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Dr. Sex Roman Hanser
Dr. Sex
Roman Hanser




T.C. Boyle

Carl Hanser Verlag
EAN: 9783446205666 (ISBN: 3-446-20566-7)
472 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, 2005

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dr. Kinsey, Verfasser der berühmt-berüchtigten Kinsey-Reports über das sexuelle Verhalten von Mann und Frau, ist der Protagonist von T.C. Boyles neuestem Roman. Auch fünfzig Jahre nach dem Skandal ist das Thema Sex noch immer nicht aus der Mode.



»Weder betrachtet Boyle Sex als etwas Selbstverständliches, noch beraubt er ihn seines Mysteriums, seines Zaubers ...

Eine beißende Satire über emotionale Manipulation, sexuelle Affären und wissenschaftliche Überheblichkeit.«

THE BOSTON GLOBE
Rezension
Alfred Charles Kinsey (1894 - 1956) gehört zu den populärsten Wissenschaftlern des zwanzigsten Jahrhunderts. In seinem Leben und Werk verfolgte er das Ziel, die Sexualität als natürliches menschliches Verhalten von gesellschaftlichen Stigmatisierungen zu befreien. Bei T.C. Boyle lernen wir Kinsey im Jahr 1938 kennen, als er in Bloomingten, einer kleinen Universitäts-Stadt im Mittelwesten der USA, eine Vorlesung mit dem Titel „Liebe und Ehe“ hält. Weil nur verheiratete Paare die Vorlesungen besuchen dürfen, beginnt auf dem Campus ein spontaner Verlobungsmarkt. Auch der Erzähler findet sich unvermittelt an der Seite einer attraktiven Studentin, die die spannende Veranstaltung miterleben will. John Milk heißt der junge Mann, ist Anfang zwanzig, sieht gut aus und studiert Biologie - ein Durchschnittsamerikaner, wie er im Buche steht. Die Vorlesung von A.C. Kinsey bildet einen Wendepunkt in seinem Leben. Der Forscher engagiert ihn als Mitarbeiter für sein epochales Projekt: die erste wissenschaftliche Erhebung über sexuelle Praktiken der Amerikaner. 20 000 Interviews bilden die Grundlage für den ersten Kinsey-Report „Das sexuelle Verhalten des Mannes“. T.C Boyle gibt an, dass alle Figuren und Situationen des Romans frei erfunden sind, bis auf Alfred Kinsey, seine Frau Clara, die Tatsachen der wissenschaftlichen Arbeit und ihrer öffentlichen Wirkung.
Die Erzählzeit beginnt mit dem Tod des Forschers. Am Tag seiner Beisetzung beginnt John Milk die Erinnerungen an ihn niederzuschreiben. Der Erzähler schreibt im Zeitgeist der fünfziger Jahre und folgt den „revolutionären“ Auffassungen seines Vorgesetzten. Sexualität ist ein natürliches Bedürfnis, Unsicherheit, Eifersucht und Treue sind Ausdruck einer verlogenen Moral, die er bekämpfen will. John Milk durchschaut nicht, dass in Kinseys Konstruktion von sexueller Freiheit etwas Entscheidendes fehlt: der liebende Mensch als soziales Wesen. T.C. Boyle hat einen brillant erzählten Roman vorgelegt, der den Zeitgeist der fünfziger Jahre einfängt und uns hilft, den heutigen etwas besser zu verstehen.
Günther Maschke, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Aus dem Amerikanischen von Dirk van Gunsteren

Es ist das Jahr 1939, und auf dem Campus der Universität Indiana ist eine Revolution ausgebrochen. Alfred Kinsey, Zoologe, beschäftigt sich mit dem sexuellen Verhalten von Männern und Frauen - rein empirisch natürlich. John Milk, Student und ehrgeiziger Provinzler, gerät in seinen Bann und in seinen engsten Forscherkreis. T. C. Boyle erzählt die Geschichte eines genialen, fanatischen Helden und porträtiert dabei die prüde und heuchlerische Gesellschaft des Amerikas der vierziger und fünfziger Jahre.

Pressestimmen:
"T.C. Boyles gelungene Romanstudie über den Sexualforscher Alfred C. Kinsey. T.C. Boyle gelingt es, einen ganzen großartigen Roman lang, einen kostbaren Erregungspegel zu halten und uns gleichzeitig zu erstaunten Zeugen dieser Erregung zu machen. ... Auf der Klaviatur der Sinne gelingen Boyle Botschaften von erstaunlicher Komplexität."
Walter van Rossum, Die Zeit Literatur, März 2005

"Wilder Poet und hinreißender Bestsellerautor."
Stephan Draf, Stern, 10/2005

"Eine beißende Satire auf den großen Meister."
Gala, 03.03.2005

"Ein aufregend quälendes Porträt Kinseys."
Julia Encke, Süddeutsche Zeitung, 08.03.2005

"Boyle, für uns einer der besten zeitgenössischen Erzähler."
Brigitte, 02.03.05

"Es ist das Spezialgebiet von Boyle, die groteske Mechanik zu erkunden, mit der utopische Paradiesentwürfe scheitern an der menschlichen Natur. Selten war Boyle so gut in Form wie in Dr. Sex. Der Witz und die Kraft des Romans ergeben sich fast von selbst aus den bizarren Glaubensbekenntnissen und bösen Irrtümern einer aufkeimenden Revolution."
Thomas Hüetlin, Der Spiegel, 14.02.05

"Geschichten, die so leicht daherkommen wie ein guter Song, dessen Rhythmus einem nicht mehr aus dem Kopf geht."
Nike Vlachos, Playboy, März 2005

"Eine differenzierte und ironische Charakterstudie."
Susanne Kunkel, Welt am Sonntag, 27.02.05

"Der seltsamste Bestseller-Autor der Welt."
Nike Vlachos, Playboy, März 2005



Inhaltsverzeichnis
PROLOG
Bloomington, Indiana

TEIL I
Institut für Biologie 31

TEIL II
Wylie Hall 273

EPILOG
Bloomington, Indiana 461