lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Einführung in die Ikonographie Wege zur Deutung von Bildinhalten 3. Aufl. 2013  (1. Aufl. 2006)
Einführung in die Ikonographie
Wege zur Deutung von Bildinhalten


3. Aufl. 2013 (1. Aufl. 2006)

Frank Büttner, Andrea Gottdang

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406660450 (ISBN: 3-406-66045-2)
304 Seiten, paperback, 14 x 22cm, November, 2013, mit 47 Abbildungen

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wieso wird Venus oft von einem Taubenpaar begleitet? Welche Quellen berichten von der Kindheit Marias? Und woran erkennt man den Erzengel Gabriel? Ohne die Kenntnis des klassischen Bildungskanons lassen sich viele Kunstwerke nicht verstehen.

Der vorliegende Band zur Ikonographie schafft Abhilfe, indem er eine umfassende Einführung in das weite Feld der verschiedenen Bildthemen, ihrer literarischen Quellen und der Bildfunktionen bietet.

Frank Büttner ist emeritierter Professor für Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Andrea Gottdang ist Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Salzburg.

Bei C.H.Beck ist von den beiden Verfassern erschienen: Einführung in die Malerei (2012).
Rezension
Ikonographie - das ist die kunstwissenschaftliche Methode der Inhaltsdeutung von Werken der Bildenden Kunst. Dieses Buch führt in die kunstgeschichtliche Lehre von den Bildinhalten, die Ikonographie, ein, die wesentlich auf Erwin Panofsky (1892-1968), den bekanntesten Vertreter der kunsthistorischen Schule der ‘Ikonologie’ zurück geht: In der sog. Ikonographischen Interpretation geht es darum, die Bedeutung des Werks in seiner Entstehungszeit zu ermitteln (Erfassen einzelner Motive, historische Ableitung von Motiven und Symbolen), in der sog. Ikonologischen Interpretation als drittem Schritt geht es abschließend um das Erfassen des gesamten Bildsinns oder der Botschaft des Bildes als synthetische Gesamtdeutung. Was ist dargestellt, wen verkörpern die Figuren des Bildes, was bedeutet die Szenerie, welche Quellen liegen der Darstellung zugrunde? Ikonographie als Gesamtheit der europäischen Bildthemen beantwortet kunstinteressierten Laien ebenso wie Kunsthistorikern diese Fragen. Die Ikonographie als Lehre der Verbildlichungen christlicher und heidnischer, sakraler und profaner, politischer wie privater Themen gibt Einblick in die Entstehung und den Wandel bildhafter Motive in unserer Kultur.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Welche Quellen berichten von der Kindheit Marias? Wieso wird die Venus oft von einem Taubenpaar begleitet? – Ohne die Kenntnis des klassischen Bildungskanons lassen sich viele Kunstwerke nicht verstehen. Der vorliegende Band zur Ikonographie schafft Abhilfe, indem er eine umfassende Einführung in das weite Feld der verschiedenen Bildthemen, ihrer literarischen Quellen und der Bildfunktionen bietet.
Die vorliegende Einführung, als Handbuch konzipiert, erschließt Wege zur Deutung von christlichen und profanen Bildinhalten vom frühen Christentum bis ins 20. Jahrhundert. Sie macht mit den literarischen Quellen wie der Bibel und der Überlieferung der antiken Mythologie vertraut und führt in den Forschungsstand wichtiger Themenfelder wie Typologie und Symbolik ein. Dabei informieren historische Überblicke über die Entwicklung christlicher und profaner Bildthemen und -funktionen.
Die Anwendung der ikonographischen Methode wird an ausgewählten Beispielen vorgeführt, die zeigen, daß verschiedene literarische Quellen, Darstellungstraditionen, der Bestimmungsort und die Funktion des Bildes in einem komplexen Geflecht zusammenwirken. Eine Einführung in die Geschichte der ikonographischen Methode und Terminologie sowie ein kommentiertes Literaturverzeichnis vervollständigen das Studienbuch.
Frank Büttner ist em. Professor für Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Andrea Gottdang ist Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Salzburg.
Inhaltsverzeichnis
VORWORT 9

