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Es wird wieder schön, aber anders Ein Buch für verwitwete Frauen
Es wird wieder schön, aber anders
Ein Buch für verwitwete Frauen




Angelika Daiker

Schwabenverlag
EAN: 9783796611667 (ISBN: 3-7966-1166-4)
136 Seiten, paperback, 14 x 22cm, September, 2004

EUR 14,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Es wird wieder schön, aber anders. Wer um einen geliebten Menschen trauert, mag das kaum glauben. Es ist meist ein langer und schmerzvoller Weg, die Trauer auszuhalten und wieder ins Leben zu finden.

Angelika Daiker hat viele Frauen auf ihrem Trauerweg begleitet: alte Frauen, die ihre letzten Jahre allein verbringen müssen; junge Seniorinnen, deren Pläne für einen Ruhestand zu zweit zerstört wurden; junge Frauen, die am Anfang eines gemeinsamen Lebens allein zurückbleiben.

Jede Trauer ist individuell und doch gibt es gemeinsame Erfahrungen. Dieses Buch nimmt beides auf. Geschichten einzelner Frauen klingen an. Sie bieten eine Möglichkeit der Identifikation, die tröstlich sein kann. Ebenso kommen Themen zur Sprache, die jede verwitwete Frau betreffen. Wer hält meine Trauer aus? Darf ich jemals wieder glücklich sein?

Eine einfühlsame Begleitung für verwitwete Frauen und ein wertvoller Schatz von Erfahrungen für Menschen, die mit Trauernden arbeiten.
Rezension
Das vorliegende Buch ist nicht aus der Sicht einer betroffenen Witwe geschrieben, sondern aus der Erfahrung der Seelsorgerin, die als Trauerbegleiterin in den letzten zehn Jahren viele Frauen auf ihrem Trauerweg begleitet und von ihnen gelernt hat. Es waren Frauen in sehr unterschiedlichen Lebenssituationen, deren Ehemann, Partner, Lebensgefährte, Geliebter gestorben ist. Der Verlust des Partners ist für Frauen in jeder Lebensphase schmerzlich, ob sie im Alter auf ein langes gemeinsames Leben zurückschauen können, ob sie als junge Seniorinnen noch einen wichtigen Lebensabschnitt vor sich haben oder ob sie ganz jung und mit kleinen Kindern aus dem Anfang eines gemeinsamen Lebens herausgerissen wurden. Die Frage, was schlimm und weniger schlimm ist, hilft nicht weiter. Es hilft nicht, für sich den größten Schmerz zu reklamieren, und nicht, sich am größeren Elend der anderen zu trösten. Jede hat ihr Leben und ihre Trauergeschichte. Den eigenen Trauerweg zu sehen und zu gestalten, mit Respekt für die Wege der ändern, ist eine wichtige Erfahrung in Trauergruppen. Und gleichzeitig die Erkenntnis, dass es in aller Verschiedenheit Gemeinsames gibt, ein gegenseitiges Verstehen, das man bei besten Freundinnen und Freunden nicht findet. Es gibt ein Erleben, mit dem jede für sich allein bleibt. Und es gibt ein Erkennen und Mitfühlen, das tröstliche Solidarität schafft. Diese doppelte Erfahrung, dass jede ihren individuellen Weg geht und doch viele Erfahrungen und Themen gemeinsam sind, wird in dem vorliegenden Buch an Beispielen entfaltet und reflektiert. Biographische Momentaufnahmen von einzelnen Frauen wechseln sich ab mit Themen, die viele Frauen in Variationen ähnlich erleben.
Die biographischen Einblicke erzählen, wie Trauer in Lebensgeschichten eingreift, sich mit verschiedenen Gesichtern zeigt und mit zusätzlichen Themen belastet ist. Momentaufnahmen, mit ein paar Worten angedeutet. Geschichten, Geschicke, Schicksale, in die sich die Trauer hineingeflochten hat, werden erzählt. Die Geschichten, die in kurzen Texten aus einem Leben erzählen und es würdigen, gehören jeweils zu einem Menschen mit seiner einmaligen Biographie. Und gleichzeitig verdichten sie es so, dass andere sich darin auch erkennen können. Das gegenseitige Erkennen verbindet und macht Eigenes bewusst. In den Geschichten schimmern Lebensthemen hindurch, die sich in der Trauer erstmals oder in neuer Form stellen. Begleitthemen der Trauer, die ihr ein zusätzliches Gewicht geben. Sie sind oft mühsamer als die Trauer selbst, vor allem wenn sie als eigene Themen gar nicht wahrgenommen und nicht reflektiert werden. Eine Reihe von Themen sind unabhängig davon, wie lange die Partnerschaft gelebt werden konnte. Manche stellen sich für jung verwitwete Frauen mit kleinen Kindern anders als für Witwen, die auf ein langes gemeinsames Leben zurückblicken können.
Am Schluss werden Perspektiven aufgezeigt, wie das Leben mit der Trauer weitergehen kann. Klischees, wie Trauer »richtig« zu gehen habe, sollen durchbrochen und Trauernde ermutigt werden, ihren Weg zu gehen. Dem Druck, den sie von außen erfahren, werden kritische Gedanken entgegengehalten. Trauerklischees dürfen hinterfragt werden. Die Bilder in diesem Ratgeber bringen auf einer anderen Ebene als der sprachlichen eine große Sehnsucht nach Nähe mit dem Verstorbenen und das Zulassen von Distanz zum Ausdruck.
Nieder, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einführung

