch-religionspädagogischer bzw. katechetischer Ansätze
Christian Kahrs
Von der „Frage nach Gott" zur „Gottes-Vorstellung" .31
Ein Versuch über Godly Play als Kritik der evangelischen Religionspädagogik
Martin Steinhäuser
Auf dem Weg zum eigenen Glauben .41
Godly Play als Konzept liturgischer Bildung
Delia Freudenreich
„Das Gute hinter sich spüren ." 56
Wissenschaftliche Erkundungen zur Spiritualität von Kindern als Grundlage von Godly Play
David H. Jensen
Godly Play im Zeitalter von Konsumenten .67
Für eine Neuorientierung unseres Verständnisses von „Kindheit"
Evamaria Simon
„Gott muss der Wolf sein." 80
Mystik und Mystagogie bei Godly Play
Peter Müller
Erzählen und Übersetzen 92
Hermeneutische Überlegungen zu Godly Play
Frank Zeeb
Die schwer fassbare Gegenwart Gottes 103
Anmerkungen zum Bezug von Godly Play auf die Biblische Theologie Samuel Terriens
Jerome W. Berryman
Spielerische Orthodoxie .112
Die Einbettung religiöser Kommunikation in einen kreativen Prozess als Erziehungsaufgabe
Christina Kalloch
Bilder wahrnehmen, Bilder gestalten 122
Ästhetische Kriterien und Beispiele zur Bilddidaktik in Godly Play
Evamaria Simon
Berührungen in der Tiefe.136
Prätherapeutische Aspekte bei Godly Play
Sarah Lena Lasch und Tanja Pütz
„Ich denk' an nichts, nur daran, was ich mache." .148
Interviews mit Vorschulkindern über das Erleben von Polarisation der Aufmerksamkeit in der Arbeit mit Godly Play
II: HANDLUNGSFELDER
Ulrike Labuhn
„Weiß war so schön, will das malen!" .158
Godly Play als Chance und Herausforderung in Kindertagesstätten
Wolfhard Schweiker
Bildungsauftrag und Religionsunterricht 164
Godly Play in der öffentlichen Schule
Brigitte Zeeh-Silva
Grundschule169
Godly Play im kompetenzorientierten Religionsunterricht
Martina Fleig und Wolfliard Schweiker
Sonderschulen .176
Godly Play in unterschiedlichen Förderschwerpunkten
Ute Böget
Kindergottesdienst .182
Godly Play als „unmögliche Möglichkeit"
Ulrike Wenzel
Kindergruppen in der Kirchgemeinde 187
Godly Play als kontinuierliches Nachmittagsangebot
Anita Müller-Friese und Birgit Holstein
Godly Play mit Erwachsenen 195
Erfahrungsberichte, Hinweise und Anregungen
III: PRAXIS
Ulrike Anhut und Martin Steinhäuser
Der Weg in die Gemeinde .203
Erfahrungen mit der Einführung von Godly Play
Jens Seipolt
Gemeinsames Singen .215
65 kommentierte Liedvorschläge für Godly Play und seine Geschichten
Rebecca Nye
Die Kunst des Ergründens229
Praktische Hilfen zum Verständnis und Leiten der „Wondering-Phasen"
Di Pagel
Vertieftes Lernen 237
Kinder im ausgehenden Grundschulalter und Godly Play
Peter Privett
Objektschachteln 244
Die Entwicklung neuer Geschichten und Materialien in Godly Play als kreativer Prozess
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren .253
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