lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Drogen bei Kindern und Jugendlichen Legale und illegale Substanzen in der ärztlichen Praxis
Drogen bei Kindern und Jugendlichen
Legale und illegale Substanzen in der ärztlichen Praxis




Walter Farke, Hildegard Graß, Klaus Hurrelmann (Hrsg.)

Thieme Verlag
EAN: 9783131306111 (ISBN: 3-13-130611-4)
190 Seiten, 17 x 24cm, 2002

EUR 39,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Suchtgefährdung frühzeitig erkennen!

Der Konsum legaler und illegaler psychoaktiver Substanzen gehörte schon immer zur Umbruchphase des Lebens zwischen Kindheit und Jugend dazu. Beunruhigend ist aber in den letzten 30 Jahren, dass sich der Einstieg in den Konsum im Lebenslauf immer weiter nach vorne verlagert. Medikamente werden schon im Kindergartenalter genutzt, die ersten Jungen und Mädchen rauchen schon mit 9 Jahren regelmäßig Zigaretten und nutzen mit 11 Jahren regelmäßig Alkohol. Auch der Einstieg in die illegalen Substanzen hat sich zeitlich vorverlagert.



In vielen Fällen ist der niedergelassene Arzt der erste Ansprechpartner für besorgte Eltern. Dieses Buch will Ansätze der Vorbeugung und Behandlung in Arztpraxen aufzeigen. Es gelang, einen Kreis von Fachleuten zu gewinnen, die sich mit der Verbreitung, der Diagnostik und den Konsummustern legaler und illegaler psychoaktiver Substanzen bei Kindern und Jugendlichen befassen. Die Beiträge schlagen dabei eine Brücke zwischen der wissenschaftlichen Forschung und der Praxis und sind so konzipiert, dass sie für einen breiten Interessentenkreis wichtige und verständliche Informationen und Handlungsempfehlungen bieten.
Rezension
Drogen sind für viele Jugendliche reizvoll: Der Kick, die Überschreitung einer Grenze, neue Erfahrungen. Kinder werden mit Medikamenten ruhig gestellt, der Konsum von Zigaretten und Alkohol beginnt immer früher. Der Drogenkonsum sollte nicht nur bei Psychologen und Pädagogen Beachtung finden. Auch im gesundheitlichen Bereich muss er immer mehr in den Blick geraten. Das Buch richtet sich daher vor allem an die ärztliche Praxis. Es bietet aber auch vielfältige Informationen für Lehrerinnen und Lehrer, die vor allem mit fundiertem Wissen zum Thema noch besser in der präventiven Arbeit mit Kindern und Jugendlichen tätig werden können.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 1

2 Epidemiologie5

2.1 Drogenkonsum aus Sicht suchtgefährdeter Jugendlicher -
Prävalenz und Bedarf an Hilfe6


Einleitung 6
Suchtgefährdete Jugendliche 7
Die VERSO-Studie 8
Zielsetzung und Methode 8
INSU - INdex SUchtgefährdung 8
Ergebnisse 10
Diskussion der Ergebnisse 14
Fazit und Ausblick 16
Literatur 17

2.2 Drogenkonsumierende Jugendliche in der ärztlichen Praxis -
Eine Befragung und Schlussfolgerungen für den ärztlichen Alltag 19


Einführung in die Problematik 19
Suchtprävention als ärztliche Aufgabe 19
Konsumierende Heranwachsende in der
ärztlichen Praxis 20
Durchführung der Ärztebefragung 20
Methodik 20
Ergebnisse 20
Diskussion der Ergebnisse und
Folgerungen für ärztliches Handeln 22
Konkrete Umsetzung in Modelle zur
ärztlichen Tätigkeit 24
Die neutrale Rolle des Arztes 24
Fazit für die Praxis 25
Literatur 26

3 Diagnostik 29

3.1 Indikatoren der Suchtgefährdung bei Jugendlichen -
Hinweise zur Anamnese und Diagnose ..30


Einleitung 30
Aggressives und dissoziales Verhalten als frühe Risikofaktoren 30
Entwicklungsverlauf dissozialen Verhaltens . 31
Bedeutung von emotionalen Symptomen ... 33
Auswirkungen familiärer Belastungs- und Risikofaktoren 34
Entwicklung eines multifaktoriellenEntstehungsmodells 35
Früherkennungs- und Präventionsansätze Literatur36


3.2 Kinder und Jugendliche in suchtbelasteten Familien ..39

Einleitung 39
Überblick 39
Zahl der Betroffenen 41
Risiken und Resilienzen 43
Globale Risiken 43
Differenzielle Risiken 43
Genetische Risiken 43
Psychosoziale Risiken 45
Haupterfahrungen und -Symptome 46
Resilienzen 47
Besonderheiten bei Kindern
Drogenabhängiger 48
Hilfen 49
Literatur 50

