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Empathen, Einzelgänger, Schauspieler und Perfektionisten im Klassenraum Ein schemapädagogischer Praxisratgeber für Lehrkräfte Geleitworte von Friedemann Schulz von Thun und Sabrina Kayser-Laubenstein
Empathen, Einzelgänger, Schauspieler und Perfektionisten im Klassenraum
Ein schemapädagogischer Praxisratgeber für Lehrkräfte


Geleitworte von Friedemann Schulz von Thun und Sabrina Kayser-Laubenstein



Marcus Damm, Pia Pfoh-Ziegler

Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783808009055 (ISBN: 3-8080-0905-5)
224 Seiten, paperback, 16 x 23cm, August, 2022, 2-farbige Gestaltung, Klappenbroschur

EUR 21,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Aus der Praxis für die Praxis! Fritz Riemann im Klassenraum. Emily ist die "Therapeutin" der Klasse, fehlt nie und kümmert sich stets um das Wohlergehen aller, inklusive um die Gemütsverfassung der Lehrkraft, deren rechte Hand sie ist. Eike offenbart sich gleich zu Beginn des Schuljahres als Eigenbrötler, er hasst Gruppenarbeiten, ist unnahbar und wäre am liebsten unsichtbar. Holly, die "Drama Queen", neigt hingegen regelmäßig zu theatralischen Auftritten und steht auch einfach so gerne im Mittelpunkt. Per-Henrik trägt den Spitznamen "Monk", ist penibel und kann unstrukturierte Arbeitsaufträge und Tafelanschriebe nicht ausstehen. Außerdem weiß er alles besser. Begleiten Sie mit uns die Emilys, Eikes, Hollys und Per-Henriks dieser Schul-Welt durch den Jahresverlauf von A bis Z. Werfen Sie mit uns empathisch-humorvolle Blicke auf diese Idealtypen (die jede Lehrkraft aus dem Unterricht kennt); auf ihre Eigenarten, "Ecken und Kanten", Ängste, bevorzugten Interaktionsstrategien, unterschiedlichen Nähe-Distanz-Bedürfnisse, diversen typischen Erwartungen an sich selbst, Mitschüler, Lehrkräfte und an "guten" Unterricht. Wir berichten auf der Grundlage jahrelanger Unterrichtserfahrungen und vieler Fallbeispiele über den konstruktiven Umgang mit diesen vier häufig vorkommenden Persönlichkeitsstilen. Zudem öffnen wir einen ressourcenorientierten Methodenkoffer zum Umgang mit ihnen, um Lernende mit derartigen Tendenzen bedürfnisorientiert zu motivieren und Selbsterkenntnisprozesse anstoßen zu können. Wir berücksichtigen im ausführlichen Praxisteil als Methodik hauptsächlich die Schemapädagogik, die an der Schnittstelle zwischen Psychotherapie (Schematherapie und Klärungsorientierte Psychotherapie) und (Sozial-)pädagogik verortet ist. Zudem werfen wir einen prüfenden Blick auf ähnlich strukturierte Lehrkräfte und schauen entsprechend Herrn Sezuan, Herrn Schopenhauer, Frau Bardot und Frau Rottenmeier über die Schulter. Das Buch ist in der Thematik neu und gleichzeitig eine Hommage an Fritz Riemanns tiefenpsychologischen Klassiker Grundformen der Angst, in dem er, ganz Psychoanalytiker, die depressive, schizoide, hysterische und zwanghafte Persönlichkeitsstruktur at.

