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Die römische Kaiserzeit Die Legionen und das Imperium Das Werk ist Teil der Reihe:
(C.H.Beck Paperback;6155)
Die römische Kaiserzeit
Die Legionen und das Imperium


Das Werk ist Teil der Reihe:

(C.H.Beck Paperback;6155)

Armin Eich

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406660122 (ISBN: 3-406-66012-6)
304 Seiten, paperback, 12 x 21cm, März, 2014, mit 10 Karten. Klappenbroschur

EUR 16,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Erbe Caesars – Gaius Octavius – hat der schwankenden römischen Republik den entscheidenden Stoß versetzt, indem er nach Jahren des Bürgerkriegs die Monarchie einführt (27 v. Chr.). Als erster Bürger des Staates (Princeps) wird er vom Senat mit gewaltigen Machtmitteln ausgestattet, die auch seine Nachfolger nie mehr aus der Hand geben werden, so dass man mit ihm, der fortan Augustus heißt, die Epoche der Kaiserzeit beginnen lässt. Die entscheidende Stütze der Kaiser sind die Legionen, die das Imperium aller Orten vergrößern und sichern. So wie sie dank eines perfektionierten Militärwesens in der Fremde brutal jeden Widerstand brechen, Provinzgründungen ermöglichen und Rom zu gewaltigen Steuereinnahmen verhelfen, tragen sie auch zur Verbreitung der römischen Kultur bei, die bei den Barbaren durchaus auch Bewunderer und Nachahmer findet. Dass all diese Entwicklungen jedoch keineswegs das Resultat überlegener römischer Weitsicht und Planung sind, sondern vielfach das Ergebnis von Einzelmaßnahmen, Zufällen und Notwendigkeiten, wird in diesem Buch deutlich.
Rezension
Unter Augustus wurde der römische Staat zu einem vom Militär dominierten Kaiserreich. Die besondere Stellung des neuen Herrn im römischen Staat, den der Senat mit dem Ehrennamen Augustus ausgezeichnet hatte, beruhte auf Ausnahmegewalten. Sie waren ihm im Jahr 27 v.Chr. höchstpersönlich zuerkannt worden und hätten eigentlich nach zehn Jahren erlöschen sollen. Tatsächlich wurden diese Sondervollmachten immer wieder verlängert und blieben bis an sein Lebensende in Kraft. Augustus nutzte sie, um ein schlagkräftiges Berufsheer aufzubauen, das auf ihn als seinen Oberbefehlshaber eingeschworen war. Diese professionelle Armee, die Augustus als sein persönliches Machtinstrument konzipiert hatte, entwickelte nach dem Tod ihres Schöpfers politisches Eigengewicht und bestimmte fortan maßgeblich die Geschicke des Imperiums. In letzter Instanz bestimmten die Soldaten, wer über das Reich als Imperator herrschen sollte. Der römische Staat wurde zu einem vom Militär dominierten Kaiserreich. - Das Römische Kaiserreichs (27 v. Chr. - 313 n.Chr.) folgt auf die Römische Republik. Rom wird in der frühen Kaiserzeit zur alleinigen Weltmacht. Nur das freie Germanien leistet um die Zeitenwende dauerhaft Widerstand. Mit den Adoptivkaisern beginnt 96 n. Chr. eine neue Glanzperiode des Imperiums. Aber innere und äußere Spannungen unter Kaiser Marc Aurel künden die nahende Reichskrise an. Die Restauration der Kaisermacht unter Diocletian führt zur Errichtung eines autoritären Herrschaftssystems. Sein Nachfolger Konstantin I. geht als erster christlicher Kaiser in die Geschichte ein.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Armin Eich ist Professor für Alte Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

I. Die Geburt einer neuen Staatsordnung 11

1. Beendigung einer Revolution: Der unvollendete Kompromiss 27 v. Chr. 11
2. Die Ausgestaltung der neuen Ordnung in den Krisen von 27–19 v. Chr. 20

II. Das Heer: Machtquelle des Kaisers und Kostenfaktor 31

1. Der Übergang zu einem Berufsheer 31
2. Die Militärmaschinerie in Aktion: Kriege unter Augustus 41

III. Eine neue Verfassung spielt sich unter Schmerzen ein:
Von der Regierungszeit des Tiberius bis zur Katastrophe des «Besten» (14–117 n. Chr.) 54


1. Der erste Nachfolger: Tiberius (14–37 n. chr.) 54
2. Die Ausbildung einer neuen Ideologie: Bürger und Untertanen als kultische Verehrer der Herrscher und als Mitglieder ihrer erweiterten Familie 57
3. Seelisch verwundete Imperatoren: Caligula und Claudius (37–54 n.chr.) 64
4. «Gemäßigte Kriegspolitik» unter Tiberius, Caligula und Claudius (16–54 n.Chr.) 75
5. Von der Herrschaft Neros zum ersten Thronfolgekrieg (54–68/70 n.Chr.) 80
6. Politik des Innehaltens: Vespasian und Titus (69–81 n.Chr.) 99
7. Von der Rückkehr zur offensiven Kriegspolitik bis zur Katastrophe im mittleren Osten: Domitian und Traian (81–117 n. Chr.) 108

IV. Die Einlösung des imperialistischen Traums: Die friedlichsten Jahre des Imperiums (117–161 n. Chr.) 126

1. «Goldenes Zeitalter»: Hadrian und Antoninus Pius 126
2. Die soziale und politische Verfassung des kaiserzeitlichen Imperium Romanum 151
3. Ablösung der hauptstädtischen Literatur durch die Weltreichsliteratur der Provinzen: Das Imperium wächst kulturell zusammen 173
4. Ein illegaler Gegenentwurf zum römischen Reichsstaat: Das frühe Christentum organisiert sich als pazifistisches Netzwerk von Gemeinden 178

V. Expansionspolitik, Seuche und Bürgerkrieg (161–197 n. Chr.) 184

1. Die Wiederaufnahme der Eroberungspolitik und ihr Scheitern (161–180 n.Chr.) 184
2. Commodus (180–192 n. Chr.): Ein gewaltsüchtiger Herrscher kehrt zur hadrianischen Friedenspolitik zurück 199
3. Risse im imperialen Staat: Kampf der Grenzarmeen gegeneinander (193–197 n. chr.) 205

VI. Stabilisierung auf Kosten der Zukunft: Die Epoche der Severer (197–235 n. Chr.) 215

1. Die militärische Politik bis zum Sturz von Alexander Severus 215
2. Aus Unterworfenen werden Bürger: Eine Phase beschleunigter Integration 229
3. Gekaufte Treue: Solderhöhungen und Truppenvermehrung 233

VII. Fünfzig Jahre Krise (230er–280er Jahre) 238

1. Ein Intermezzo: Der letzte römische Angriff auf Mitteleuropa und seine Folgen (235–238 n.Chr.) 238
2. Zeitenwende: Das Imperium wird vom Angreifer zum Angegriffenen 242
3. Ursachen für die Brüchigkeit der imperialistischen Ordnung 270
4. Das Chaos regieren: administrative Antworten auf die Krise 276

Anhang

Anmerkungen 283
Zeittafel 286
Literatur 290
Register 297