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Franz Overbeck Werke und Nachlass, Band 7/2: Autobiographisches.
Franz Overbeck Werke und Nachlass, Band 7/2: Autobiographisches. "Meine Freunde Treitschke, Nietzsche und Rohde"


Rudolf Brändle / Hildegard Cancik-Lindemaier / Hubert Cancik / Niklaus Peter / Barbara von Reibnitz / Marianne Stauffacher-Schaub/Mathias Stauffacher / Ekkehard W. Stegemann (Hrsg.)



Franz Overbeck: Werke und Nachlaß



Band 7/2: Autobiographisches. "Meine Freunde Treitschke, Nietzsche und Rohde"

Bandherausgeber Barbara von Reibnitz und Marianne Stauffacher-Schaub



Barbara von Reibnitz, Marianne Stauffacher-Schaub (Hrsg.), Franz Overbeck

Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476016157 (ISBN: 3-476-01615-3)
347 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, Oktober, 1999, 5 s/w Abb.

EUR 69,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Franz Overbeck (1837-1905) war Professor für Neues Testament und Alte Kirchengeschichte an der Universität Basel. In seinen Studien zur Geschichte und Literatur des frühen Christentums hat er wichtige Einsichten über die Funktion von Kanonisierungsprozessen und Ansätze zu literatursoziologischen Methoden formuliert. Der Historiker Overbeck war ein skeptischer und zugleich sensibler und distanzierter Beobachter der verschiedenen geistigen und politischen Strömungen des 19. Jahrhunderts. Er steht an einer Bruchstelle europäischen Denkens. Mit Nüchternheit und Präzision beschreibt er die Problematik des Christentums in der Moderne. Seine Kritik moderner Theologie und insbesondere aller religiös sich begründenden Selbstlegitimationen des Bismarck-Reiches - hauptsächlich durch problematische Veröffentlichungen aus dem Nachlaß bekanntgemacht - wurden zunächst aus dem Blickwinkel seiner Freundschaft mit Friedrich Nietzsche gesehen. Später hat sich vor allem Karl Barth auf ihn als Wegbereiter der »Dialektischen Theologie« berufen. Auch die Namen von Walter Benjamin, Karl Löwith, Jacob Taubes und anderen weisen auf eine (noch ungeschriebene) Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte. Nicht zuletzt für die gegenwärtige Diskussion über Geschichte, Mythos und (Post-)Moderne ist die Beschäftigung mit den Gedanken dieses »antimodernen Modernisten« wichtig. Die Ausgabe macht wichtige Schriften neu zugänglich. Sie erschließt in originalgetreuer Edition ausgewählte Texte des Nachlasses und ermöglicht eine kritisch nachprüfbare Rezeption. Die zunehmende Unvereinbarkeit von öffentlichem Ansehen und persönlicher Überzeugung drängte Overbeck nach der Emeritierung (Frühjahr 1897) zum Versuch, sein Verhältnis zur christlichen Theologie offenzulegen - nicht nur um seine 27jährige Wirksamkeit als Professor der Theologie zu rechtfertigen, sondern auch um den Ertrag lebenslanger Vorarbeiten zu einer umfassenden »profanen Kirchengeschichte« erklärter-massen nicht mehr als Theologe publizieren zu können. Im Dezember 1897 hat er »tagebuchartige« Aufzeichnungen begonnen, die er bis kurz vor seinem Tod fortführte. 1899 suchte er seinen Standpunkt aus einer Selbstbiographie heraus zu erklären, die er allerdings nach der Darstellung seiner ersten Studienjahre nicht weiterführte. Diese schon 1941 von Eberhard Vischer als »Selbstbekenntnisse« veröffentlichten Texte, das bisher unpublizierte »Tagebuchartige« sowie weitere selbstbiographische Aufzeichnungen aus den Jahren 1897-1905 werden hier ediert.



Gliederung von Werke und Nachlaß



Band 1: Schriften bis 1873 (erschienen)

Band 2: Schriften bis 1880 (erschienen)

Band 3: Schriften bis 1898 und Rezensionen

Band 4: Kirchenlexicon Texte.

Ausgewählte Artikel A-I (erschienen)

Band 5: Kirchenlexicon Texte.

Ausgewählte Artikel J-Z (erschienen)

Band 6/1: Kirchenlexicon Materialien.

Christentum und Kultur (erschienen)

Band 6/2: Kirchenlexicon Materialien.

