lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Filmwissen: Thriller Grundlagen des populären Films Erweiterte Neuauflage
Filmwissen: Thriller
Grundlagen des populären Films


Erweiterte Neuauflage

Georg Seeßlen

Schüren Presseverlag
EAN: 9783894727062 (ISBN: 3-89472-706-3)
536 Seiten, paperback, 13 x 19cm, Juli, 2013

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
FILM WISSEN THRILLER

In den Grundlagen des populären Films analysiert der Kulturkritiker Georg Seeßlen detailreich und hintergründig die stilbildenden Elemente unterschiedlicher Filmgenres und verfolgt ihren Weg durch die Filmgeschichte. Ein enzyklopädisches Werk von hohem Rang, das präzise und informativ Filmwissen vermittelt, ohne je oberflächlich zu sein.

Der Autor verfolgt das Genre von seinen Anfängen (Das Kabinett des Dr. Caligari, M - eine Stadt sucht einem Mörder) über den film noir bis hin zu Das Schweigen der Lämmer, Iluminati und Shutter Island und zeigt, was die Faszination des Genres ausmacht, welche Ängste und welche Hoffnungen es im Zuschauer auslöst und welchen Blick auf die Gesellschaft die Verbrecherjagd erlaubt.

„Das Ganze ist erfreulich verständlich geschrieben."
Rezension
Der Thriller ist neben dem Western (dem ein eigener Band in ähnlicher Aufmachung gewidmet ist) eines der ältesten Genres des Films, weil schon in der Stummfilmzeit entstanden (20er Jahre), u.a. Fritz Langs Dr. Mabuse (vgl. hier S. 38ff). Der Thriller entwickelt (wie der Western) eine eigene Mythologie, weshalb die Darstellung auch mit 20 grundlegenden Seiten zur Mythologie des Thrillers beginnt. Dann folgt chronologisch eine detailgenaue und verständliche Drstellung der einzelnen Jahrzehnte der Filmgeschichte des Thrillers: Vom Stummfilm über die Vorläufer der 30er bis zur Entstehung des eigentlichen Genres mit der Schwarzen Serie in den 40er Jahren, den Nachkriegs-Thriller in den 60er und 70er Jahren bis hinein in die Gegenwart von "No Country for Old Men" (Titelbild).

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Autor verfolgt das Genre von seinen Anfängen (Das Kabinett des Dr. Caligari, M - eine Stadt sucht einen Mörder) über den film noir bis hin zu Das Schweigen der Lämmer, Illuminati und Shutter Island und zeigt was die Faszination des Genres ausmacht, welche Ängste und welche Hoffnungen es im Zuschauer auslöst und welchen Blick auf die Gesellschaft die Verbrecherjagd erlaubt.

