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Die Villa Reitzenstein in Stuttgart
Vom Witwensitz zum Regierungssitz
Herausgeber: Rolf Bidlingmaier
Joachim Brueser
Reihe: Stuttgarter Schlösser
Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG
EAN: 9783731912651 (ISBN: 3-7319-1265-1)
272 Seiten, hardcover, 23 x 29cm, August, 2022, 249 Farb- u. 29 SW-Abbildungen
EUR 39,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Majestätisch thront die Villa Reitzenstein über dem Stuttgarter Stadtzentrum, sie bietet einen wunderbaren Ausblick über die Landeshauptstadt Baden-Württembergs. Erbaut wurde sie zwischen 1910 und 1913 für Helene von Reitzenstein von den Stuttgarter Architekten Hans Weirether und Hugo Schlösser. Die Bauherrin war die Tochter des Gründers der Deutschen Verlags-Anstalt (DVA) und die Witwe des Oberhofmeisters der letzten Königin von Württemberg. Helene von Reitzenstein bediente sich stilistisch bewusst bei der französischen und württembergischen Architektur des 18. Jahrhunderts, um den wirtschaftlichen Erfolg und den sozialen Aufstieg ihrer Familie zu zeigen. Die historisch anmutende Villa wurde technisch allerdings nach dem neuesten Stand der Zeit erbaut und verfügte über alle Bequemlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Dennoch fühlte sich die Bauherrin schnell nicht mehr wohl in ihrer neuen Villa und verkaufte sie 1921 an den Volksstaat Württemberg. Das Land nutzt die Villa Reitzenstein seit 1925 als Sitz des Staatspräsidenten bzw. Ministerpräsidenten und des Staatsministeriums. Dadurch musste baulich das eine oder andere Detail angepasst und die Villa um mehrere Nebengebäude ergänzt werden. Die ersten Neubauten entstanden mit den Beamtenwohnhäusern an der Sandbergerstraße bereits 1926, als neuestes Gebäude wurde 2016 das Eugen-Bolz-Haus eingeweiht. Anhand zahlreicher, bisher zum Teil unbekannter Quellen stellt Joachim Brüser die Baugeschichte des Hauses unter Helene von Reitzenstein dar und verfolgt die Nutzungsgeschichte der Villa Reitzenstein als schönste deutsche Staatskanzlei bis zu den baulichen Veränderungen unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
Rezension
Die Villa Reitzenstein wurde zwischen 1910 und 1913 für Helene von Reitzenstein erbaut. Sie war die zweite Tochter des Stuttgarter Verlegers Eduard Hallberger. Die Architekten der Villa waren Hugo Schlösser und Johann Weirether. Die Villa Reitzenstein in Stuttgart ist seit 1925 bis heute der Amtssitz des Staatsministeriums Baden-Württemberg und des amtierenden Ministerpräsidenten. Sie befindet sich im Stadtbezirk Stuttgart-Ost und liegt auf halber Höhe auf einem Hügel am Hang des Bopser südöstlich über dem Stuttgarter Talkessel. Ab Sommer 2013 wurden Villa und Grundstück umfassend saniert, renoviert und baulich erweitert. Anhand zahlreicher, bisher zum Teil unbekannter Quellen stellt Joachim Brüser die Baugeschichte des Hauses unter Helene von Reitzenstein dar und verfolgt die Nutzungsgeschichte der Villa Reitzenstein als schönste deutsche Staatskanzlei bis zu den baulichen Veränderungen unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort 7
Einführung 8
Die Bauherrin Helene von Reitzenstein 11
Die Verlegerfamilie Hallberger 11
Helene von Reitzenstein, geborene Hallberger 14
Quellensituation 14 — Kindheit und Jugend 16 — Die Ehe mit Karl von Reitzenstein i8 — Die Bibliothek der Helene von Reitzenstein 18 — Charakter und Persönlichkeit 20 - Freundeskreis und Reisen 23 Helene von Reitzenstein und Stuttgart 29 — Helene von Reitzenstein in Mitterdarching 32 -
Die Testamente der Helene von Reitzenstein und ihre Mitgliedschaft in der NSDAP 34 — Ableben und Erbschaftsauseinandersetzungen 39
Freiherr Karl von Reitzenstein 42
Herkunft Karl von Reitzensteins und Karriere im württembergischen Heer 42 — Hochzeit und Dienst am Stuttgarter Hof 44 — Erkrankung und Tod 46
Die Immobilien der Helene von Reitzenstein 49
Königstraße 3 und 5 50 — Schloss Tutzing 55 — Schloss Reitzenstein 57 — Villa Reitzenstein in Mitterdarching 62 — Mausoleum Pragfriedhof 63
Die Villa im Besitz der Helene von Reitzenstein 1910 bis 1921 77
Die Erbauung der Villa Reitzenstein 1910 bis 1913 77
Beschreibung der Villa in ihrem ursprünglichen Zustand 85
Das Innere zur Zeit der Helene von Reitzenstein 97
Grundriss 97 — Halle 99 — Empfangsraum 102 - Speisezimmer 105 — Salon 107 — Rauchzimmer 109 Bibliothek 112 - Schreibzimmer mit Aktenkabinett 116 — Nebenräume des Erdgeschosses 119 Räume des Obergeschosses 119 — Möblierung der Bauzeit 123
Der Park der Villa Reitzenstein 129
Funktion und Aussage des Gebäudes 141
Die ominöse Rolle der Königin Charlotte von Württemberg 143
Die Villa im Besitz des Volksstaats Württemberg 1921 bis 1933 151
Kauf der Villa durch den Staat 151 — Einzug des Staatsministeriums 1925 156 — Umbauten und Ausstattung ab 1925 159 — Die Erdbebenwarte in der Villa Reitzenstein 168
Die Villa in der Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1945 175
Machtergreifung und ideologische Säuberung 175 — Die Nutzung der Villa Reitzenstein durch die Nationalsozialisten 178 — Erneute Umbauten zwischen 1939 und 1943 182 — Der Luftschutzstollen unter der Villa 189
Die Villa als Amtssitz des Ministerpräsidenten seit 1945 195
Die Nutzung der Villa durch Länderrat und Ministerpräsident 195 — Die Villa Reitzenstein unter den Ministerpräsidenten Maier, Müller und Kiesinger 201 - Nebennutzungen und Vermietungen 205 Neue Sicherheitsvorkehrungen 206 — Ein Wohnhaus für den Ministerpräsidenten 208
Steigender Raumbedarf des Staatsministeriums 213
Der Erweiterungsbau der 1970er Jahre 213 — Die Sanierung der Villa Reitzenstein in den
1970er Jahren 219 — Die Beamtenwohnhäuser in der Sandbergerstraße 227 — Die Planungen zu einem zweiten Erweiterungsbau 230 — Die beiden Häuser in der Gröberstraße 232 — Die Außenstelle in der Schönleinstraße 234 — Richard-Wagner-Straße 16 235
Die Villa Reitzenstein im 21. Jahrhundert 241
Der zweite Erweiterungsbau und das Eugen-Bolz-Haus 241 - Die Sanierung der Villa Reitzenstein zwischen 2013 und 2015 245 — Das Clay-Haus 250
Mythos Villa Reitzenstein? 255
Anhang 259
Quellen und Literatur 259
Personenregister 268
Ortsregister 271
Abkürzungsverzeichnis 271
Bildnachweis 272
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