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Geschichte der Kulturwissenschaft
Vom Gilgamesch-Epos bis zur Kulturpoetik
Gerhard Katschnig
Narr
, UTB
EAN: 9783825260965 (ISBN: 3-8252-6096-8)
251 Seiten, paperback, 15 x 21cm, September, 2023, 11 Abb.
EUR 26,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Kultur ist jene ebenso grundlegende wie umfassende anthropologische Konstante, die den Menschen als sich selbst und seine Welt als solche erfahrbar macht. Sie entsteht im historischen wie im tagtäglichen Prozess und ist zugleich Reflexion des Menschen über diesen Prozess - Objektebene und Metaebene in einem. Der methodische Umgang damit markiert die Kernkompetenz der Kulturwissenschaft. Die vorliegende "Geschichte der Kulturwissenschaft" beschreibt dieses weite Feld kulturwissenschaftlicher Erkenntnisinteressen und Forschungsperspektiven anhand von entscheidenden historischen Semantiken, Untersuchungsfeldern, Kulturrevolutionen, kulturkritischen Zeitdiagnosen und ausgewählten Kulturtheoretikern in einem Überblick vom Gilgamesch-Epos in der Antike bis zur amerikanischen Kulturpoetik in der Gegenwart.
Dr. Gerhard Katschnig ist Kulturwissenschaftler und Lehrbeauftragter am Institut für Kulturanalyse an der Universität Klagenfurt. Er forscht und publiziert zu kulturphilosophischen und kulturgeschichtlichen Themen der frühen Neuzeit.
Rezension
Die Kulturwissenschaft thematisiert jedenfalls die materiellen Grundlagen des menschlichen Lebens, mit der Darstellung der körperlichen Bedürfnisse, den Mitteln zu deren Befriedigung und den daraus entspringenden Erzeugnissen. Sie stellt sodann die menschlichen Verhältnisse in den Sozialsystemen dar (Familie, Staat etc.). Sodann hat sie die Betrachtung der Ergebnisse menschlicher Erforschung und Erfahrung, sowie die geistigen Schöpfungen des Menschen in der Wissenschaft und Kunst zum Thema. Kultur ist jene ebenso grundlegende wie umfassende anthropologische Konstante, die den Menschen als sich selbst und seine Welt als solche erfahrbar macht. Es gibt nichts Komplexeres, das der Mensch untersuchen kann. Zugleich gibt es für den methodischen Umgang mit Kultur in der Kulturwissenschaft keine verbindliche disziplinäre Zuschreibung.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Krux der Selbstthematisierung: Nun sag‘, wie hast du‘s mit der Kulturwissenschaft?
I Ecce homo
a) Gilgamesch und die Anfänge
b) Mythen und wahre Erzählungen
c) Kultur zwischen Strafe, Selbstsetzung und Barbarei
II Glaube und Wissen – Imperium und Sacerdotium
a) Christentum und Mönchskultur
b) Organisiertes Wissen und Kulturtransfer
c) Von neuen Glaubensformen zu ersten Anklängen volkssprachlicher Dichtung
III Zwischen Humanismus und Renaissance
a) Ad fontes
b) Buchdruck, Selbstfindung und Bildungsbedürfnis
c) Florentinische Selbstbilder der Renaissance
IV Von unbekannten Welten bis zum Verstehen der eigenen Geschichte
a) Neue Alteritätserfahrungen
b) Anfänge institutionalisierter (natur-)wissenschaftlicher Forschung
c) Souverän der eigenen Existenz
V Historizität: von den Universalgeschichten zur Kulturgeschichtsschreibung
a) Von den Utopien zu den Universalgeschichten
b) Kultur und Selbsterkenntnis
c) Kultur und Geschichte
VI Genuss und Kritik im Zeitalter der Aufklärung
a) Kulturgenuss
b) Kultur als Verderbnis
c) Kompensation durch Kunst
VII Kulturphilosophie – zwischen Industrialisierung und Naturwissenschaft
a) Industrie – Technik – Kunst
b) Naturwissenschaft – Geisteswissenschaft – Kulturwissenschaft
c) Der Preis der Kultur
VIII Vom Pessimismus zum Kompromiss
a) Objektivität und Gegenstand der Kulturwissenschaft
b) Kaffeehaus und Elendsviertel: Wien um 1900
c) Kultur zwischen Heuchelei und Kompromiss
IX Der Weg in die Internationalisierung
a) Kulturwissenschaftliche Institutionalisierung
b) Widerstand zwischen Faschismus und Antisemitismus
c) Kultur als Protest
Ausblick – Kulturwissenschaft heute
a) Perspektiven kulturwissenschaftlicher Forschung
b) Was heißt und zu welchem Ende studiert man Kulturwissenschaft?
Abbildungsnachweis
Personenregister
Literaturverzeichnis
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