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Die Kultur und ihre Narrative
Eine Einführung
Wolfgang Müller-Funk
Springer-Verlag
EAN: 9783211476864 (ISBN: 3-211-47686-5)
335 Seiten, kartoniert, 16 x 24cm, Oktober, 2007, 2. überarb. u. erw. Auflage
EUR 39,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Der Begriff Kultur ist schillernd und vielseitig. Er wird hier insofern in ein neues Licht gerückt, als er mit theoretischen Ansätzen verknüpft wird, die bislang nicht systematisch auf das Thema Kultur angewandt worden sind. Dabei handelt es sich um Ansätze, die bislang überwiegend im Bereich der Literaturwissenschaft entwickelt wurden. Der Leser wird in die Diskussion um die Kulturwissenschaften eingeführt, aber auch mit Theorien vertraut gemacht, die im deutschsprachigen Raum eher unbekannt sind. Das Buch gliedert sich in einen methodischen und einen angewandten Teil, in dem Phänomene wie Medialität (am Beispiel des Geldes), Religion (die Apokalypse), die Erfindung der Nation und die psychoanalytischen Fallgeschichten untersucht werden.
Rezension
Wolfgang Müller-Funk, Prof. am Institut für Germanistik der Universität Wien, gibt mit diesem Buch eine Einführung in die Kulturwissenschaft(en). Der Begriff der „Kultur“ ist schillernd und bedarf somit einer genauen Analyse und Erklärung. Müller-Funk tut das zunächst in einem theoretischen Teil, der mit dem Versuch einer Begriffsklärung beginnt und anschließend verwandte Begriffe wie – der Titel sagt es ja schon - die Narrative, „ihre“ Philosophie und ihre weiteren Konnotationen erläutert. Dabei bezieht der Autor zur Erklärung insbesondere die Erzähltheorie (also eine Theorie der Literaturwissenschaften) mit ein, wodurch das Buch auch gleichzeitig eine Einführung in die Erzähltheorie und prominente Vertreter derselben (u.a. Genette, Barthes, Propp) ist.
Im „praktischen“ Teil wendet Barthes die dargestellte Theorie dann auf Phänomene an wie die Medialität (am Beispiel des Geldes), die Psychoanalyse (an Fallgeschichte(n) der Anna O.), die Erfindung der Nation (an Hermann und den Deutschen) und die Religion (am Beispiel der Apokalypse).
Interessant ist vor allem der Ansatz der Verbindung von Kultur- und Erzähltheorie; doch sollte man sich überlegen, ob man vor der Lektüre dieses Buches nicht wenigstens eine andere Einführung in eine der beiden Wissenschaften lesen sollte, um einen besseren Überblick über die einzelnen Theorien wie den Strukturalismus oder die Semiotik zu erhalten.
M. Förg, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Autor bietet eine Gesamtansicht eines großen Themas und zugleich einer analytischen Methode zur Erfassung von Kulturen: Erzählung und Erzählen. Im Gefolge der kulturellen Wende in Human- und Sozialwissenschaften kommt den Theorien des Narrativen eine ganz neue und maßgebliche Bedeutung zu, die im Werk ausführlich erläutert werden. Im angewandten Teil wird Narrativität exemplarisch als kulturelles Phänomen wie als methodische Sichtweise auf die Kultur vorgeführt. In den letzten fünf Jahren hat sich die kulturwissenschaftliche Diskussion dynamisch entwickelt. Die zweite Ausgabe enthält ein überarbeitetes Einleitungskapitel zum Thema Kultur und Kulturwissenschaften und neue Kapitel über Geschlecht und Identität sowie Gedächtnis- und Erinnerungspolitik. In beiden Fällen wird die Tragweite eines narratologischen Ansatzes sichtbar, der Identität und Erinnerung als eine Erzählkonstruktion begreift.
Geschrieben für:
An Philosophie, Kulturtheorie, -philosophie, -wissenschaft, Literaturwissenschaft, Ethnologie, Film- und Medienwissenschaften interessierte Studenten und wissenschaftliche Arbeitende
Schlagworte:
* Kulturphilosophie
* Kulturtheorie
* Kulturwissenschaft
* Literaturwissenschaft
* Philosophie
(www.springer.com)
Inhaltsverzeichnis
Teil I
Theoretische Grundlagen
1. Culture and culture
Anmerkungen zu den Antinomien
eines zeitgemäßen Kulturbegriffs
2. Orte des Narrativen
in den Wissenschaften
3. Philosophie des Narrativen
und Narrative in der Philosophie
4. Mythos, Gedächtnis, Narrativen
5. Die verschwiegenen Narrativen:
Latenz, Repression, common sense
Teil II
Anwendungen
6. Die Narrative und ihre Medien
7. Das GEld als Zero-Narrativ
und Null-Medium: Georg Simmel
8. Die Fallgeschichte(n)
der Psychoanalyse: Anna O.
9. Das heroische Narrativ:
Hermann und die Deutschen
10. Erzählen und Erinnern
Zur Narratologie des kulturellen
und kollektiven Gedächtnisses
11. Geschlecht als narrative
Identitätsoption
12. Dramatische Kehre, absolutes Finale:
zur narrativen Struktur der Apokalypse
Nachwort
Bibliographie
Personenverzeichnis
Sachverzeichnis
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