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Eine Maus kommt selten allein Ein Fall für Mrs Murphy
Eine Maus kommt selten allein
Ein Fall für Mrs Murphy




Rita Mae Brown, Sneaky Pie Brown

Ullstein
EAN: 9783550086854 (ISBN: 3-550-08685-7)
304 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, Februar, 2008

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Kurzbeschreibung

In ihrem 15. Fall ermittelt die Detektivin auf Samtpfoten weitab der Heimat in Kentucky. Während einer Pferdeschau stirbt ein Stallbursche eines unnatürlichen Todes - Mrs. Murphy und ihre vierbeinigen Freunde stehen vor einer großen Herausforderung.



Klappentext

Anstatt sich nach der Hochzeit in die wohlverdienten Flitterwochen zu begeben, fahren Mary Minor »Harry« und Fair Haristeen zusammen mit ihren Vierbeinern zur berühmten Pferdeschau nach Shelbyville in Kentucky. Doch die Freude währt nicht lang: Erst wird ihrer Freundin Joan die mit wertvollen Steinen besetzte Hufeisen-Brosche gestohlen, kurz darauf verschwindet das edle Pferd eines alternden Leinwandstars spurlos. Und als ob dies nicht schon genug Rätsel wären, kommt auch noch ein Stallbursche auf mysteriöse Weise ums Leben. Wahrlich ein gefundenes Fressen für die Tigerkatze Mrs. Murphy, ihre Gefährtin Pewter und die Corgihündin Tee Tucker: Sie wittern Böses und begeben sich umgehend auf die Spur der Übeltäter.
Rezension
Wieder ein neuer Fall für die berühmt-berüchtigte Mrs. Murphy, einer Tigerkatze aus Crozet, Virginia und ihrem Frauchen Harry Minor Haristeen.
Schon seit einigen Jahren erfreuen uns die Helden dieser Katzen-Krimi-Serie aus der Feder von Rita Mae Brown und ihrer Co-Autorin Sneaky Pie Brown - passenderweise ebenfalls einer Tigerkatze, die für sich den Anspruch erhebt, die Romane selbst zu schreiben.

Auch in diesem Band müssen die tierischen und menschlichen Helden wieder einen spannenden Kriminalfall lösen.
Mittlerweile schon der 15. Band und es bleibt spannend!
Eine Maus kommt selten allein lautet der Titel dieses Bandes, im englischen Original lautet er "Puss 'n cahoots". Dieses Mal müssen Mrs Murphy, ihre Katzenfreundin Pewter, die Corgi-Hündin Tee Tucker und ihre menschliche Familie Mary "Harry" Minor Haristee und ihr frisch Wieder-Angetrauter Fair Haristeen einen Fall auf einer bekannten und großen Pferdeschau während ihrer Hochzeitsreise lösen. Wo sie auch hingehen, Mord und Todschlag scheint sie zu verfolgen, aber gerade das ist ja das was die Serie ausmacht. Besonders Harry gelingt es schwer, ihre Nase aus anderer Leute Angelegenheiten heraus zu halten und so gerät sie auch dieses Mal wieder in Gefahr. So kann sie es nicht lassen nachzuforschen, als der Stallbursche eines befreundeten Paares auf mysteriöse Art und Weise ums Leben kommt.
Zunächst vermeinte der Leser wahrscheinlich, dass Harrys Leben langweilig wird seit sie ihren langjährigen Job als Posthalterin des kleinen Südstaatenörtchens Crozet aus ideellen Gründen aufgibt, doch weit gefehlt! Harry kann eben nicht aus ihrer Haut.
Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, außer vielleicht noch, dass das Ende wie immer absolut überraschend kommt und man als Leser kaum eine Chance hat, den Täter zu erraten.

