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    | Eine unmögliche Geschichte Als Politik und Bürger Berge versetzten 
 
 
 Fritz Pleitgen
 Herder Verlag
 EAN: 9783451390531 (ISBN: 3-451-39053-1)
 374 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, Mai, 2021
 
EUR 24,00alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Begegnungen mit Gorbatschow, Reagan, Kohl, Brandt und Honecker. ARD-Fernsehkorrespondent in Moskau, Ost-Berlin, Washington, New York. Und schließlich das Gesicht der ARD-Berichterstattung beim Fall der Mauer 1989. Kein Reporter hat den Kalten Krieg und die deutsche Teilung in Ost und West so hautnah miterlebt wie Fritz Pleitgen.
 Ein großer Journalist zieht Bilanz. Packend, kritisch, mit Humor, aber vor allen Dingen ganz persönlich hält er Rückschau auf sein bewegtes Reporterleben, und auf den langen Weg zur Deutschen Einheit.
 
 Ulrich Deppendorf
 
 Rezension Es ist erlebte Geschichte, die Reporterlegende Fritz Pleitgen in seinem neuen Buch "Eine unmögliche Geschichte" beschreibt. Eine Zeit, in der aus seiner Sicht Politiker und Bürger Berge versetzten. Und natürlich hat er nicht Unrecht damit. Handelt es sich doch um eine Zeit, in der der (Erste) Kalte Krieg sich dem Ende zuneigte, Deutschland wiedervereinigt wurde und die Welt mit großen Schritten auf eine politisch bessere Zeit zuzusteuern schien. Da wurde gar "Das Ende der Geschichte" prognostiziert (Francis Fukuyama). Leider weit gefehlt, wie wir heute wissen.
 Nach seiner Tätigkeit als Journalist in Moskau nimmt Fritz Pleitgen eine Stelle beim WDR in der Deutschen Demokratischen Republik an. Der sozialistische Staat und sein Machtapparat waren an umfassender Berichterstattung nur soweit interessiert, wie es ins eigene Kalkül und ins eigene Weltbild passte. Facettenreich und eindrucksvoll beschreibt Fritz Pleitgen, was er und seine Familie im Arbeiter- und Bauernstaat alles erleben "durften". (Presse-) Freiheit sieht anders aus. Dennoch: seine persönlichen Eindrücke, die er in den diesbezüglichen Abschnitten beschreibt und erzählt sind eindrucksvoll und lassen ein lebendiges Bild zu.
 In allen Belangen eine andere Welt erlebt Familie Pleitgen auf der folgenden Station: den Vereinigten Staaten von Amerika - das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in allen Belangen - auch in seinem Beruf als leitender Journalist.
 Danach: Back to the Roots könnte man meinen: hautnah erlebt Pleitgen mit, wie eine "unmögliche Geschichte" wahr wird: 40 Jahre deutsche Teilung werden "ausradiert". Die großen Protagonisten dieser Zeit lern der Leser ebenso kennen, wie das von einer sagenhaften Aufbruchstimmung gekennzeichnete Alltagsleben der DDR-Bürger. Ihr unbändiger Wille lässt Vieles in kürzester Zeit zur Wahrheit werden: eine friedliche "Revolution" gegen den herrschenden SED-Staat, den Fall der Mauer, den Weg zur Demokratie.
 
 Interessanter und eindrucksvoller ist Geschichte (kaum) zu erzählen. Fritz Pleitgen lässt die Leser nicht nur an seiner Tätigkeit als renommierter Journalist teilhaben, er erzählt über eine Zeit, die in vielfältiger Manier Meilensteine setzte. Langeweile kommt dank flüssigen Schreibstils zu keiner Zeit auf. Je nach Alter der Leser fühlt sich mancher eventuell zurückerinnert, andere wiederum werden sich verwundert die Augen reiben, was auf deutschem Boden vor etwas mehr als 30 Jahren alles geschehen konnte und geschah. Für alle in gleicher Weise eindrucksvoll!
 
 Absolute Leseempfehlung!
 
 Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
 
 
 
 
Verlagsinfo »Nichts ist unmöglich, auch nicht das Gute«
 Über 50 Jahre war Fritz Pleitgen Journalist. Nun zieht er Bilanz seines reichen Journalistenlebens. Er gehörte zu den wenigen Reportern, die über den Kalten Krieg zwischen Ost und West hautnah von beiden Seiten des Eisernen Vorhangs berichteten, der über vier Jahrzehnte Deutschland und Europa in zwei feindselige Militärblöcke teilte, die die Menschheit ständig mit Atomkrieg bedrohten.
 In seiner persönlichen und anekdotenreichen Rückschau beschreibt Fritz Pleitgen den Prozess der Deutschen Einheit packend, selbstkritisch und mit Humor als eine Zeit, in der Politik und Bürger über sich hinauswuchsen und Berge versetzten.
 Fritz Pleitgen führt uns mit seinem Buch eindrucksvoll vor Augen, wie viel wir aus dem Aufbruch von damals für die Überwindung heutiger Schwierigkeiten lernen können.
 
