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Dissertatio philosophica de orbitis planetarum Philosophische Dissertation über die Planetenbahnen Lateinisch-Deutsch
Dissertatio philosophica de orbitis planetarum
Philosophische Dissertation über die Planetenbahnen


Lateinisch-Deutsch

Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Meiner Hamburg
EAN: 9783787340446 (ISBN: 3-7873-4044-0)
2022 Seiten, hardcover, 13 x 19cm, Mai, 2022

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Hegels Habilitationsschrift, die bis in die Gegenwart auf mannigfache Ressentiments gestoßen ist, beschäftigt sich vordergründig mit Astronomie. Philosophisch geht es ihm aber um die Kritik der Übertragung mathematisch-mechanischer Erklärungsmuster auf die physikalische Realität. Die dahinterstehende Frage nach wissenschaftlicher Naturerkenntnis ist von bleibender Relevanz.

Der erste Abschnitt enthält eine scharfe Kritik an Isaac Newtons, im zweiten beschäftigt er sich ausführlich mit einer eigenen, philosophischen Konstruktion der Planetenbewegung. Im letzten Abschnitt, der bis in die Gegenwart auf mannigfache Ressentiments gestoßen ist und zu heftiger Abwehr geführt hat, geht Hegel auf die um 1800 brandaktuelle Debatte um die Planetenanzahl ein.

Die klassische Übersetzung des lateinischen Textes und der zwölf Thesen durch Georg Lasson wird ergänzt durch die erstmalige Übersetzung des Entwurfs zur Disputation.
Rezension
„Das Wahre ist das Ganze.“, behauptet der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) in der Vorrede seiner „Phänomenologie des Geistes“(1807). Zu Recht gilt er aufgrund seines philosophischen Systems nicht nur als ein Hauptvertreter des deutschen Idealismus, sondern als einer der größten Philosophen überhaupt. Zu seinen wichtigsten Hauptwerken zählen auch: „Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften“(1817/1827), „Wissenschaft der Logik“(1812-1816/1831) und „Grundlinien der Philosophie des Rechts“(1821). In der „Enzyklopädie“ liefert der Philosoph eine systematische Darstellung der Gegenstandbereiche und Methodologien der Natur- und der Geisteswissenschaften.
Mit der Wissenschaftsphilosophie der Astronomie und Mathematik hat sich Hegel schon in seiner 1801 an der Universität Jena eingereichten Habilitation auseinandergesetzt. Die in lateinischer Sprache veröffentlichte Habilitationsschrift trägt den Titel „Dissertatio philosophica de orbitis planetarum“ (in deutscher Übersetzung „Philosophische Dissertation über die Planetenbahnen“). Dem Gymnasiallehrer Martin Walter kommt das Verdienst zu, diese Schrift und die zwölf Habilitationsthesen in der Übersetzung von Georg Lasson sowie die erstmalige deutsche Übersetzung von Hegels Disputationsentwurf in einem Band herausgegeben zu haben. Diese mit einer profunden Einleitung des Herausgebers und mit Lesebändchen versehene lateinisch-deutsche Edition erschien 2022 im Felix Meiner Verlag. Schon in den Habilitationsthesen finden sich Grundzüge von Hegels Dialektik, lautet doch die erste These „Der Widerspruch ist die Regel für das Wahre, der Nichtwiderspruch für das Falsche.“(S. 5) Ausführlich kritisiert Hegel in seiner Habilitationsschrift die Newtonsche Physik, insbesondere die Astronomie. Auch die von Hegel entworfene Konstruktion der Planetenbewegung sowie seine Ausführungen zur Planetenzahl basieren auf bestimmten philosophischen Prämissen.
Fazit: Wer die Entwicklung von Hegels Denkbewegungen nachvollziehen bzw. den Ganzen Hegel verstehen möchte, dem kann die Lektüre der zweisprachigen Meiner-Ausgabe seiner Habilitationsschrift nur zur Anschaffung empfohlen werden.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Hegels Habilitationsschrift, die bis in die Gegenwart auf mannigfache Ressentiments gestoßen ist, beschäftigt sich vordergründig mit Astronomie. Philosophisch geht es ihm aber um die Kritik der Übertragung mathematisch-mechanischer Erklärungsmuster auf die physikalische Realität. Die dahinterstehende Frage nach wissenschaftlicher Naturerkenntnis ist von bleibender Relevanz.
In seiner zur Erlangung der Lehrbefugnis in Jena angefertigten und 1801 veröffentlichten Habilitationsschrift diskutiert Hegel den Anspruch, die Bewegungsgesetzmäßigkeiten der Himmelskörper im Sonnensystem mit mathematischen Methoden zu beschreiben. Mit dieser Themenwahl knüpft er an Schellings Naturphilosophie an. Der erste Abschnitt enthält eine scharfe Kritik des mathematisch-mechanischen Ansatzes Newtons, im zweiten beschäftigt er sich ausführlich mit einer eigenen, philosophischen Konstruktion der Planetenbewegung. Der letzte und kürzeste Abschnitt ist es, der in der Folgezeit und bis in die Gegenwart »in einer konfusen Mischung aus Ressentiment und Ignoranz« (W. Jaeschke) zu heftiger Abwehr geführt hat. Hegel geht auf die um 1800 brandaktuelle Debatte um die Planetenanzahl ein, indem er selbst eine Hypothese zur Berechnung der Planetenbahnabstände auf Grundlage eines platonischen Zahlenverhältnisses aufstellt.
Die klassische Übersetzung des lateinischen Textes und der zwölf Thesen durch Georg Lasson wird ergänzt durch die erstmalige Übersetzung des Entwurfs zur Disputation.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung. Von Martin Walter VII
1. Hat Hegel die Ceres „dialektisch vernichtet“? IX
2. Hegels Themenwahl und der Jenaer Philosophiebetrieb XXXII
3. Dokumente zur Habilitation XL
4. Zur Chronologie von Hegels Schriften im Zeitraum der Dissertation XLIV
5. Hegel und die „Himmels-Polizey“ – noch eine Differenzschrift? VL
6. Kritische Reaktionen auf die Planetenschrift LIV
7. Die Freundesvereinsausgabe und weitere Gegenreaktionen LIX
8. Zu den zwölf Thesen und zur Disputation (27. Aug. 1801) LXVI
Schriftenverzeichnis LXIX
Weitere lateinische Ausgaben sowie deutsche, französische und englische Übersetzungen LXX
Mehrfach genannte Quellen und Literatur LXXI
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Texte zur Habilitation (1801) 1
THESES. 4
Thesen [ Annahmen ] 5
ZUR DISPUTATION 8
Zur Disputation 9
DISSERTATIO PHILOSOPHICA DE ORBITIS PLANETARUM 16
Philosophische Dissertation über die Planetenbahnen 17
Anmerkungen 77
Personenregister 83