Marcus Damm (*1974) ist promovierter Erziehungswissenschaftler und Begründer der Schemapädagogik. In Deutschland, der Schweiz und Österreich ist er als Dozent aktiv. Nach Beendigung des Promotionsstudiums in Landau/Pfalz begann er 2004 die Tätigkeit als Lehrer an der BBS Hauswirtschaft/Sozialpädagogik in Ludwigshafen (seit 2018: Anna-Freud-Schule). 2005 startete das Referendariat, das er mit dem 2. Staatexamen abschloss. Als Studienrat mit den Lehrbefähigungen für Sozialpädagogik, Psychologie und Ethik unterrichtet er seitdem an dieser Institution. Ein halbes Jahr war er 2012 teilabgeordnet an das Pädagogische Landesinstitut (PL) in Speyer, einer staatlichen Fortbildungseinrichtung für Lehrkräfte aus Rheinland-Pfalz. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen: Persönlichkeitspsychologie, Schematherapie und -pädagogik, Neuropsychologie, Persönlichkeitsstörungen. Er verfolgt das Ziel, Schnittpunkte zwischen Psychotherapie und sozial- und bildungspädagogischen Arbeitsfeldern zu finden bzw. zu generieren und fruchtbar für Sozialberufler zu machen, um einen Beitrag zur Professionalisierung zu leisten.

Pia Pfoh-Ziegler (*1968), Studiendirektorin, Dipl.-Päd. Nach mehrjähriger Tätigkeit in der außerschulischen (Berufs-)Bildung seit 2001 als sogenannte Quereinsteigerin im Schuldienst. Stellvertretende Schulleiterin an der Anna-Freud-Schule (BBS Sozialwesen, Gesundheit und Hauswirtschaft) in Ludwigshafen. Lehrbefähigung für die Fächer Sozialpädagogik, Psychologie und Ethik.
Rezension
Wer kennt nicht Fritz Riemanns tiefenpsychologischen Klassiker "Grundformen der Angst", der die depressive, schizoide, hysterische und zwanghafte Persönlichkeitsstruktur darstellt. Dieses psychologische Persönlichkeitsschema wird in dem hier anzuzeigenden Buch auf entsprechende Schüler- und Lehrertypen übertragen. So wird "ein schemapädagogischer Praxisratgeber für Lehrkräfte" (Untertitel) erstellt, mitr dessen Hilfe man besser mit diesem Persönlichkeitstypen umgehen kann. Es geht dabei nicht darum, jemanden "in eine Schublade" zu packen, sondern zu erkennen, welche
Werte jemandem hoch und heilig sind, und welche Bedürfnisse und Sehnsüchte vorherrschen, welche schätzenswerten Qualitäten, welches Potenzial in jemandem steckt, als auch mit welchen Allergien, Abgründen, Ängsten und Schwächen wir bei jemandem rechnen müssen. Marcus Damm und Pia Pfoh-Ziegler haben das Riemann-Thomann-Modell in ihr Praxisfeld transferiert, um aufzuzeigen, weshalb eine empathische und „typenspezifische“ Kommunikation in einer Gruppe, einem Team und im Klassenverband sehr hilfreich und nutzbringend sein kann. Es geht also schwerpunktmäßig darum, die Grundängste, die Grundbedürfnisse und auch die Sehnsüchte des Menschen zu erkennen und empathisch auf sie eingehen zu können. - Fazit: Fritz Riemann für den Klassenraum!

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort von Friedemann Schulz von Thun 9
Geleitwort von Sabrina Kayser-Laubenstein 11

Vorwort 15

Einleitung – Licht- und Schattenseiten der Angst im Schulalltag 19

1. Schülertypen im Unterricht – das Konzept der Persönlichkeitsstile 27

1.1 Empathen 29
1.2 Einzelgänger 33
1.3 Schauspieler 36
1.4 Perfektionisten 40

2. Schülertypen und ihre Ängste im Schuljahresverlauf – Beschreibung und schemapädagogische Anregungen 45

2.1 Grundbegriffe – Schemapädagogik für Dummies 46
2.2 Erster Schultag: Kennenlernen und Grüppchenbildung 60
2.2.1 Methodische Impulse 66
2.3 Redebeiträge, Referate, Präsentationen und mündliche Prüfungen 68
2.3.1 Methodische Impulse 78
2.4 Sitzordnung und Alltagsunterricht 82
2.4.1 Methodische Impulse 91
2.5 Pausen und Freistunden 93
2.5.1 Methodische Impulse 99
2.6 Hausaufgaben und Unterrichtsmaterialien 100
2.7 Schriftliche Leistungsnachweise – Anforderungen, Durchführung, Korrektur, Bekanntgabe 119
2.7.1 Methodische Impulse 127
2.8 SV und AGs 129
2.8.1 Methodische Impulse 140
2.9 Beratungs- und Entwicklungsgespräche 141
2.9.1 Methodische Impulse 145
2.10 Praktikum, Praktikumsverlauf und Berufswahl 149
2.10.1 Methodische Impulse 152
2.11 (Fach-)Exkursionen, Ausflüge und Klassenfahrten 153
2.11.1 Methodische Impulse 155
2.12 Zeugnisausgaben und Abschlussfeiern 156
2.12.1 Methodische Impulse 158

