Im Hegel-Jahr 2020 erscheinen viele Bücher zum Leben und Werk des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Darunter auch die vorliegende Monographie "Hegel - Der Weltphilosoph" von Sebastian Ostritsch. Die Monographie richtet sich dabei nicht nur an ein philosophisches Fachpublikum (aber auch!), sondern insbesondere an interessierte Leserinnen und Leser, die sich 'immer schon einmal' mit dem Leben und der Gedankenwelt des Philosophen vertraut machen wollten. Wer dieses Buch liest, bekommt einen guten Eindruck davon, warum Hegel zu den wichtigsten deutschen Philosophen gehört, ja mithin als 'Weltphilosoph' gelten kann. Eingeführt wird der Leser in die zentralen Schriften Hegels, darunter die "Phänomenologie des Geistes", die "Wissenschaft der Logik", die "Enzyklopädie", die "Naturphilosophie", die "Rechtsphilosophie" sowie in Schriften zur Ästhetik und zur Religionsphilosophie. Die "philosophische Abenteuerreise in die Welt des großen Denkers" (Umschlagtext) streift zudem Kontexte der Philosophie Hegels, auf die er sich bezieht. So werden eben auch zentrale Schriften Kants, Rousseaus etc. thematisiert, die wichtig sind, um Hegels Philosophie zu verstehen. Sehr schön gelingt zudem die Darstellung einzelner biographischer Stationen Hegels im Kontext seiner Werke. Insgesamt liegt eine überzeugende Einführung in das Leben und Werk des Philosophen vor, die trotz der Komplexität des Hegelschen Systems in prägnanter Weise dem Leser einen Einstieg in das Werk vermittelt und damit 'mehr Lust auf Hegel' macht.

Stefan Düfel, für: lehrerbibliothek.de

In Zeiten, in denen sich die gesellschaftlichen Gräben weiter vertiefen und ein striktes Entweder-oder das Denken beherrscht, ist Hegels Philosophie des Sowohl-als-auch so aktuell wie nie zuvor. Leichtfüßig und souverän bringt uns Sebastian Ostritsch das Leben und die Ideen des letzten großen Systemdenkers der Philosophiegeschichte nahe.

„Alle Dinge“, schreibt Georg Wilhelm Friedrich Hegel, „sind an sich selbst widersprechend.“ Bis heute gilt dieser Satz unter Philosophen als Zumutung, wenn nicht als Skandal. Doch nicht die Verherrlichung des logischen Widerspruchs ist Hegels Ziel, sondern vielmehr dessen Überwindung in einem dynamischen Prozess. Wer sich mit Hegel auf ein solches Denken einlässt, gerät in einen Rausch, den Sog der Vernunft, auch Dialektik genannt. Die Wahrheit einer Sache zeigt sich erst im Zusammenhang mit ihrem Gegenteil. Oder wie der Schwabe Hegel sagen würde: „So isch no au wieder.“ („So ist es nun auch wieder.“)

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