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Eine kurze Geschichte der Gleichheit   Titel der französischen Originalausgabe: 
«Une brève histoire de l’égalité«
© Editions du Seuil, 2021
Aus dem Französischen von Stefan Lorenzer
Eine kurze Geschichte der Gleichheit


Titel der französischen Originalausgabe:

«Une brève histoire de l’égalité«

© Editions du Seuil, 2021

Aus dem Französischen von Stefan Lorenzer

Thomas Piketty

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406808647 (ISBN: 3-406-80864-6)
264 Seiten, paperback, 13 x 20cm, Juli, 2023, Mit 41 Grafiken und 3 Tabellen

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"THOMAS PIKETTY LEGT DEN FINGER IN DIE WUNDE EINER DEFORMIERTEN MARKTWIRTSCHAFT." HANS-JÜRGEN JAKOBS, HANDELSBLATT

Mit seinen voluminösen Bestsellern "Das Kapital im 21. Jahrhundert" und "Kapital und Ideologie" hat Thomas Piketty eine internationale Debatte über die Ursachen sozialer Ungleichheit in Gang gebracht. Sein neues Buch ist eine bewusst komprimierte Weltgeschichte der sozialen Konflikte und Konstellationen und zugleich eine Lektion in globaler Gerechtigkeit: das eine Ökonomie-Buch, das wirklich jeder gelesen haben sollte.

Thomas Piketty hat mit seinen Büchern die soziale Ungleichheit wieder zurück ins Zentrum der politischen Debatten gebracht. Er sieht und benennt den Fortschritt in der Geschichte, und er zeigt uns, mit welchen Mitteln er erzielt wurde. Aber zugleich verwandelt er die historischen Einsichten in einen Aufruf an uns alle, den Kampf für mehr Gerechtigkeit energisch fortzusetzen, auf stabileren historischen Fundamenten und mit einem geschärften Verständnis für die Machtstrukturen der Gegenwart. Denn auf dem langen Weg zu einer gerechteren Welt stellt sich für jede Generation die Frage, ob sie ein neues Kapitel der Gleichheit aufschlägt - oder eines der Ungleichheit.

Ein ökonomischer Crashkurs - von Thomas Piketty

Die Quintessenz aus "Kapital im 21. Jahrhundert" und "Kapital und Ideologie"

Thomas Piketty lehrt an der École d´Économie de Paris und an der renommierten École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris. Bei C.H.Beck sind von ihm erschienen Das Kapital im 21. Jahrhundert (2020), Kapital und Ideologie (2020), Ökonomie der Ungleichheit (2020), Der Sozialismus der Zukunft (2021) und zuletzt Rassismus messen, Diskriminierung bekämpfen (2022).
Rezension
Ungleichheit wird in der klassischen liberalen Ökonomie als notwendiges Grundübel zwecks Ausbringung von Konkurrenz und Arbeitsanreiz angesehen, - dem widerspricht der linke französische Starökonom Thomas Piketty. Dieses kompakte Buch bildet die Quintessenz aus Thomas Pikettys voluminösen Büchern "Kapital im 21. Jahrhundert" und "Kapital und Ideologie", - eine Art "Best of Piketty". Wer die Ursachen von Ungleichheit in der Gesellschaft, aber auch weltweit, verstehen will, kommt um diese Bücher nicht herum. Der Autor zeichnet mit einer Fülle interessanter Daten die großen Linien der historischen Entwicklung von (Un-)Gleichheit von der französischen Revolution bis zur Gegenwart nach, - auch unter Einbezug von Kolonialismus und Sklavenhaltergesellschaften. Aus der Geschichte zieht er Konsequenzen für eine zukünftige Entwicklung hin zu mehr Gleichheit: Wie kann die Menschheit voranschreiten auf dem Weg zu einem lebenswerteren Leben für alle? Denn langfristig gibt es nach Piketty durchaus einen Trend zur Gleichheit. Die Welt im Jahr 2020 war viel egalitärer als 1950 oder 1900 oder 1789.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Armut, Das Kapital, Fortschritt, Gerechtigkeit, Geschichte, Gleichheit, Ideologie, Konflikte, Machtstruktur, Ökonomie, Politik, Reichtum, Sozialgeschichte, Ungleichheit, Weltgeschichte

Pressestimmen:

"Ideen, wie die Menschheit – allen Herausforderungen zum Trotz – voranschreiten könnte auf dem Weg zu einem lebenswerteren Leben für alle."
Günther Kaindlstorfer, WDR 5

"Es gibt keinen Historiker der globalen Ungleichheit, der in unserer Zeit mehr bewirkt hat als Thomas Piketty."
Mariana Mazzucato
Inhaltsverzeichnis
Danksagungen 11

Einführung 13

Eine neue Wirtschafts- und Sozialgeschichte 15
Das Aufbegehren gegen Ungerechtigkeit und die Suche nach gerechten Institutionen 21
Die Kräfteverhältnisse sind nicht alles 25

Kapitel 1
Der lange Weg zur Gleichheit: Erste Anmerkungen 29

Menschlicher Fortschritt: Bildung und Gesundheit für alle 29
Weltbevölkerung und Durchschnittseinkommen: Grenzen des Wachstums 31
Die Wahl sozio-ökonomischer Indikatoren: eine politische Frage 33
Für eine Mehrheit von Sozial- und Umweltindikatoren 35
Ohne Messung von Ungleichheiten keine nachhaltige Entwicklung 39