Wie eigentlich jedes Filmgenre, wie jede «ordentliche» Geschichte, handelt der Thriller von Leidenschaft, von Sex und von Verbrechen, allgemeiner: von Grenzverletzungen innerhalb der gesellschaftlichen Regelungen. Doch anders als zum Beispiel im Gangsterfilm dient hier das Verbrechen nicht (oder doch nur in sehr neurotischer Weise) einem «sozialen Aufstieg über die Hintertreppe», und anders als zum Beispiel im Detektivfilm dient seine Aufklärung nicht dem gesellschaftlichen Konsens, ja das Verbrechen und seine Ahndung dienen, so scheint es zunächst, im Thriller sehr oft zu überhaupt nichts. Das Verbrechen ist weder vom Ursprung noch vom Ziel her eindeutig zu fassen, es wirkt eher wie das Zeichen für eine viel tiefer gehende Beunruhigung: Regeln und Gesetze werden da nicht so sehr verletzt oder umgangen, sondern gerade durch Übererfüllung oder durch die perfekteste Aufrechterhaltung des «schönen Scheins» ad absurdum geführt. Die Anpassung an tatsächliche oder gedachte Größen, weniger die Erfüllung eines Bedürfnisses als die einer Rolle, führt zur Gewalt. Am Ende von PSYCHO wissen wir, was mit Norman Bates und der seltsamen Liebe zu seiner Mutter geworden ist; es klingt vernünftig, was uns der Psychologe da erzählt, und doch beginnt hier die schreckliche Verlängerung dieses «Falls» in unser Alltagsleben hinein, und kein Sherlock Holmes wäre da, durch seine rationalization die völlige Normalität des Vernünftigen wiederherzustellen.
In einem Thriller steht das Verbrechen selbst, nicht seine Aufklärung, nicht seine Motivation, nicht seine Determination im Vordergrund.
Georg Seeßlen, schreibt in vielen Zeitschriften und auf Websiten (u.a. Die Zeit, konkret, epdFilm, getidan.de) über Kino und Film und andere Aspekte der populären Kultur. Im Schüren Verlag sind von Georg Seeßlen neben den Grundlagen des populären Films Monographien über David Lynch (in der 6. Auflage), Stanley Kubrick und Steven Spielberg erschienen.
Georg Seeßlen, geb. 1948, studierte Malerei, Kunstgeschichte und Semiologie in München. Er ist Dozent an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland gewesen und arbeitet als freier Autor für u.a. DIE ZEIT, Frankfurter Rundschau, epd-Film, Freitag, Tagesspiegel.
Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zum Film und zur populären Kultur.
Inhaltsverzeichnis
Mythologie des Thrillers

Thrill: Die Lust an der Angst

Jahrmarktvergnügungen
Thrill und Erotik
Kinderspiele
Gefährliche Wandlungen

Die Probleme des Genres

Das Verbrechen
Die Angst

Geschichte des Film-Thrillers

Die Entwicklung des Suspense im Stummfilm

Anfänge
Griffiths The Musqueteers of Pig Alley
Suspense in den Serials
Fritz Langs Dr. Mabuse

Vorläufer des Thrillers: Die 1930er Jahre

Fritz Lang und die deutschen Kriminalfilme
Alfred Hitchcock und die englischen Spionage-Filme
Julien Duvivier und der Beginn des französischen Kriminalfilms

Thriller und Schwarze Serie

Voraussetzungen des amerikanischen film noir
Spionage-Filme der 1940er Jahre
Psychologische Thriller
Gefährliche Beziehungen
Die schrecklichen Frauen

Nachkrieg und Unfrieden: Themen des Thrillers

New Realism und das Ende des Gangsterhelden
Big-Caper-Movies
Mörder und Opfer
Die Rettung der Frauen
Die tödlichen Intrigen
Das Psycho-Syndrom
Das James-Bond-Syndrom

1980–1995: Die Zeit der Unübersichtlichkeit

Die Agenten sind müde
Sex& Crime im Courtroom: Der Justizthriller
Norman Bates kommt zurück
Tödliche Spiele
Blind Dates
Trau’ den netten Menschen nicht
Von Bad Girls und Femmes Noires: Der erotische Thriller
Killers Without a Cause: Serienmörder im Kino
Brat Pack Thrill, Grunge Murderers and Road Killers
Thriller und Transzendentalität

1995–2010: Globalisierte Stätten der Angst

Serienmörder küsst man nicht
Kleine Morde unter Freunden (und Nachbarn)
Es bleibt in der Familie
Unübliche Verdächtige
Das Medium zwischen Mord und Langeweile
High Tech Thrills
Tödliche Stille, Mörderische Dunkelheit
Thriller Made in Germany
The Doctor is Out (of his mind)
Missing Persons
Das Netzwerk des Schicksals
Variationen alter Themen
Rache, heiß oder kalt
Sex & Crime, oder Die dunkle Seite des Begehrens
Very Closed Rooms. Falle und Labyrinth: Entführung, Belagerung,
Geiselnahme & Stalking
Neo Noir, oder der Kreis will sich nicht schließen
True Crime
Gefährlich Leben

Anhang

Zitierte Bücher und Aufsätze
Filmregister
Weitere Titel aus der Reihe Grundlagen des populären Films