lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Friedenslogik verstehen Frieden hat man nicht, Frieden muss man machen
Friedenslogik verstehen
Frieden hat man nicht, Frieden muss man machen




Hanne-Margret Birckenbach

Wochenschau Verlag
EAN: 9783734415395 (ISBN: 3-7344-1539-X)
232 Seiten, paperback, 15 x 21cm, Dezember, 2022

EUR 22,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie muss Frieden heute konzeptionell gedacht werden, damit ein gewaltfreier Konfliktaustrag nicht mit dem Streben nach Sicherheit kollidiert? Wie kann Frieden unter den Bedingungen einer politisierten und globalisierten Welt funktionieren? Dieses Buch beschreibt das Konzept der Friedenslogik - ein alternatives Konzept zur Sicherheitslogik, bei der der Wille zum Frieden durch Rüstung und militärische Drohpotenziale erreicht wird. Sein Ziel ist es, eine verbreiterte Teilhabe zu ermöglichen, die Relevanz der Schlüsselkategorie Frieden für die Sicherheits- und Menschenrechtspolitik sowie die entwicklungspolitische Zusammenarbeit begreifbar zu machen und zur Anwendung der Prinzipien anzuregen.

Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach, promoviert in Politikwissenschaft an der FU Berlin, habilitierte in Soziologie mit dem Schwerpunkt Friedens-und Konfliktforschung in Bielefeld und ist ausgebildete Mediatorin. Sie arbeitete am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg, an den Universitäten Kiel und Bremen und bis 2012 als Professorin für Europastudien und Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Gießen. Sie lebt jetzt in Hamburg und ist Trägerin des Göttinger Friedenspreises 2023.
Rezension
Friedenslogik bildet im Friedens- und Sicherheitsdiskurs einen Gegenbegriff und eine Alternative zur Sicherheitslogik; in der Sicherheitslogik wird der Wille zum Frieden durch Rüstung und militärische Drohpotenziale erreicht. Sicherheitslkogik kann in Kriegslogik münden. In der Friedenslogik hingegen stehen drei Leitfragen im Mittelpunkt, die die drei Hauptteile des Buchs ausmachen (vgl. Inhaltsverzeichnis): 1) Was beinhaltet der Schlüsselbegriff Frieden? 2) An welchen Prinzipien oriemtiert sich ein Handeln, das Frieden bewirken will? 3) Was bewirkt Friedenshandeln, wenn es auf Unfrieden trifft? Insgesamt muß die Frage geklärt werden: Wie muss Frieden heute konzeptionell gedacht werden, damit ein gewaltfreier Konfliktaustrag nicht mit dem Streben nach Sicherheit kollidiert?

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort

Teil I: Schlüsselbegriff Frieden

1. Eine politische Gegenwartsaufgabe

2. Ein weltweiter andauernder Diskurs

3. Ein integrierendes Rahmenkonzept

4. Ein veränderungsorientiertes Handlungskonzept

5. Eine überprüfbare Entwicklung

5.1 Frieden entsteht in sozialen Beziehungen
5.2 Frieden entsteht im Konfliktaustrag
5.3 Frieden entsteht in gesellschaftspolitischen Strukturen

6. Eine Arbeitsdefinition

Teil II: Die friedenslogischen Handlungsprinzipien

1. Gewalt – Das Prinzip Gewaltprävention
1.1 Im Brennpunkt: Direkte Gewalt
1.2 Von Stiller Diplomatie zur Querschnittsaufgabe
1.3 Erfahrungen

2. Ursachen – Das Prinzip der Konflikttransformation
2.1 Im Brennpunkt: Ziele – Haltungen – Verhalten
2.2 Alternativen zur Eskalation
2.3 Einleitende Schritte
2.4 Erfolgsmaßstab Transformationskapazität

3. Die Mittel – Das Prinzip der Dialogverträglichkeit
3.1 Im Brennpunkt: Instrumentarien und Vorgehensweisen
3.2 Merkmale friedlicher Streitbeilegung
3.3 Die funktionale Abgrenzung von Zwangsmitteln
3.4 Die Öffnung von Denk- und Kooperationsräumen
3.5 Die Verstetigung dialogverträglicher Praktiken
3.6 Folgen veränderter Konfliktdynamiken

4. Ethik – Das Prinzip Normorientierte Interessenentwicklung
4.1 Im Brennpunkt: Die Lücke zwischen Ethik und Verhalten
4.2 Sozialisierende Netzwerke
4.3 Normenumsetzung als Gesellschaftspolitik
4.4 Die Erweiterung von Aktionsfeldern
4.5 Die Wahrnehmung von Vorteilen
4.6 Entflechtung und Anpassung von Interessen

5. Misserfolge – Das Prinzip der Fehlerfreundlichkeit
5.1 Im Brennpunkt: Erfahrungslernen
5.2 Fehlerkultur in friedenspolitischen Netzwerken
5.3 Die Einführung der Qualitätsstandards
5.4 Offenlegung blinder Flecken

Teil III: Friedenslogisches Handeln im Unfrieden

1. Präventive Diplomatie: Die Staatsbürgerschaftskonflikte in Estland und Lettland
1.1 Friedliche Streitbeilegung durch internationale Organisationen
1.2 Ein Mikroprojekt mit Kindern und Jugendlichen
1.3 Präventions- und Transformationsergebnisse
1.4 Erstarrungen und Rückschläge

2. Verhandlungen und Friedensarbeit gegen Terror: Lehren aus Nordirland
2.1 Mit Terrorgruppen verhandeln!
2.2 Erfahrungen mit der Beendigung des Terrors in Nordirland

3. Nationaler Dialog: Internationale Vermittlung und zivilgesellschaftliche Netzwerkbildung in Kenia
3.1 Von der Vermittlung zum Nationalen Dialog
3.2 Ergebnisse: Befriedung mit Rückfall
3.3 Evaluationsbefunde: Faktoren für Erfolg und Misserfolg
3.4 Neuanfänge

4. Zivilgesellschaftliche Partizipation in Abrüstungsfragen: Direkt- und Umwegstrategien zum Verbot von Minen, Streuwaffen, Atomwaffen
4.1 Das Verbot von Antipersonenminen und Streuwaffen
4.2 Der Atomwaffenverbotsvertrag

Abkürzungen
Literatur