Rita Mr. Brown ist es gelungen, mit den Charakteren ganz besondere Figuren zu erschaffen, die den Leser immer wieder fesseln, ob es nun der Witz der gewitzten Tigerkatze Mrs Murphy ist oder die Neugierde und Sturheit Harrys. Man fiebert bei jedem einzelnen Wort mit und kommt gar nicht erst in Versuchung vorzublättern, weil es einfach zu spannend ist. Insbesondere auch das, was hinter den Zeilen versteckt ist. Und wie oft vermeint man als Leser schon genau zu wissen wer der Täter ist und wie es vermutlich weiter geht und wird dann doch wieder auf eine ganz neue Spur gebracht.
Kurz: Spannend vom ersten bis zum letzten Buchstaben!
Was das Buch ausmacht ist, dass es sehr gut zu lesen ist und man sich als Leser definitiv und absolut mit dem Geschehen identifiziert - man ist mittendrin und schafft es daher einfach nicht, das Buch aus der Hand zu legen.

Mein Fazit:
Wie immer ein kurzweiliges, sehr spannendes Buch, das ich in einer Nacht durch hatte. Leider, denn es macht Lust auf mehr.
Eine ideale Lektüre für den Urlaub.
Ich hoffe, Rita Mae Brown macht noch recht lange mit dieser Serie weiter!


Sylvia Schubert für Lbib.de


Verlagsinfo
Der Verlags-Website entnommen:

Rita Mae Brown

Eine Maus kommt selten allein
Ein Fall für Mrs Murphy


304 Seiten, € 19,90 [D]

Erschienen: Februar 2008

Details zum Buch:
Übersetzung: Aus dem Amerikanischen von Margarete Längsfeld
Originaltitel: Puss`n Cahoots
Gebunden
€ 19,90 [D], € 20,50 [A], sFr 35,90
ISBN-10: 3550086857
ISBN-13: 9783550086854

Tigerkatze mit Spürnase.
In ihrem 15. Fall ermittelt die Detektivin auf Samtpfoten weitab der Heimat in Kentucky. Während einer Pferdeschau stirbt ein Stallbursche eines unnatürlichen Todes – Mrs. Murphy und ihre vierbeinigen Freunde stehen vor einer großen Herausforderung.

Anstatt sich nach der Hochzeit in die wohlverdienten Flitterwochen zu begeben, fahren Mary Minor »Harry« und Fair Haristeen zusammen mit ihren Vierbeinern zur berühmten Pferdeschau nach Shelbyville in Kentucky. Doch die Freude währt nicht lang: Erst wird ihrer Freundin Joan die mit wertvollen Steinen besetzte Hufeisen-Brosche gestohlen, kurz darauf verschwindet das edle Pferd eines alternden Leinwandstars spurlos. Und als ob dies nicht schon genug Rätsel wären, kommt auch noch ein Stallbursche auf mysteriöse Weise ums Leben. Wahrlich ein gefundenes Fressen für die Tigerkatze Mrs. Murphy, ihre Gefährtin Pewter und die Corgihündin Tee Tucker: Sie wittern Böses und begeben sich umgehend auf die Spur der Übeltäter.
Pressestimmen:

»Fans der schlauen Tierdetektive werden Freude an ihren Eskapaden haben.«
Kirkus Reviews

»Es gibt keine bessere Katzen-Mitarbeiterin als Sneaky Pie Brown.«
New York Times



Näheres zum Autor:

Rita Mae Brown, geboren in Hanover, Pennsylvania, wuchs in Florida auf. Sie studierte in New York Filmwissenschaft und Anglistik und war in der Frauenbewegung aktiv. Berühmt wurde sie mit dem Titel Rubinroter Dschungel und durch ihre Romane mit der Tigerkatze Sneaky Pie Brown als Co-Autorin.



L E S E P R O B E:

