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Empörung und Hilflosigkeit
Zur Kritik deutschsprachiger Sonderpädagogen an der moralphilosophischen Position Peter Singers
Alexander Wertgen
Reihe: Ethik und Pädagogik im Dialog
LIT
EAN: 9783643104403 (ISBN: 3-643-10440-5)
168 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2009
EUR 19,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Die präferenzutilitaristische Position Peter Singers, insbesondere seine Befürwortung aktiver Sterbehilfe bei schwerstbehinderten Neu- und Frühgeborenen und dessen offensive Unterstützung durch den Sonderpädagogen Christoph Anstötz, hat vor ca. zwanzig Jahren eine intensive, äußerst emotional geführte und öffentlichkeitswirksame Debatte unter deutschsprachigen Sonderpädagogen entfacht. Die Diskussion und ihre Begleitumstände glichen weitgehend einem Schlagabtausch. Der vorliegende Band möchte aus der zeitlichen Distanz einen Beitrag zu einer sachlichen Klärung der strittigen Fragen leisten.
Alexander Wertgen, Jg. 1973, Dipl.-Päd., M. A., Sonderschullehrer, Heilpraktiker (Psychotherapie), seit acht Jahren im Schuldienst.
Rezension
Der Ethiker Peter Singer, geb. 1946, war bis 1999 Professor für Philosophie und stellvertretender Direktor des Centre for Human Bioethics an der Monash University Melbourne/Australien. Später lehrte er als De Camp Professor of Bioethics an der Princeton University, USA. Peter Singer hat mit diesem Buch "Praktische Ethik" in der 1. Auflage (1984) in Deutschland für einige Irritation gesorgt (2., revidierte und erweiterte Auflage 1994 / Titel der englischen Originalausgabe: Practical Ethics. Cambridge: Cambridge University Press, 1979. - Second Edition. 1993) und die sog. neue Debatte über die Sterbehilfe losgetreten, die sich zur sog. Singer-Debatte auswuchs, incl. heftiger Auseinandersetzungen um Auftritt(sverbot)e des Autors in Deutschland Mitte der 80er Jahre. Der Anhang der Neuausgabe der "Praktischen Ethik" 1994 "Wie man in Deutschland mundtot gemacht wird" schildert die Singer-Debatte aus der Sicht des Verfassers. Das hier vorzustellnde Buch geht der damals vehementen Debatte aus zeitlichem Abstand heraus nach und steckt die Positionen ab. Als Vertreter eines Präferenz-Utilitarismus in der Ethik, u.a. mit der These, die Tötung eines schwer mehrfach behinderten Säuglings sei moralisch verantwortbar, hat Peter Singer mit seinen pointierten Thesen zu Themenbereichen wie Euthanasie/Sterbehilfe, Abtreibung, Tierethik etc. provoziert. Seine Thesen können auch in Philosophie-, Ethik- oder Religions-Leistungskursen kritisch diskutiert werden. Diese Darstellung vermittelt dazu notwendiges Hintergrundwissen.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitende Bemerkungen 7
2 Die ethische Argumentation Peter Singers und ihre Rezeption durch Christoph Anstötz 13
2.1 militaristische Ethik bei Peter Singer 13
2.2 Das Prinzip der gleichen Interessenabwägung 16
2.3 Die Rolle des Personenbegriffs in der ethischen Argumentation Singers - Darstellung und Kritik 21
2.3.1 Singers Fassung des Personenbegriffs 22
2.3.2 Die Rolle des Personenbegriffs bei Peter Singer 23
2.3.3 Kritische Anmerkungen zu der Argumentation Singers 27
2.4 Allgemeine Kritik an der Position Peter Singers 37
2.5 Die Rezeption der ethischen Argumentation Peter Singers durch Christoph Anstötz 47
3 Sonderpädagogische Kritik an den Thesen von Peter Singer und Christoph Anstötz - eine Auswahl 61
3.1 Pädagogisch-sozialkritische Argumentationen 65
3.2 Einwände auf weltanschaulich-metaphysischer und auf christlicher Grundlage 76
3.3 Naturphilosophische Argumentationen 91
3.4 Pädagogisch-anthropologische Argumente 102
4 Überlegungen zur Singer-Debatte 113
4.1 Thesen zur Singer-Debatte in der Sonderpädagogik 114
4.2 Was hat die Debatte über die Thesen Singers bewirkt? - Eine Nachlese 144
Literaturverzeichnis 153
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