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Dürer im Zeitalter der Wunder Kunst und Gesellschaft an der Schwelle zur globalen Welt Die Originalausgabe erschien unter dem Titel 
»Dürer’s Lost Masterpiece.  Art and Society at the Dawn of a Global World« bei Oxford University Press,   Great Clarendon Street, Oxford, OX26DP, United Kingdom.
Aus dem Englischen von: Nastasja Dresler
Dürer im Zeitalter der Wunder
Kunst und Gesellschaft an der Schwelle zur globalen Welt


Die Originalausgabe erschien unter dem Titel

»Dürer’s Lost Masterpiece. Art and Society at the Dawn of a Global World« bei Oxford University Press, Great Clarendon Street, Oxford, OX26DP, United Kingdom.

Aus dem Englischen von: Nastasja Dresler

Ulinka Rublack

Klett-Cotta
EAN: 9783608987218 (ISBN: 3-608-98721-5)
640 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 17 x 24cm, Februar, 2024, komplett farbiger Innenteil, mit ca. 80 Abbildungen, Lesebändchen

EUR 42,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Eine meisterhafte Betrachtung Albrecht Dürers und der deutschen Renaissancekunst

Die preisgekrönte Kulturhistorikerin Ulinka Rublack erzählt vom entscheidenden Wendepunkt in der Karriere Albrecht Dürers. Und bietet einen faszinierendern Einblick in die Welt von Kunst und Handwerk in einer Epoche, die uns bis heute prägt.

1511 fasst Albrecht Dürer einen radikalen Entschluss: Nachdem er sich mit dem Frankfurter Kaufmann Jacob Heller wegen eines Auftrages zerstritten hat, hört er auf, Altarbilder zu malen, und wendet sich anderen Werken zu. Dieser Konflikt ist dabei wie eine Linse, durch die man die neue Beziehung zwischen Kunst, Sammeln und Handel in Europa bis zum Dreißigjährigen Krieg beobachten kann. Denn mit dem beginnenden 16. Jahrhundert wurde Kunst Teil eines wachsenden Sektors von Luxusgütern und vollzog eine umfassende Kommerzialisierung. Kaufleute und ihre Mentalität waren entscheidend für ihre Verbreitung und Entstehung. »Dürer im Zeitalter der Wunder« entführt uns in die Gedanken- und Gefühlswelten Albrecht Dürers und den Kaufleuten seiner Zeit. Anhand von originalen Schriftstücken, Briefverläufen und Bildern zeichnet Ulinka Rublack eindrucksvoll die Geschichte Dürers, seines Werks und des aufkommenden europäischen Kunst- und Handwerksmarkt nach. Ein völlig neuer Blick auf einen prägenden Künstler und seine Epoche.

Ulinka Rublack, geboren 1967 in Tübingen, lehrt seit 1996 Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit in Cambridge. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Genderstudien, Materialitätsgeschichte und Fragen der kulturellen Identität. 2019 wurde sie mit dem Preis des Historischen Kollegs ausgezeichnet.
Rezension
Dieses aus dem Englischen übersetzte voluminöse Buch der Cambridger Kulturwissenschaftlerin bietet eine Geschichte des europäischen Kunstmarktes z.Zt. der Renaissance und erläutert die Zusammenhänge zwischen religiöser Spaltung (Reformation), internationalem Handel und Kunstgeschmack mit Fokus auf Albrecht Dürer, seiner Geschichte, seines Werks und des aufkommenden europäischen Kunst- und Handwerksmarkt. Mit Dürer beginnt ab 1511 eine neue Beziehung zwischen Kunst, Sammeln und Handel in Europa: Kunst wird zu einem Teilgebiet von Luxusgütern und erfährt eine umfassende Kommerzialisierung. Als herausragender Porträtist prägte Dürer die europäische Renaissance in Nord und Süd, Ost und West. Für ein erlesenes Publikum schuf der Künstler Stiche von erlesener Feinheit und Einfallsreichtum. An der Schwelle zwischen Spätmittelalter und beginnender Neuzeit gilt der Nürnberger Albrecht Dürer (1471-1528) insbesondere als Maler und Kupferstecher als wohl bedeutendster Künstler Deutschlands, der zum einen die Renaissance von Italien her rezipiert, zum anderen (als Zeitgenosse Martin Luthers) in der Reformationszeit wirkt. Seine Malweise ist in ihrer Feinheit ebenso unübertroffen wie seine Kupferstiche.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Presse-Stimmen:
»Eine hervorragende Darstellung des Händlers als kreativem Akteur und ein bemerkenswerter Beitrag zur Geschichte des europäischen Kunstmarktes insgesamt.«
Jenny Uglow, New York Review of Books, 22. Februar 2024
»Rublack versteht es hervorragend, die Zusammenhänge zwischen religiöser Spaltung, internationalem Handel und Kunstgeschmack zu erklären, und rekonstruiert auf hervorragende Weise wichtige Sammlungen.«
Alexander Lee, The Critic, 1. November 2023
»Dürer hätte dieses Buch geliebt. [Das Buch] legt methodisch und mit akademischer Brillanz die marktwirtschaftlichen, technikbewussten Grundlagen der 'Dürer-Renaissance' und den Aufstieg des Künstlers zu unsterblichem Ruhm dar. Mit einer glorreichen Anhäufung von Details [...] ein Buch der Extraklasse.«
Philip Hoare, The Spectator, 5. August 2023
»Ehrgeizig und beeindruckend […] eine bemerkenswerte Geschichte.«
Peter Marshall, The Literary Review, 1. August 2023
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9

TEIL EINS
Briefe an Heller

1. Was nur wenige vollbringen können 35
2. Herr Jakob Heller 41
3. Dürers Revanche 59
4. Ein Trio unkonventioneller Freunde 75
5. Malvorbereitungen 87
6. Apelles AD 103
7. Der dritte Brief 113
8. Wer wird es zu Gesicht bekommen? 121
9. Öl und Pigmente 133
10. Farbe 155
11. Die Lieferung 163
12. Reise in die Niederlande 175
13. Lutheraner werden 193

TEIL ZWEI
Trendsetter

14. Hans Fugger und das Zeitalter der Kuriositäten 211
15. Hans Fuggers Vorliebe für die Malerei 235
16. Stilvoll! 251
17. Stilbewusste Geldausgaben 269
18. Der Bayerische Hof 287
19. Die Dinge im Fluss 295
20. Die Schuldenkrise implodiert 309
21. Wilhelm V., Herzog von Bayern 323

TEIL DREI
Dürer und der globale Kunsthandel

22. Das Leben nordalpiner Maler 345
23. Der Kunstagent 355
24. Die Karriere des Philipp Hainhofer 365
25. Netzwerke für den Erfolg 369
26. Ein Besuch am Hofe Wilhelms 381
27. Der Seidenhandel und eine zerbrechliche Karriere 385
28. Der alte Herr 391
29. Materielle Präsenz 417
30. Agent des Herzogs von Pommern 423
31. Der Garten von Eichstätt 431
32. Das Zeitalter Maximilians I. 451
33. Die Jagd auf Dürer 473
34. Die Jagd: Der Kauf des Heller-Altars 487
35. Besondere Dinge 499
36. Ein britischer Spion? 511

TEIL VIER
Dürer-Einkäufe im Dreißigjährigen Krieg

37. Kunst und Leben in Krisenzeiten 521

Epilog 553

Danksagung 567
Abbildungsverzeichnis 571
Anmerkungen 577
Register 630