1
Lange goldene Strahlen lagen über dem sanft geschwungenen
Hügelland um Shelbyville, Kentucky. Am Mittwoch,
dem 2. August, strömten die Besucher ab sechs Uhr morgens
unablässig auf den grasbewachsenen Parkplatz des berühmten
Veranstaltungsgeländes. Gegen sieben Uhr würde der Platz
überfüllt sein und ein starker Rückstau einsetzen. Ein leichter
Wind trug einen Hauch Feuchtigkeit vom Ohio heran, der ungefähr
dreißig Kilometer westlich vorbeifloss und die Grenze
zwischen den Staaten Kentucky und Indiana bildete. Rauchschwalben
flogen tief und machten Jagd auf überreichlich
vorhandene Insekten; Krähen, die auf Oberleitungen hockten,
betrachteten und bekakelten alles. Auf den Weiden drängten
sich Rinder. Schmetterlinge umschwärmten die Pferdeäpfel
auf dem Gelände. Schmetterlinge lieben nicht nur Blumen
und blühende Sträucher, sie hegen auch eine starke Vorliebe
für Dung. Jedes Mal, wenn ein Pfleger pflichtgemäß den Dung
einsammelte, wirbelte ein Schwarm von gelben und schwarzen
Schwalbenschwänzen, von milchweißen und kleinen
leuchtend blauen Faltern auf und ließ von seiner Beute ab. So
primitiv ihre Fressgewohnheiten auch sein mochten, es war
ein schöner Anblick.
»Wenn ich das blöde Geschirr nicht umhätte, würde ich mir einen
schnappen«, prahlte Pewter. »Vielleicht auch zwei.«
»Sie sind appetitlich«, pflichtete Mrs. Murphy der dicken
grauen Katze bei. Mrs. Murphy, eine geschmeidige Tigerkatze,
wurde von Harry Haristeen getragen. Pewter wurde von
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Fair Haristeen getragen, Doktor der Veterinärmedizin. Die
Katzen warteten ungeduldig auf den Beginn der ersten Abendveranstaltung.
Shelbyville, das zweite strahlende Juwel in der Welt der
Saddlebreds, war ein Anziehungspunkt für die besten Pferde
des Landes. Das Turnier begann zwei Wochen vor dem Kentucky
State Fair, dem Nonplusultra aller Saddlebred-Turniere.
Die vier Juwelen in der Krone waren die Lexington Junior
League, Shelbyville, das Kentucky State Fair in Louisville und
das Kansas City Royal, das einzige große Turnier, das im Spätherbst
stattfand, im November. Alle übrigen waren Sommerturniere.
In ganz Amerika, vor allem aber in Kentucky, Indiana und
Missouri, brachten die Saddlebred-Turniere Glanz in die Saison
und Geld in die Kassen. Jede Stadt, die ein wenig größer
war, veranstaltete ein eigenes Turnier, und war es noch so bescheiden.
Von Bescheidenheit konnte beim Shelbyville-Turnier
allerdings keine Rede sein. Eine Haupttribüne umgab die
gepflegte ovale Reitbahn. Der Sitzbereich war größtenteils
überdacht. Die Südseite der beleuchteten Bahn wurde von
einer imposanten zweistöckigen Tribüne beherrscht, wo Speisen
serviert wurden, sofern man eine Eintrittskarte für diesen
Hochgenuss besaß.
Der Duft von Rippchen war eine Tortur für Tucker, die Corgihündin,
die zwischen ihren zwei Menschen ging. Sie sabberte
vor Erwartung. »Wie lange dauert es noch, bis wir was zu
essen kriegen?«
»Ich weiß nicht, aber ich werd bald ohnmächtig vor Hunger«,
seufzte Pewter.
»Oh là là!« Mrs. Murphy hätte gern noch mehr gesagt, doch
ihr war klar, wenn sie Streit anfing, würde sie unsanft in ihre
Suite im Best Western Hotel befördert werden.
Harry und Fair blieben stehen, um bei der Ausbildung der
Pferde auf der Trainingsbahn an der Ostseite des Geländes zuzusehen.
Booty Pollard, ein berühmter Trainer von einund-
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vierzig Jahren mit einem bekleideten Affen auf der Schulter,
ging neben einem jungen Mädchen, das ein dreigängiges
