lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Gerechtigkeitskompetenzen in der Sozialen Arbeit
Gerechtigkeitskompetenzen in der Sozialen Arbeit




Sabrina Amanda Hancken

UTB , Vandenhoeck & Ruprecht
EAN: 9783825261375 (ISBN: 3-8252-6137-9)
119 Seiten, paperback, 15 x 22cm, September, 2023, 4 Abb., 3 Tab.

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Menschenrechte sind das Fundament sozialer Gerechtigkeit und Rahmen der Sozialen Arbeit, denn: Soziale Arbeit ist eine Menschenrechtsprofession. Die moderne Soziale Arbeit ist eng mit der Sozialpolitik verbunden. Immer wieder fordern gesellschaftliche Umbrüche die Profession dazu auf, sich anzupassen und diese Veränderung aktiv mitzugestalten. Der Wandel vom Wohlfahrtsstaat zum aktivierenden Staat hat zu einer Neuausrichtung der Sozialen Arbeit geführt. Diese Veränderungen drohen, die Profession als Ganzes zu gefährden. Sozialarbeiter:innen kommt die Aufgabe zu, die Idee der sozialen Gerechtigkeit in die aktuellen Entwicklungen einzubinden und für eine gerechte Praxis Sorge zu tragen. Dieses Buch unterstützt bei der Aneignung von Gerechtigkeitskompetenzen. Diese Kompetenzen sind unerlässlich für eine gerechte Praxis der Sozialen Arbeit - und damit ein Muss für Sozialarbeiter:innen in Studium und Beruf.

Prof. Dr. Sabrina Amanda Hancken, Diplom-Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin, M. A. Soziale Arbeit, Sozialtherapeutin, ist Professorin für Sozialarbeitswissenschaften an der Hochschule Merseburg.
Rezension
Moderne Soziale Arbeit ist eng mit Sozialpolitik verbunden und Sozialpolitik orientiert sich an Gerechtigkeitstheorien; insofern sind "Gerechtigkeitskompetenzen in der Sozialen Arbeit" zwingend erforderlich. Obwohl die Soziale Arbeit seit ihren Anfängen Menschen, die sich am Rande der Gesellschaft befinden, unterstützt und versucht, ihre Lebensverhältnisse zu verbessern, sind vor allem seit den 1970er Jahren verstärkte Professionalisierungstendenzen festzustellen. Parallel
hierzu hat sich die sozialarbeitswissenschaftliche Theoriebildung weiterentwickelt. Dabei kommt dem Gerechtigkeitsbezug zunehmend eine zentrale Position zu. Denn im Verständnis von Sozialer Arbeit als Gerechtigkeitsprofession bildet das Kernprinzip der sozialen Gerechtigkeit die Legitimation für ihr berufliches Handeln. Unterschiedliche Theoretiker/innen (wie J. Rawls, A. Sen, M. Nussbaum und D. Röh) haben gerechtigkeitsorientierte Ansätze begründet, die als Bezugsrahmen für Sozialarbeitende genutzt werden können.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 7

2 Grundlagen der Sozialen Arbeit - eine Einführung 11

3 Menschenrechte, Gerechtigkeit, Soziale Arbeit und Sozialstaat 17

3.1 Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit 17
3.1.1 Menschenrechte 18
3.1.2 Menschenrechtsverletzungen durch Machtstrukturen 22
3.1.3 Soziale Gerechtigkeit 26
3.2 Aktivierender Sozialstaat und Soziale Arbeit 28
3.2.1 Soziale (Un-)Gleichheit und (Un-)Gerechtigkeit 31
3.2.2 Vom Welfare zum Workfare: Wer entscheidet über (Un-)Gerechtigkeit? 35
3.3 Aktivierende Maßnahmen für vulnerable Zielgruppen 37
3.3.1 Jugendsozialarbeit - Förderung von schwer zu erreichenden jungen Menschen (U25)
nach 16h SGB II 38
3.3.2 Wohnungslosenhilfe - berufliche Eingliederung nach 45 SGB III 39
3.4 Auf den Punkt gebracht 41

4 Soziale Gerechtigkeit als Leitmotiv der Sozialen Arbeit 43

4.1 Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit 43
4.2 Theoretische Grundlegungen der Sozialen Arbeit 46
4.2.1 Rawls' Gerechtigkeitstheorie 46
4.2.2 Sens und Nussbaums Capability Approach 48
4.2.3 Thiersch: Soziale Arbeit als Repräsentantin sozialer Gerechtigkeit 50
4.2.4 Staub-Bernasconi: Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession 53
4.2.5 Röh: Soziale Arbeit, Gerechtigkeit und das gute Leben 58
4.3 Zusammenfassende Betrachtung 60

5 Gerechtigkeitskompetenzen als Fundament der Sozialen Arbeit 63

5.1 Aneignung von Gerechtigkeitskompetenzen 64
5.1.1 Fallvignette Sascha: geschlossener Heimbereich 66
5.1.2 Fallvignette Bianca: ambulant betreutes Wohnen 71
5.2 Einflussgrößen auf die sozialarbeiterischen Gerechtigkeitskompetenzen 74
5.2.1 Demokratieverständnis und Soziale Arbeit 75
5.2.2 Menschenbild im aktivierenden Staat 77
5.2.3 Helfende Arbeitsbeziehungen demokratisch gestalten 80
5.2.4 Zum Umgang mit Macht in der Arbeitsbeziehung 85
5.2.5 Abhängigkeitsverhältnisse 88
5.3 Gerechtigkeitskompetenz durch Reflexivität fördern 91

6 Sozialen Ungleichheiten begegnen - partizipative Praxis gestalten 95

6.1 Aktuelle, durch die Pandemie bedingte Ungleichheitsentwicklungen in der Sozialen Arbeit 96
6.2 Spezialisierung als Antwort auf spezifische Ungleichheiten 98
6.2.1 Gesundheitsbezogene Soziale Arbeit 99
6.2.2 Bildungsbezogene Soziale Arbeit 100
6.2.3 Interkulturelle Soziale Arbeit 102
6.3 Partizipation von Adressat*innen der Sozialen Arbeit 104
6.3.1 Jugendliche mit Fluchthintergrund im Hilfesystem 105
6.3.2 Menschen mit einer schweren psychischen Erkrankung 107
6.3.3 Menschen im höheren Alter 109

7 Perspektiven der (Teilhabe-)Gerechtigkeit in der Sozialen Arbeit 113

Literatur 115