3.3 Gesundheitliche Folgen des Drogenkonsums Jugendlicher -
Somatische und psychiatrische Aspekte 52


Einführung 52
Indirekte und allgemeine gesundheitliche
Auswirkungen 54
Vitaminmangel und Ernährungsprobleme 54
Störungen der Fertilität und Sexualität 54
Drogen und Schwangerschaft 54
Unfälle 55
Organsysteme und Drogenfolgen 55
Respiratorisches System 55
Herz- und Kreislaufsystem 55
Leber 56
Temperatur und Flüssigkeitshaushalt 56
Niere 57
Zentrales Nervensystem 57
Peripheres Nervensystem 58
Blutsystem 58
Immunologische Folgen 58
Zahnärztliche Probleme 58
Psychiatrische Auswirkungen des <
Drogenmissbrauchs 58
Allgemeine Überlegungen 58
Primäre oder sekundäre Störungen? 59
Einzelne psychiatrische Störungsbilder 60
Halluzinosen 60
Flashbacks 60
Psychosen 60
Konzentrations- und Gedächtnisstörungen... 61
Teilleistungsstörungen 62
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-
störung (ADHS) 62
Angststörungen 63
Adynamie, Depression und Suizidalität 63
Therapeutische Überlegungen 63
Schlussbetrachtung 64
Literatur 65

4 Substanzspezifische Probleme67

4.1 Tabakkonsum im Kindes- und Jugendalter...68

Einleitung68
Verbreitung des Tabakkonsums bei Kindern und Jugendlichen 69
Prädiktoren und Kofaktoren des Tabakkonsums 71
Gesundheitliche Folgen des Tabakkonsums im Kindes- und Jugendalter72
Tabakkonsum und Morbidität72
Tabakabhängigkeit 73
Umgang mit dem Tabakkonsum in der ärztlichen Praxis 75
Thematisierung und Motivation zur Entwöhnung 75
Primärprävention des Tabakkonsums 76
Umgang mit rauchenden Kindern und Jugendlichen 77
Was können Ärzte in der Praxis beitragen? ... 78
Literatur 78

4.2 Problematische Formen des Alkoholkonsums -
Häufigkeiten, Trends, Ursachen81


Einleitung 81
Häufigkeiten und Trends des Alkoholkonsums
von Jugendlichen 81
Ursachen und Korrelate des problematischen
Alkoholkonsums 82
Entdeckung einer Alkoholgefährdung in der
ärztlichen Sprechstunde 84
Literatur 84

4.3 Cannabis - Vom jugendtypischen Konsum zum problematischen Gebrauch ....86

Alltagsdroge Cannabis 86
Risikoeinschätzung des Cannabiskonsums ... 86
Diagnostik des Cannabiskonsums 87
Konsummuster 87
Funktionen und Motive des Cannabiskonsums . 88
Psychosoziale Ressourcen und Kompetenzen .. 88
Aspekte der Sekundärprävention 89
Reaktionen und Angebote für jugendliche
Cannabiskonsumenten 90
Der Freundeskreis 90
Die Eltern 91
Die Drogen- bzw. Suchtkrankenhilfe 91
Jugendhilfe und Schule 91
Möglichkeiten der Frühintervention
in der ärztlichen Praxis 92
Literatur 93

4.4 Designerdrogen - neue Formen des Drogengebrauchs ...94

Einleitung 94
Kultur und Drogen - Drogenkultur 94
Toxikologie und Wirkungen
von Designerdrogen 95
Definition 95
Wirkprinzip der Droge 95
Der Ecstasy-Rausch 95
Sekundäre Gefährdungspotenziale 96
Konsumenten und Konsumverhalten 96
Droge und Party - Partydroge 96
Untersuchungen zum Ecstasy-Konsum 97
Aspekte für das ärztliche Handeln 98
Für jedes Problem die richtige Pille? 98
Problem des Mischkonsums von Drogen 99
Fazit 100
Literatur 100

5 Prävention und Behandlung...103

5.1 Drogenkonsumenten in der ärztlichen Praxis -
Suchtvorbeugung in der medizinischen Praxis.104


Einleitung 104
Einbindung der ärztlichen Praxis 104
Rolle der Landeskoordinierungsstelle
für Suchtvorbeugung 105
Zielsetzung und Operationalisierung
der Ziele 105
Fachvorträge und Fortbildungsveranstaltungen
fürÄrzte 106
Broschüre „Suchtvorbeugung in der
medizinischen Praxis" 106
Info-Mappe 106
Patientenbefragung zur Suchtgefährdung 106
Patienteninformationen zur Suchtgefährdung . 107
Fortbildungen für Pflegepersonal 107
Entwicklungen und vorläufige Ergebnisse ... 107
Literatur 108