Country Pleasure Horse ritt. Das Pferd, das Schritt, Trab und
Galopp beherrschte, gehörte zu jenen wunderbaren Geschöpfen,
die Rücksicht auf ihre jungen Reiter nehmen. Zum Glück
für das Mädchen waren die drei Gangarten der Stute ausgeglichen.
Sie verließen die Trainingsbahn. Booty wandte den
Kopf, als er einen anderen Trainer hörte.
Charles »Charly« Trackwell, ein Trainer für Leute mit viel
Geld und ein eitler Pfau, rief einer umwerfenden jungen Frau
auf einer ebenso umwerfenden dreigängigen Fuchsstute namens
Queen Esther etwas zu. Queen Esther war viel anmutiger
als das Country Pleasure Horse, das Bootys Schülerin ritt.
Queen Esthers Trab hatte Renata DeCarlo schlicht vom Hocker
geworfen. Die schöne Frau hatte zweihundertfünfzigtausend
Dollar für die Stute bezahlt. Renata wollte siegen. Sie
musste härter arbeiten als andere Wettbewerbsteilnehmer, um
von den Richtern ernst genommen zu werden, aber sie liebte
harte Arbeit so sehr wie das Siegen. Die Achtunddreißig -
jährige – wiewohl ihre »offizielle« Biographie sechs Jahre von
diesem Alter abstrich – war ein Filmstar, und Lincoln County,
Kentucky, brachte nicht viele Stars hervor. Weil alle sie sehen
wollten, konnten Zuschauer und Richter schon mal voreingenommen
sein. Und der Neid der anderen fand seltsame Wege,
um sich zum Ausdruck zu bringen. Renata erhielt oft eine
Schleife von geringerem Wert, als sie verdient hätte. Ihre herrliche
Stute verdiente es in den allermeisten Fällen, mit dem
ers ten Preis, der blauen Schleife, ausgezeichnet zu werden.
Shortro, ihr junger kräftiger dreigängiger Schimmel-Wallach,
musste sich ebenfalls mit geringeren Auszeichnungen begnügen,
als ihm gerechterweise zugestanden hätten.
Doch anders als Queen Esther freute es Shortro, wenn er
eine blaue, rote, gelbe, grüne, weiße oder rosa Schleife errang.
Queen Esther wollte immer die Schleife für die Klassenbeste,
genau wie Renata.
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Pferde wie Menschen sind ausgeprägte Persönlichkeiten.
»Schultern runter, Renata«, brummte Charly.
»Schön«, bemerkte Harry.
»Herrliche Stute.« Fair konzentrierte sich wohlweislich auf
die Fuchsstute, was Harry zum Lachen brachte.
Sie kamen an dem weißgestrichenen Stall in nächster Nähe
der Trainingsbahn vorbei; das silbrige Blechdach war etwas
heruntergekommen. Die alten Stallungen mochten wohl im
Gegensatz zur Tribüne einen neuen Anstrich nötig haben,
aber sie waren luftig und recht großzügig. Die Anzahl der
Wettbewerbsteilnehmer war so groß, dass Zelt-Ställe aufgestellt
werden mussten, um den Ansturm zu bewältigen. Jeden
Tag traten Hunderte von Pferden miteinander in Konkurrenz;
einige wurden nur für diesen einen Tag hierher transportiert.
Es erwies sich zuweilen als beschwerlich, im Auge zu behalten,
was für Pferde sich auf dem Gelände befanden, weil nicht alle
Pferde Wettbewerbsteilnehmer waren. Manche waren Begleitpferde,
die dem Star-Pferd Gesellschaft leisteten. Die
durch zwei Zwischengassen voneinander getrennten Behelfsboxen
waren ebenfalls komplett besetzt. In den großen Ställen
hatte man eine oder gar zwei Boxen mit Leinwandverkleidung
und Vorhängen in den Stallfarben versehen und als Gäste -
unterkünfte eingerichtet. Bei vielen hatte man die Decke im
Inneren mit Zeltleinwand verkleidet, um die einladende Atmosphäre
zu vervollkommnen. Eine Bar sowie Erfrischungen trugen
das Ihre zu der Festtagsstimmung bei. Regiestühle – wie -
derum in den Stallfarben –, Satteltruhen, Zaumzeugkisten, an
die »Wände« gehängte Schleifen sowie hübsche Fotografien
von Reitern und Pferden vervollständigten die Ausstattung.