3. Psychodynamik der Schülertypen im Klassenraum 161

3.1 Wen zieht man an, wen stößt man ab? – Kollusionen 161
3.2 Ressourcen hinter der Angst 167
3.3 Typische Interaktionsstrategien 169
3.3.1 Methoden 174

4. Schemapädagogisch fokussierter Umgang mit Empathen, Einzelgängern, Schauspielerin und Perfektionisten 175

4.1 Grundlagen – Anforderungen an eine bedürfnisorientierte Haltung 175
4.2 Beziehung geht vor Erziehung und Bildung 178
4.3 Unterrichtsideen zur Inneren Teile-Arbeit 179
4.3.1 Arbeitsauftrag 1: Wer bin ich? 179
4.3.2 Arbeitsauftrag 2: Lehrerwunschtyp 180
4.3.3 Arbeitsauftrag 3: Mitschülerwunschtyp 181
4.3.4 Arbeitsauftrag 4: Wenn ich ein Tier wäre 182
4.3.5 Arbeitsauftrag 5: Klassenstärkencollage 182
4.3.6 Arbeitsauftrag 6: Wie reagiere ich wann und wo? 183
4.3.7 Arbeitsauftrag 7: Meine Ressourcen – unsere Ressourcen? 184
4.3.8 Arbeitsauftrag 8: Steh auf, wenn du am Boden bist 184
4.3.9 Arbeitsauftrag 9: Mein inneres Team 185
4.3.10 Arbeitsauftrag 10: Don’t worry, be happy 186
4.4 Ziele der schemapädagogischen Interventionen 186

5. Der Blick in den Spiegel – Lehrertypen im Schuljahresverlauf 187

5.1 Herr Sezuan, der Empath 187
5.1.1 Der erste Eindruck 189
5.1.2 Bevorzugte Unterrichtsgestaltung 190
5.1.3 Das Bild vom Schüler 191
5.1.4 Typische Reaktionen auf Unterrichtsstörungen 191
5.1.5 Ressourcen und mögliche Fallstricke 192
5.1.6 Sonstiges – schemapädagogische Ergänzungen 193
5.2 Herr Schopenhauer, der Einzelgänger 195
5.2.1 Der erste Eindruck 196
5.2.2 Bevorzugte Unterrichtsgestaltung 197
5.2.3 Das Bild vom Schüler 197
5.2.4 Typische Reaktionen auf Unterrichtsstörungen 198
5.2.5 Ressourcen und mögliche Fallstricke 198
5.2.6 Sonstiges – schemapädagogische Ergänzungen 199
5.3 Frau Bardot, die Diva 200
5.3.1 Der erste Eindruck 202
5.3.2 Bevorzugte Unterrichtsgestaltung 202
5.3.3 Das Bild vom Schüler 203
5.3.4 Typische Reaktionen auf Unterrichtsstörungen 203
5.3.5 Ressourcen und mögliche Fallstricke 204
5.3.6 Sonstiges – schemapädagogische Ergänzungen 204
5.4 Frau Rottenmeier, die Perfektionistin 205
5.4.1 Der erste Eindruck 207
5.4.2 Bevorzugte Unterrichtsgestaltung 208
5.4.3 Das Bild vom Schüler 208
5.4.4 Typische Reaktionen auf Unterrichtsstörungen 209
5.4.5 Ressourcen und mögliche Fallstricke 209
5.4.6 Sonstiges – schemapädagogische Ergänzungen 210

Schlussbetrachtungen – ein Schritt aus der Komfortzone heraus 211

Literatur 213
Danksagung 217
Adressen/Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten 219