Gesamtinventar (erschienen)

Band 7/1: Autobiographisches.

»Mich selbst betreffend«

Band 7/2: Autobiographisches.

»Meine Freunde Treitschke, Nietzsche

und Rohde« (erschienen)

Band 8: Briefauswahl

Band 9: Vorlesungen (Auswahl)
Rezension
Franz Overbeck (*1837 in Sankt Petersburg; † 1905 in Basel) war ein evangelischer Theologe und Kirchenhistoriker, dessen Bedeutung sich auch in seiner Freundschaft mit Nietzsche, Treitschke und Rohde zeigt. Band 7 der Franz Overbeck "Werke und Nachlaß" bietet in zwei Teilbänden eben diese biographischen Aspekte Overbecks, des Radikalkritikers des Christentums und Freunds Nietzsches, in Selbstzeugnissen dar: Band 7/2 ediert wissenschaftlich die Aufzeichnungen Overbecks über seine wichtigsten Freunde Heinrich von Treitschke, Friedrich Nietzsche und Erwin Rohde. Overbecks Aufzeichnungen dokumentieren, wenngleich spät und retrospektiv verfasst, eine intensive Auseinandersetzung mit der Person und dem Denken Nietzsches, die auch auf den damals beginnenden Nietzschekult reagiert.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Radikalkritiker des Christentums und Freund Nietzsches in Selbstzeugnissen
Wegbereiter der Dialektischen Theologie

Band 7/2: Intellektuellenfreundschaften zu Treitschke, Nietzsche und Rohde

Barbara von Reibnitz, Studium der Klassischen Philologie, Philosophie und Religionswissenschaften; Promotion in Klassischer Philologie; Mitarbeiterin der Jacob-Burckhardt-Gesamtausgabe (Basel).
Marianne Stauffacher-Schaub, diplomierte Naturwissenschaftlerin ETH Zürich; Redaktionsassistentin der Overbeck-Ausgabe.

Franz Overbeck war einer der großen Denker des 19. Jahrhunderts. Sein Einfluss auf Nietzsche, Barth, Löwith, Benjamin, Taubes und viele andere ist unbestritten. `Werke und Nachlaß` erschließt erstmals Overbecks Gesamtwerk und stellt den Theologen und Historiker vor als einen skeptischen und zugleich sensiblen und distanzierten Beobachter der verschiedenen geistigen und politischen Strömungen des 19. Jahrhunderts. Nicht zuletzt für die gegenwärtige Diskussion über Geschichte, Mythos und (Post-) Moderne ist die Beschäftigung mit den Gedanken dieses "antimodernen Modernisten" wichtig.

Band 7/2 umfsst Overbecks Aufzeichnungen über seine wichtigsten Freunde Heinrich von Treitschke, Friedrich Nietzsche und Erwin Rohde. Overbecks Aufzeichnungen dokumentieren, wenngleich spät und retrospektiv verfasst, eine intensive Auseinandersetzung mit der Person und dem Denken Nietzsches, die auch auf den damals beginnenden Nietzschekult reagiert.

Pressestimmen

"Overbeck wird durch diese Ausgabe von Werken und Nachlaß vom Außenseiter und Geheimtip zum Klassiker und Theologiekritiker." Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte
Inhaltsverzeichnis
Einleitung VII
Artikelverzeichnis LIII

Meine Freunde 1

Aufzeichnungen über Treitschke 5

Aufzeichnungen über Nietzsche 23

Aufzeichnungen über Rohde 223

Anhang: Ergänzende Texte zu den Aufzeichnungen über Nietzsche 235
I: Aus dem Kirchenlexicon 237
II: Jacob Burckhardt und Friedrich Nietzsche 256
1.Der Briefwechsel Jak. Burckhardts und Fr. Nietzsches 256
2. Nietzsche's letzter Brief an Jakob Burckhardt 264
3. Notiz zum Briefe Nietzsches an Jak. Burckhardt vom (angebl.) 6. Jan. 1889 266
III: Zu E. Förster-Nietzsche, Leben Nietzsches, Bd. II, 2 270

Zeittafel 295
Abkürzungen 309
Verzeichnis der von Franz Overbeck selbst publizierten Schriften 311
Verzeichnis der Publikationen aus Franz Overbecks Nachlass 313
Bibliographie der von Franz Overbeck zitierten Literatur 314
Bibliographie der im Kommentar verwendeten Literatur 326
Register 329