Die Mühe, die es erforderte, um diese Wohlfühl-Oasen zu
schaffen, und eine weitere Box, oft gleich neben der Gästeunterkunft,
als Garderobe für die Reiter einzurichten, setzte
Harry jedes Mal in Erstaunen, wenn sie einmal jährlich eines
der großen Saddlebred-Turniere besuchte. Obwohl eine leidenschaftliche
Anhängerin von Vollblütern, liebte sie Sadd-
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lebreds. Sie hatte etliche vom Gestüt Kalarama zu Jagdpferden
ausgebildet. Saddlebreds konnten springen, richtig springen,
was Harry entzückte. Das Vollblutpferd mit seiner schräg angesetzten
Schulter und tieferen Kopfhaltung hat idealerweise
ausgreifende, fließende Bewegungen. Die Energie des Saddlebred-
Pferdes ist aufwärts ausgerichtet, mit raumgreifenden,
nach oben ausholenden Tritten, und es trägt den Kopf hoch.
Geht man hundertfünfzig Jahre zurück, stößt man auf gemeinsame
Vorfahren der zwei verschiedenen Züchtungen.
Joan Hamilton, eine von Harrys besten Freundinnen, war
die treibende Kraft hinter dem Zuchtprogramm vom Gestüt
Kalarama. Larry Hodge, ihr Ehemann, trainierte und ritt viele
von den Pferden. Wie so oft in der Welt der Pferde, wenn die
richtigen zwei Menschen sich finden, fällt ein magischer Glanz
auf alles, was sie anpacken.
Auf dem Weg zu der Kabine des Kalarama-Gestüts, die der
Reitbahn zugewendet war, schlenderten Harry und Fair die Budengasse
entlang, die vollgestopft war mit einer Menge Zeug,
das man gerne kaufen würde, und einer Menge Zeug, das man
lieber nicht kaufen würde. Der Schmuckstand lockte Harry an.
Sie blieb stehen und bewunderte einen Ring mit Rubinen und
Diamanten in Karreeschliff, in Hufeisenform gefasst. Es war
der schönste Hufeisenring, den sie je gesehen hatte.
Das allgegenwärtige Spritzgebäck verbreitete seinen Duft
über dem ganzen Gelände, ebenso wie Hot Dogs, Rippchen,
Steaks und delikate Hähnchen, die sich am Spieß drehten.
Zwischen den Imbissbuden, dem Schmuckstand und den Kleiderständen
hatten sich Leute vom örtlichen Gestütsbüro eingerichtet
sowie diverse Bürgerinitiativen, die eigene Stände
betrieben, und alle ließen es sich gut gehen. Ein glänzender
Mercedes SL55 verlockte die Leute, Tombolalose zu hundert
Dollar das Stück zu kaufen, deren Erlös für einen wohltätigen
Zweck bestimmt war. Sich das Geld aus der Tasche ziehen zu
lassen erwies sich als überaus einfach, wenn man durch diese
kleine, verführerische Budengasse bummelte.
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Die nicht überdachte Westtribüne überragte eine Seite der
Budengasse, und auch darunter befanden sich Stände. Wo man
hinsah, rechts, links oder die kurze Gasse entlang, war ein
Stand. Direkt vor der Westtribüne, unmittelbar an der Bande,
befanden sich schachtelartige Kabinen mit jeweils sechs oder
acht Klappstühlen. Diese wurden von den großen Ställen gemietet
und waren Publikumsmagneten. Reiter, Züchter und
Pferdebesitzer zogen sich gern in ihre Kabinen zurück, die, anders
als die gemieteten Boxen, nicht die Stallfarben trugen,
sondern ein schlichtes weißes rechteckiges Schild mit dem Namen
des Kabinen-Eigentümers in einfacher schwarzer Antiquaschrift.
Joan beugte sich vor, um sich mit ihrer Mutter, der zierlichen,
lebhaften Frances, und ihrem Vater Paul zu unterhalten, während
sie das Programm studierten. Paul gehörte zu den Menschen,
die Charisma haben und die Leute zu sich hin ziehen.
Bei den älteren Hamiltons fühlte man sich nie als Fremder.
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Inhaltsverzeichnis
nicht vorhanden