 Fritz F. Pleitgen, geboren am 21. März 1938 in Duisburg, besuchte Gymnasien in Bünde und Bielefeld. Ab 1952 war er als freier Mitarbeiter bei der »Freien Presse« tätig. Von 1959 bis 1961 absolvierte er ein Volontariat in verschiedenen Zentralredaktionen und Außenstellen der »Freien Presse«. Im Januar 1963 wechselte er zum WDR Fernsehen. Er war dort bis 1970 als Reporter für die »Tagesschau« und für Sonderberichte tätig. 1970 begann Pleitgen seine langjährige Tätigkeit als Fernsehkorrespondent für die ARD. Für sieben Jahre berichtete er als Korrespondent des ARD-Studios Moskau aus der Sowjetunion. Im Anschluss, 1977, übernahm er für fünf Jahre die Leitung des ARD-Studios DDR in Ostberlin. 1982 ging er als Leiter in das ARD-Studio Washington und war ab 1. Juli 1987 in gleicher Funktion im ARD-Studio New York. 1988 kehrte Fritz Pleitgen zum WDR nach Köln zurück und wurde zum Chefredakteur Fernsehen und Leiter des Programmbereichs Politik und Zeitgeschehen berufen. Danach, vom 1. Januar 1994 bis zum 30. Juni 1995, war Pleitgen Hörfunkdirektor des WDR, vom 1. Juli 1995 bis zum 1. April 2007 Intendant des Westdeutschen Rundfunks. Seit 2011 ist Pleitgen Präsident der Deutschen Krebshilfe.
 
Inhaltsverzeichnis Nichts ist unmöglich. Auch nicht das Gute! 13
 Teil 1: Korrespondent in der DDR (1977-1982)
 Von Moskau nach Ost-Berlin 17
 Durch die DDR: Streng beobachtet 24
 Tiger und Leopard als Clique 27
 Romantischer Abschied von Moskau 31
 Ost-Berlin: Einstand nach Maß 41
 Und immer wieder durch die Mauer 46
 Familienalltag auf beiden Seiten der Mauer 48
 Stefan Heym unter Dauerbelagerung 57
 Scoop: Das Treffen mit den vier Siegermächten 62
 Meine fixe Idee: Die Deutsche Einheit 73
 Hasenjagd mit Honecker 82
 Funkwellen überrollen das Regime 87
 Das Regime schlägt zurück:
 Neue Durchführungsbestimmungen 90
 Ausgetrickst: Wütender Mielke 97
 Lutz Lehmann und die Blutkamera 99
 Der Mann im Hintergrund:
 Der Fall Rauschenbach: Ein Offizier klettert über den Zaun 105
 Die Macht des Dr. Vogel 112
 Gewissensfragen 114
 Der offene Widerstand: Eisern Union 118
 Die New York Times in Berlin Grünau 121
 Und noch ein Interview mit Folgen 125
 Die Angst vor Havemann 127
 Panzer rollen durch Wittenberg 132
 Die Revanche der Stasi 139
 Hilferufe und die Frage: Wer steckt dahinter? 141
 Ausflug in verbotenes Terrain 144
 Befehl 17/81 147
 Genosse Heinrich Heine 157
 Bilanz mit gemischten Gefühlen 160
 
 Teil 2: Eine andere Welt: Die USA (1982-1989)
 Getrennte Wege 163
 Der Genuss frischer Luft nach Zeit unter Tage 167
 Reagan: Ein Präsident nicht nach deutschem Geschmack 169
 Ahnungslos auf der Elbe 176
 Reagan: Politik der Stärke statt Entspannung 182
 Weltmacht Friedensbewegung 187
 Reagans Flucht, Gorbatschows großer Auftritt 190
 Ein Nachmittag mit Arthur Miller 191
 
 Teil 3: Die Zeit der Wende
 Vom Broafway an die Breite Straße 195
 Odyssee nach Moskau 199
 Der Gletscher beginnt zu rutschen 201
 Abstecher nach Heidelberg 206
 Das Schicksalsjahr 1989 216
 Ein SED-Mann ohne Idee und ein Bischof mit Forderungen 219
 Mit falschen Pässen über die Grenze 221
 Wiedervereinigung: Kein Thema für die Bürgerrechtler 226
 40. Jahrestag der DDR: Ein Jubiläum wird zum Desaster 229
 DDR Funktionär mit Rückgrat 231
 40 Jahre Honecker: Schnell abgehakt 233
 Ab sofort! Unverzüglich! 235
 Besuch in der Festung ZK 239
 19. November 1989 Schlagabtausch in Leipzig 242
 Die Ansichten des Egon Krenz 247
 Das Symbol der Teilung wird zum Symbol der Einheit 251
 Helmut Kohl dreht die Stimmung 254
 Mercedes oder Trabbi 258
 Nachspiel 260
 1990 Sturm auf die Stasi 261
 Freie Wahlen: Das erste und das letzte Mal 266
 Das Volk genießt sein Wahlrecht 269
 Der beste Tag der deutschen Geschichte 281
 Innige Abneigung: Helmut Kohl und die Presse 288
 Telefondiplomatie 291
 Gerspräch über Deutschland: Helmut Kohl und Willy Brandt 294
 1990 Große Geschichte - Schwaches Datum 310
 Rückblick: Biermann in der DDR 312
 Zum ersten Mal: Tag der Deutschen Einheit 317
 1990 Charta von Paris: Eine verpasste Chance 322
 1991 Letzte Besucher bei Gorbatschow 333
 
 Happy End
 Brechts totaler Sieg 337
 
 Anhang
 Dschungelkampf: Stasi gegen Westpresse
 Interview mit Roland Jahn, Leiter der Stasiunterlagenbehörde BStU 347
 Der Gegenangriff: Stasi in westdeutschen Funkhäusern 358
 Personenregister 368
 Impressum 374
 
        
        
        
        
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