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Fragmentierte Vaterschaften Über die Liebe und die Aggression der Väter
Fragmentierte Vaterschaften
Über die Liebe und die Aggression der Väter




Hans-Geert Metzger

Brandes & Apsel
EAN: 9783955580360 (ISBN: 3-9555803-6-9)
176 Seiten, hardcover, 15 x 21cm, 2013, Hardcover mit Fadenheftung und Lesebändchen

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In der Vaterschaft - so die zentrale, psychoanalytisch entwickelte These des Buches - sind sowohl eine nahe, zärtliche wie auch eine grenzsetzende Haltung angelegt. Die Spannung zwischen diesen beiden Polen ist der Vaterschaft inhärent.

Oft tritt an die Stelle der väterlichen Verantwortlichkeit der narzisstisch bestimmte Wunsch nach dem Ausleben eigener Bedürfnisse - auch auf Kosten der nächsten Generation. Dadurch wird das Vaterbild in sehr unterschiedliche Lösungen aufgespalten, die von der Verweigerung und der Verleugnung der Bedeutung für das Kind bis hin zur engagierten Vaterschaft reichen.

Das Buch fasziniert durch seine argumentative Komplexität und bereitet den Weg zu einer integrierten Vaterschaft jenseits traditioneller Männlichkeit.

Hans-Geert Metzger, Dr. phil, Dipl. Psych., Psychoanalytiker (DPV) in eigener Praxis in Frankfurt. Lehre und Forschung u. a. an der Universität Frankfurt und in der psychoanalytischen Ausbildung. Leiter des AK »Psychoanalyse des Jungen und des Mannes« in der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung. In den letzten Jahren Veröffentlichungen zur Bedeutung des Vaters und der Krise der Männlichkeit, bei Brandes & Apsel u. a.: Psychoanalyse des Vaters. Klinische Erfahrungen mit realen, symbolischen und phantasierten Vätern (2008).
Rezension
Die Vaterrolle und die Vaterschaft sind gsellschaftlich problematisch geworden; Väter sind verunsichert, Geschlechter- und Erziehungsrollen und -muster weichen auf, die Bereitschaft zur Bindung in einer Familie ist nicht mehr selbstverständlich. Das hat Auswirkungen nicht nur auf die Kinder, vgl. das Stichwort der "vaterlosen Gesellschaft", es hat auch Auswirkungen auf das Selbstverständnis der Männer und Väter und ihrer Rolle, die sich nach dieser psychoanalytisch orientierten Analyse zwischen Liebe und Nähe aber auch Aggression und Distanz verortet (vgl. Untertitel). Männer geraten zunehmend in den Konflikt zwischen gesellschaftlich geforderter Flexibilität und Selbstoptimierung und der Frage nach der Bereitschaft zur Bindung in einer Familie. In der Vaterschaft - so die zentrale, psychoanalytisch entwickelte These des Buches - sind sowohl eine nahe, zärtliche wie auch eine grenzsetzende Haltung angelegt. Die Spannung zwischen diesen beiden Polen ist der Vaterschaft inhärent.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
In der Vaterschaft - so die zentrale, psychoanalytisch entwickelte These des Buches - sind sowohl eine nahe, zärtliche wie auch eine grenzsetzende Haltung angelegt. Die Spannung zwischen diesen beiden Polen ist der Vaterschaft inhärent.
Das Buch fasziniert durch seine Komplexität und bereitet den Weg zu einer integrierten Vaterschaft jenseits traditioneller Männlichkeit.
Anhand von vielen klinischen und literarischen Beispielen zeigt Metzger die Bedeutung wie auch die Problematik von Vaterschaft heutzutage auf. Denn die Männer können sich nicht mehr auf ein sozial und kulturell geteiltes Vaterbild beziehen. Sie geraten zunehmend in den Konflikt zwischen gesellschaftlich geforderter Flexibilität und Selbstoptimierung und der Frage nach der Bereitschaft zur Bindung in einer Familie.
An die Stelle der Verantwortlichkeit tritt oftmals der narzisstisch bestimmte Wunsch nach dem Ausleben eigener Bedürfnisse - auch auf Kosten der nächsten Generation. Das Vaterbild ist aufgespalten in sehr unterschiedliche Lösungen, die von der Verweigerung und der Verleugnung der Bedeutung für das Kind bis hin zur engagierten Vaterschaft reichen.
Inhaltsverzeichnis
Danksagung 8

Prolog:
Freiheit und Bindung der Männer 9

Generativität 11
Abhängigkeit - eine Grundlage männlicher Identität 15
Zwei Thesen zur Fragmentierung der Vaterschaft 17
Defensiver Rückzug 19
Phallischer Narzissmus 20

Kapitel 1
Der Rückzug der Männer und die Aggressivität 23

Der väterliche Raum 23
Die Entwertung des väterlichen Raumes 30
Ungebundene Aggressivität 33
Der Rückzug der Männer 37
Die passiv gewendete und die ausagierte Aggression 41
Leitbilder 43

Kapitel 2
Die Anwesenheit des abwesenden Vaters 47

Anonyme Spenden - eine Inzestphantasie? 49
Die Erfahrung des abwesenden Vaters 53
Traumatisierungen 58
Wie schädlich sind Trennungen? 61

Kapitel 3
Idealisierung und Enttäuschung 67

Die unbewusste Idealisierung des Vaters 67
Integration 73
Die Liebe der Marquise von O... 78

Kapitel 4
Narzisstischer Missbrauch - der unbewusste Neid der Väter 87

Im Schatten des Vaters 92

Kapitel 5
Die ödipale Präsenz des Vaters 99

Ödipus und Narziss 99
Der Konflikt mit dem Vater 103
Der trianguläre Raum 108
Notwendige Grenzen und willkürliche Macht 113
Die egalitäre Verhandlungsfamilie 113
Der Kampf um den aufgeklärten Dialog: Antigone von Sophokles 118

Kapitel 6
Der nahe und der ferne Vater — eine psychoanalytische Konzeption 127

Die Ambivalenz in der Vater-Kind-Beziehung 127
Zärtlichkeit 129
Geistigkeit 134
Namensgebung 135
Die Komplexität der Vaterschaft 138

Kapitel 7
Anerkennung, Versöhnung und Integration 145

Die Söhne - Jean-Paul Sartre, Heiner Müller und Joachim Gauck 145
Die Väter - Herr G und Der Leopard 152

Epilog
Auf dem Weg zu einer neuen Wertschätzung und Selbstachtung von Vätern 157

Die Perspektive der Väter 161
Literatur 169