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Die neue Aufklärung
Wirtschaft und Gesellschaft nach der Corona-Krise
Nominiert für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2020
Marcel Fratzscher
Piper Verlag GmbH
, Berlin Verlag
EAN: 9783827014320 (ISBN: 3-8270-1432-8)
224 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, Oktober, 2020
EUR 22,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Zeit für einen neuen Humanismus!
Die Corona-Pandemie hat die Gesellschaften und Ökonomien in die tiefste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg gestürzt. Die Gefahr ist groß, dass sie die Weltgemeinschaft weiter spaltet. Es gibt gute Gründe für Pessimismus, aber es gibt bessere für Optimismus. Die Pandemie zeigt uns die Widersprüche unseres Handelns auf. Sie hat zu einem moralischen Bewusstsein geführt, das uns als Gesellschaft einen hohen Wert auf Gemeinschaft und den Schutz der Schwächsten legen lässt. Dieser neue Humanismus erfordert Reformen des Sozialstaats, um allen Menschen Chancen und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Freiheit, Gerechtigkeit und Humanismus, die drei Ideale der Aufklärung, sind heute wichtiger denn je und werden entscheiden, wie die Welt und wir als Gesellschaft aus dieser Pandemie herauskommen werden.
Der renommierte Experte legt eine tiefgreifende Gesellschaftsanalyse vor und hält ein engagiertes Plädoyer, die Krise als Chance für Gesellschaft, Staat und Wirtschaft zu nutzen.
Marcel Fratzscher ist Wissenschaftler, Autor und Kolumnist zu wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen. Er ist Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) - eines der führenden und unabhängigen Wirtschaftsforschungsinstitute und think tanks in Europa - und Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist Mitglied des High-level Advisory Board der Vereinten Nationen zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs), Mitglied im Deutsch-Französischen Rat der Wirtschaftsexperten der Regierungen von Deutschland und Frankreich, Mitherausgeber des Journal of International Economics, Mitglied des Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums und Mitglied des Kuratoriums der Hertie School of Governance. Er engagiert sich für Chancengleichheit von benachteiligten Kindern als Mitglied von Gremien der Kreuzberger Kinderstiftung, von Deutschland Rundet Auf und der Welthungerhilfe.
Seine inhaltliche Arbeit fokussiert sich auf Themen der Makroökonomie, Ungleichheit und Integration Europas. Er hat seit 2014 drei Bücher in deutscher und englischer Sprache zu diesen Themen veröffentlicht, hat eine zwei-wöchentliche Kolumne auf Zeit Online zu Verteilungsfragen und veröffentlicht regelmäßig Kommentare in deutsch- und englischsprachigen Medien, wie der Financial Times, Wall Street Journal und Project Syndicate. Er ist einer der am besten publizierten deutschsprachigen Ökonomen und hat Auszeichnungen für seine wissenschaftlichen und publizistische Arbeiten erhalten. Er ist Deutscher und Europäer.
Rezension
Die Corona-Pandemie wird von den meisten Ökonomen als Katastrophe betrachtet, als die tiefste wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise seit dem Zweiten Weltkrieg: Viele Hunderttausende Menschen haben ihr Leben verloren, mehr als 15 Millionen weltweit waren bereits Ende Juli 2020 infiziert worden. Die Auswirkungen des Virus haben die Weltwirtschaft in einen Kollaps getrieben: Mehr als 100 Millionen Menschen haben ihre Arbeit und noch viel mehr ihre Lebensgrundlage verloren. Es gibt gute Gründe für Pessimismus, aber es gibt bessere für Optimismus. In der hier anzuzeigenden tiefgreifenden Gesellschaftsanalyse verbreitet der ebenso renommierte wie medien-bekannte Autor Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin, deutlich mehr Optimismus: Die Corona-Pandemie hat zu einem moralischen Bewusstsein geführt, das uns als Gesellschaft einen hohen Wert auf Gemeinschaft und den Schutz der Schwächsten legen lässt. Dieser neue Humanismus erfordert Reformen des Sozialstaats, um allen Menschen Chancen und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Es ist zeit für einen neuen Humanismus im Sinne der Aufklärung. Die Kategorien Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit sind heute neu als Freiheit, Gerechtigkeit und Humanismus weltweit durchzudeklinieren.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG 11
TEIL 1: ETHIK VERSUS WIRTSCHAFT 21
KAPITEL 1: DIE KOSTEN DER PANDEMIE FÜR MENSCHEN UND GESUNDHEIT 23
Die Ausbreitung des Virus 24
Strategien und Maßnahmen 28
Der Lernprozess 31
KAPITEL 2: DER PERFEKTE STURM - DIE WIRTSCHAFTLICHE DEPRESSION 34
Die wirtschaftliche Tragödie 34
Das Wirtschaftsvirus -
die vier Mechanismen der Ansteckung 37
Die Fallstricke von Wirtschaftsprognosen 45
Zeit und Hysterese 51
KAPITEL 3: EIN NEUER HUMANISMUS 56
Abwägung von Zielen 56
Utilitaristen und das größtmögliche Glück 59
Rawls und die goldene Regel 62
Communitarians und der Wert der Gemeinschaft 64
Libertarians und der Wert der Grundrechte 65
Legitimierung und Akzeptanz 67
Kropotkin versus Darwin 70
Moralisch blinde Flecken 72
Eine Erneuerung des Gesellschaftsvertrags 77
TEIL 2: STAAT VERSUS MARKT 81
KAPITEL 4: DIE ÜBERFORDERUNG VON STAAT UND MARKT 84
Die Macht und Ohnmacht der Wirtschaftspolitik 85
Die deutsche Angst vor Inflation 92
Die deutsche Angst vor Schulden 96
Transformation und Investitionen 100
Eine Welle von Unternehmensinsolvenzen 106
KAPITEL 5: VERTRAUEN UND GERECHTIGKEIT 116
Der Vertrauensverlust von Staat und Markt 117
Die Zunahme von Ungleichheit und sozialer Polarisierung 119
Streit um Gerechtigkeit 125
KAPITEL 6: NEOLIBERALISMUS UND NEODIRIGISMUS 130
Staatsversagen und Marktversagen 131
Teilhabe am technologischen Wandel 135
Eine neue Arbeitswelt 137
Ein Staatsfonds zur digitalen Teilhabe 139
Klimaschutz 142
Chancengleichheit und Eigenverantwortung 147
TEIL 3: MULTILATERALISMUS VERSUS NATIONALISMUS 153
KAPITEL 7: HYPER-GLOBALISIERUNG UND POPULISMUS 155
Vier Phasen der Globalisierung 156
Hyper-Globalisierung 159
Das Globalisierungs-Trilemma 162
Populismus, Protektionismus und Paralyse 164
KAPITEL 8: EUROPA IM GLOBALEN SYSTEMWETTBEWERB 172
Globale Lehren aus vergangenen Krisen 173
Die Verschiebung der globalen Machtverhältnisse 175
Europas Rolle in der Welt 179
TEIL 4: WISSENSCHAFT VERSUS MEDIEN UND POLITIK 185
KAPITEL 9: PARADIGMENWECHSEL UND DIE ROLLE DER WISSENSCHAFT 186
Die Macht der Wissenschaft 186
Der Konflikt zwischen Wissenschaft und Medien 189
Eine (zu) enge Symbiose zwischen Wissenschaft und Politik 193
Die Wissenschaft muss sich wandeln 195
FAZIT UND EPILOG 202
Die vier Konfliktlinien des 21. Jahrhunderts 203
Grund für Optimismus 208
ANMERKUNGEN 211
LITERATUR 213
DANK 223
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