5.2 Jugendmedizinische Aspekte in der Sekundärprävention -
Umgang mit drogenkonsumierenden Jugendlichen in der Praxis...109


Einleitung 109
Erwartungen an Ärzte in puneto
Sekundarprävention 109
Allgemeine Erwartungen 109
Erwartungen im Rahmen der Jugendgesundheitsuntersuchung 110
Erwartungen im Rahmen der GAPS 110
Erwartungen zur Zielsetzung der Prävention ... 111
Ärztliche Sekundärprävention 111
Voraussetzungen 111
Informationsquellen 111
Motive und Prädiktoren des Drogenkonsums .. 112
Erkennen drogenspezifischer Störungen 113
Kommunikation mit jugendlichen
und ihren Eltern 114
Ärztliche Intervention 114
Kooperation 115
Ausblick 115
Literatur 117

5.3 Vertrauen schaffen - Aspekte der Gesprächsführung
mit problembelasteten Jugendlichen .119


Drogenbezogene Beratung in der ärztlichen
Praxis 119
Sozialisation und Selbstwahrnehmung
im Jugendalter 120
Jugendliche als Patienten und Rat Suchende . 120
Die besonderen Probleme der Jugendphase verstehen 121
Das Problem der Akzeptanz 121
Das Problem der Unsicherheit 121
Das Problem der Scham 121
Das Problem der Autonomie 122
Das „Problemstigma-Problem" 122
Konsequenzen für die Kommunikation
mit Jugendlichen 122
Das beratende Gespräch als Instrument
der Sekundärprävention 123
Stadien der Verhaltensänderung oder:
Veränderung ist ein Prozess 123
Motivierende Cesprächsführung:
Die Haltung ist entscheidend 124
Literatur 125

5.4 Die Relevanz von Designerdrogen in der stationären Jugendpsychiatrie .127

Einleitung 127
Entwicklung von 1990-2002 127
Psychopathologie und Komorbidität 128
Therapeutische Ansätze 129
Psychotherapeutische Ansätze 129
Medikamentöse Ansätze 130
Milieu- und soziotherapeutische Ansätze 131
Fallbeispiele 132
Fallbeispiel 1 („Jana") 132
Fallbeispiel 2 („Maria") 133
Fallbeispiel 3 („Franz") 133
Ausblick aus klinischer Perspektive 134
Literatur 135

5.5 Suchtprävention - geschlechtersensibel betrachtet..137

Einleitung 137
Epidemiologie des Drogenkonsums 137
Tabak 137
Alkohol 138
Arzneimittel 139
Illegale Drogen 140
Fazit 140
Schutz und Risiko gegenüber
problematischem Drogenkonsum 141
Individuelle Merkmale 141
Soziale Merkmale 142
Gesellschaftliche Faktoren 143
Fazit 143
Geschlechtersensible Suchtpräventionsansätze 143
Belastungs- und defizitorientiertes
Erklärungsmodell 144
Funktional-konstruktivistisches
Erklärungsmodell 144
Fazit 145
Literatur 146

5.6 Die Versorgung drogenkonsumierender Jugendlicher am Beispiel Köln148

Einführung 148
Kommunale Drogenpolitik am Beispiel Köln . 148
Struktur der Hilfe für drogenkonsumierende Jugendliche 148
Hilfeangebote der allgemeinen Drogenhilfe ... 149
Fachstellen für Suchtprävention 150
Kölner Selbsthilfegruppen als Multiplikator in Schule und Jugendarbeit 151
Kommissariat „Vorbeugung" der Kölner Polizei 151
Stadtteilorientierte Suchtprävention 151
Probleme und Problemwahrnehmung zum Themenfeld Sucht 151
Jugendliche im sekundärpräventiven Versorgungssystem 152
Stationäre Versorgung 152
Arbeitskreise als Steuerungsinstrumente 152
Verhältnis- und Verhaltensprävention am Beispiel einer Kampagne 153
Die Einbindung niedergelassener Ärzte 154
Ausblick 154
Literatur 154

5.7 Das Internet in der Suchtprävention -
Möglichkeiten und Modelle -Neue Drogen, neues Medium, neue Möglichkeiten? ..156


Einleitung 156
Neue Zielgruppen, neue Herausforderungen .. 156
Streetwork auf dem Weg zu Cyberwork - vom Online-Flyer zur interaktiven
Internet- und Beratungsplattform 156
Dienste und Angebote im Internet 157
Möglichkeiten und Vorteile der CMC in der Suchtprävention 159
Grenzen der internetgestützten Sekundärprävention 160
Internetprojekte in Deutschland 161
Projektbeispiele 161
Ausblick 166
Anhang 167
Internetseiten von Selbstorganisationen 168
Medizinische Internetseiten 168
Spezielles Forum und Beratungsprojekt 168
Literatur 168

Sachregister 169