Kapitel 2
Die allmähliche Dekonzentration von Macht und Eigentum 43

Die Entwicklung der Eigentumskonzentration seit dem 18. Jahrhundert 43
Eigentum und Macht: Ein Bündel von Rechten 46
Eigentum an Produktionsmitteln, an Wohnraum, am Staat, am Rest der Welt 48
Die schwierige Geburt einer vermögenden Mittelschicht 54
Der lange Weg zu mehr Einkommensgleichheit 58

Kapitel 3
Das Erbe der Sklaverei und des Kolonialismus 61

Industrielle Revolution, Kolonialismus und Ökologie 61
Am Ursprung der großen Kluft: Die europäische Militärherrschaft 65
Das Baumwollimperium: Die Machtübernahme durch die globale Textilindustrie 68
Protektionismus, Zentrum-Peripherie- und System-Welt-Beziehungen 72
Europa als Provinz. Die Besonderheit des Westens überdenken 76
Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Geschichte der Staatsbildung 79

Kapitel 4
Die Frage der Wiedergutmachung 82

Das Ende der Sklaverei: Die finanzielle Entschädigung der Eigentümer 82
Muss der französische Staat die von Haiti gezahlten Schulden zurückerstatten? 86
Die britischen und französischen Entschädigungen für Sklavenhalter von 1833 und 1848 90
Die Vereinigten Staaten: Der lange Marsch einer Sklavenhalterrepublik 94
Der Kolonialismus nach dem Ende der Sklaverei und die Frage der Zwangsarbeit 97
Frankreich, eine sich selbst verkennende Kolonialrepublik 104
Die Frage der Wiedergutmachung: Gerechtigkeit im transnationalen Maßstab neu denken 108

Kapitel 5
Revolutionen, Status, Klassen 110

Das Ende der Privilegien und Statusungleichheiten? 110
Der lange Weg aus Zwangsarbeit und halberzwungener Arbeit 113
Schweden um 1900: Ein Mann, hundert Stimmen 118
Die Metamorphose der Privilegien: Demokratie von Geldes Gnaden 123
Das Fortbestehen des Zensuswahlrechts: Die Wirtschaftsplutokratie 128
Partizipativer Sozialismus und geteilte Macht 132

Kapitel 6
Die große Umverteilung, 1914–1980 136

Die Erfindung des Sozialstaats: Bildung, Gesundheit, soziale Sicherung 137
Der zweite Quantensprung des Steuerstaats: Eine anthropologische Revolution 141
Die Erfindung der progressiven Einkommen- und Erbschaftsteuer 144
Reale Steuerprogression und Sozialvertrag: Die Frage der Steuerakzeptanz 150
Die progressive Steuer als Mittel zum Abbau von Ungleichheit nicht nur nach, sondern vor
Steuern 152
Die Liquidation der Kolonialvermögen und der Staatsschulden 156
Der Wiederaufbau Europas durch Streichung der Staatsschulden 162

Kapitel 7
Demokratie, Sozialismus und progressive Einkommensteuer 166

Die Grenzen der Gleichheit: Hyperkonzentration des Eigentums 166
Sozialstaat und progressive Steuer: Eine Systemtransformation des Kapitalismus 171
Eigentum und Sozialismus: Die Frage der Dezentralisierung 175
Für einen demokratischen, selbstverwalteten und dezentralisierten Sozialismus 182
Der freie Kapitalverkehr: Die neue Zensusmacht 186

Kapitel 8
Reale Gleichheit gegen Diskriminierung 191

Bildungsgleichheit: Stets proklamiert und nie verwirklicht 192
Für eine positive Diskriminierung anhand sozialer Kriterien 196
Über das Fortbestehen des Patriarchats und des Produktivismus 200
Diskriminierungen bekämpfen, ohne die Identitäten zu verhärten 205
Soziale Gleichstellung und Wohlstandsumverteilung in Einklang bringen 210
Rassismus messen: Die Frage der ethnisch-«rassischen» Kategorien 213
Religiöse Neutralität und die Heucheleien der französischen Laizität 217

Kapitel 9
Auswege aus dem Neokolonialismus 220

Das Wirtschaftswunder und der Süden: Die Grenzen des National-Sozialstaats 220
Neokolonialismus, Handelsliberalisierung, Steuerparadiese 224
Das Blendwerk der internationalen Hilfen und der Klimapolitik 229
Rechte für arme Länder: Auswege aus der Zentrum-Peripherie-Logik 232
Vom National-Sozialstaat zum Föderal-Sozialstaat 236
Für einen sozialen und demokratischen Föderalismus 239

Kapitel 10
Für einen demokratischen, ökologischen sowie ethnisch und kulturell diversen Sozialismus 245
Kräfte des Wandels: Klimaerwärmung und Kampf der Ideologien 246
Der chinesische Sozialismus. Schwachstellen einer perfekten digitalen Diktatur 249
Vom Krieg der Kapitalismen zum Kampf der Sozialismen 256
Wird das Geld uns retten? 258
Für einen universalistischen Souveränismus 262