»Es wird wieder schön, aber anders« - Gedanken zum Buchtitel 9
Familienstand Witwe - Assoziationen, literarische Annäherungen 11
Ein Buch für verwitwete Frauen 13

»Und plötzlich bist du für alles zuständig«
Biographien und Lebensthemen, von Trauer durchwoben


Schön bist du 20
Jetzt reicht es! 21
Es tut gleichmäßig weh 22
Immer unterwegs 23
Mit allem allein 24
Und plötzlich bist du für alles zuständig 25
Die Kinder brauchen doch wieder einen Vater 27
Abgebrochene Familienplanung 29
Die Trauer der Kinder 31
Die Macht der Herkunftsfamilie 33
Schmerzlicher Triumph 35
Das Leben genommen 36
Fremd gegangen 37
Sie vermisst ihn trotzdem 38
In den Armen der Freundin 39
Unbeantwortete Fragen 40
»Richtige« Trauer 42
Wir wollten es doch anders machen 44
Einladung zu Festen 46
Ich zeige immer nur eine Seite von mir 48
Zwiesprache 52
Mit dem Entsetzen leben 53
Gemeinsame Trauer 54
Versöhnt 55
Eine gute Oma 56
Angst vor neuem Verlust 57
Begegnungen mit dem Verstorbenen 59
Die Banalität des Alltags teilen 61
Freizeit und Urlaub 63
Der Glaube in der Trauer 65
Kriegskind 67
Es war vernünftig 68
Allein und fassungslos 69
Verborgene Liebe 70
Kein Selbstvertrauen 71
Der Tod und seine dunklen Gefährten 72
Endlich gestorben 74
Halbiert 76
Der abgeschnittene Lebensabend 78
Wofür werde ich noch gebraucht? 80
Ein Leben lang gepflegt 84
Endlich der Richtige 85
Umhüllt von Liebe 86
Vor der Hochzeit 87
Schon lange verwitwet äs
Manchmal überfällt mich die Trauer 89
Beziehungsgefüge und alte Freundschaften 91
Bleibende Verbindung 93
Sehnsucht nach Zärtlichkeit 95
Alt und lebenssatt gestorben und trotzdem in Trauer 97
Auf Händen getragen 99
Die innigste Zeit 100
Bedingungslos geliebt 101
Nach zehn Jahren 102
Ich wage es 103
Neue Bindung 106
Wenn leise Trauer bleibt 108
Allein und gebrechlich 110
Idealisierungen 112
Ich bin kein Single, aber ich bin allein 114

»Manchmal weine ich noch«
Wie das Leben mit der Trauer weitergehen kann


Manchmal weine ich noch 118
Die Trauer kann Teil meines Lebens bleiben 119
Meine Trauer kann zu Ende gehen 119
Ich kann mich wieder binden 120
Ich muss mich nicht wieder binden 121
Ich darf leben 121
Ich kann meinen Gefühlen trauen 122
Ich kann auch andere Gefühle zulassen 123
Ich kann Freunde finden, die mich verstehen 124
Ich brauche keine professionelle Hilfe 124
Ich kann mir professionelle Hilfe holen 125
Ich entdecke die Chance der Wandlung 126
Es darf wieder schön werden 127

Genug zum Leben - Eine Meditation zu 1 Kön 17,8-16 129

Bücher für Witwen - eine Auswahl 134
Die Künstlerin 135