I. EINLEITUNG 11

Wahrnehmen und Verstehen von Bildern 11
Grundbegriffe der ikonographischen Analyse 14
Zur Geschichte der ikonographischen Methode 19
Felder ikonographischer Forschung: Zentrum und Peripherie 23

II. CHRISTLICHE IKONOGRAPHIE 27

I. Historischer Überblick 27

Frühes Christentum 27
Der Bilderstreit im 8. und 9. Jahrhundert 30
Kirchenausstattung im Mittelalter 32
Das Spätmittelalter: Eine neue Bildauffassung 35
Reformation und Gegenreformation 38
Das 19. Jahrhundert 41
Das 20. Jahrhundert 43

2. Systematischer Überblick 45

Bibelillustration 45
Die Bibel 45
Texttreue und Bildfindung 46
Wandmalerei 48
Buchmalerei 49
Buchdruck 51
Liturgische Bücher und Gebetbücher im Mittelalter 53
Typologie 56
Erweiterung und Ausdeutung des biblischen Themenkanons 64
Jüdische Quellen 64
Patristik und Bibelkommentare 66
Apokryphen 68
Entstehungslegenden über Christusporträts 73
Meditationsliteratur 75
Andachtsbilder 78
Heiligenikonographie 83
Heiligenverehrung 83
Hagiographie 84
Heiligenviten: Franziskus 88
Apostel 92
Evangelisten 95
Reliquiare 96
Symbole und Personifikationen 97
Frühchristliche Symbole 97
Gottesikonographie 101
Physiologus 102
Mariensymbole 103
«Disguised symbolism» 104
Ecclesia und Synagoge 106
Tugenden und Laster 106
Exemplarische Analysen 107
Gotische Kathedralen: Das ikonographische Programm der Portale 107
Das Straßburger Münster 110
Barocke Deckenfresken 118
Die «Asamkirche» Mariae Himmelfahrt in Aldersbach 119

III. PROFANE IKONOGRAPHIE 123

1. Historischer Überblick 123

2. Systematischer Überblick 127

Symbolik, Hieroglyphik, Emblematik 128
Tier- und Pflanzensymbolik 129
Hieroglyphenkunde der Renaissance 132
Impresen 136
Emblematik 137
Emblematik in Bildzusammenhängen 140

Allegorie und Personifikation 142
Allegorie und Allegorese 142
Personifikation 146
Personifikationen in Mittelalter und Neuzeit 148
Cesare Ripa und die Kanonisierung der Personifikationen 151
Die Kritik am Gebrauch von Personifikationen 155
Allegorische Kompositionen 157

Symbol und Zeichen im 19. und 20. Jahrhundert 164

Mythologie 173
Überlieferungsgeschichte der antiken Mythologie 173
Die drei Traditionen der Mythendeutung 175
Physische Mythendeutung 176
Mythologie und Astrologie 178
Historische Mythendeutung 182
Die Apotheose 184
Moralische Mythendeutung 186
Mythologische Darstellungen in der Frührenaissance 188
Handbücher der Mythologie in der Frühen Neuzeit 192
Emanzipation des mythologischen Bildes in Renaissance und Barock 193
Mythologie in der Tradition der Herrscherikonographie 195
Barocke Synthese: Das Fresko in der Galerie des Palazzo Medici-Riccardi in Florenz 198
Krise und Neuorientierung des mythologischen Bildes 203

Geschichte 207
Historienbild und Geschichtsdarstellung 207
Geschichtsdarstellung in Mittelalter und Renaissance 209
Uomini illustri — Helden und Heldinnen 216
Geschichte als Exemplum 218
Geschichtsdarstellung im Zeitalter der Revolution 226
Zwischen Idealismus und Realismus 229
Nationalbewusstsein 233
Engagement und Kritik 236
Die Krise der Geschichtsmalerei 239

Dichtung 242
Texte und Bilder 242
Illustration im Mittelalter — Tristan und Isolde 246
Dante Alighieris Divina Commedia 249
Ludovico Ariosto und Torquato Tasso 256
Von Shakespeare zu Goethe 262
Die Nibelungen 269

IV. ENDE DER IKONOGRAPHIE? 273

LITERATURHINWEISE 276
HINWEISE ZUR INTERNETRECHERCHE 301
BILDNACHWEIS 304