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Die Überlebenden
Alex Schulmann
Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423282932 (ISBN: 3-423-28293-2)
304 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, August, 2021
EUR 22,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Über Hoffnung. Über Versöhnung. Über Leben.
Vor zwei Jahrzehnten ging hier ein Riss durch die Welt. Jetzt kehren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils zum Ort ihrer Kindheit – ein Holzhaus am See – zurück, um die Asche ihrer Motter zu verstreuen. Eine Reise durch die raue, unberührte Natur wie auch durch die Zeit. Was ist damals wirklich passiert?
Die verheerende Liebe einer Mutter und drei Brüder, die einander das Leben retten: Alex Schulmans ‚Die Überlebenden‘ dringt zu unseren Hoffnungen und Ängsten vor, zu unserem innigsten Wunsch nach Vergebung.
„Emotional herausfordernd und fesselnd.“
Afton bladed
„Verdammt elegant.“
Svenska Dagbladet
„Ein Roman, der es wert ist, bewundert zu werden.“
Expressen
Rezension
Der Debütroman „Överlevarna“ von Alex Schulman (*1976) avancierte 2020 in Schweden zum Bestseller. Das Buch erschien mittlerweile in 31 Ländern; 2021 in einer deutschen Erstausgabe unter dem Titel „Die Überlebenden“, übersetzt von Hanna Granz bei dtv. Zurecht erfährt das Werk des schwedischen Autors eine breite Leserschaft, wird in ihm doch eine zentrale Erzählung der kulturellen Identität Schwedens problematisiert und zugleich ein klassischer Fehler familiärer Erziehung identifiziert.
Schonungslos dekonstruiert Schulman das Märchen vom schwedischen Sommer, das ungefähr so verläuft. Eine Familie mit mindestens zwei Kindern verbringt ihre Sommerferien entspannt und harmonisch an einem Waldsee und übernachtet in dem dort gelegenen Haus. Das nächste bewohnte Gebäude liegt mindestens einen halben Kilometer entfernt vom See. Während die Kinder friedlich miteinander spielen, im See schwimmen, den Wald erkunden und sich frei entfalten können, haben die Eltern genügend Zeit zu lesen und sich auszutauschen. Mensch und Natur werden als Einheit wahrgenommen. Mit anderen Worten: alle Familienmitglieder erfahren während des Sommers Resonanzerlebnisse.
Anders sieht das in Schulmans psychologischen Familienroman aus. Die drei Brüder Pierre, Benjamin und Nils treffen sich nach 20 Jahren wieder am Holzhaus am See, wo sie früher ihre Sommerferien mit den ihnen jegliche Liebe versagenden Eltern verbracht haben. Deren Erziehung bestand aus Strafen, Drohungen, Aggressionen und darin, permanent den Konkurrenzkampf zwischen Pierre, Benjamin und Nils um die elterliche Zuneigung anzuheizen, die letztlich doch keinem von ihnen zuteilwurde. Die drei erniedrigten und traktierten sich gegenseitig, auch gewaltsam, was von Elternseite aber nicht unterbunden wurde.
Anlass für die erneute Zusammenkunft der Brüder ist der Wunsch ihrer verstorbenen Mutter, deren Asche über den Waldsee zu verstreuen. Pierre, Benjamin und Nils begeben sich dabei auf eine Reise in die Vergangenheit, alte ungelöste und verdrängte Konflikte brechen wieder auf, das Geheimnis um einen Vorfall in der Umspannstation wird gelüftet. Erst am Ende wird Leser:innen klar, warum Schulmann seinem Werk den Titel „Die Überlebenden“ gegeben hat. Der Schriftsteller bedient sich in seinem Roman einer nüchtern-sachlichen Sprache und einer besonderen Erzählrichtung. Den Tag des Zusammentreffens der drei erwachsenen Brüder schildert er in der Perspektive von Benjamin als Rückwärts-Erzählung, die gekreuzt wird von seinen überwiegend traurigen Kindheitserinnerungen. Das Buch unterstreicht eindrücklich die Bedeutung der systemischen Therapie.
Fazit: Alex Schulman ist mit seinem fesselnden Debütroman „Die Überlebenden“ die Psychopathologie einer Familie gelungen, die zur reflexiven Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheit auffordert sowie an die eigene pädagogische Verantwortung als Mutter oder Vater appelliert.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Über Hoffnung. Über Versöhnung. Über Leben
Nach zwei Jahrzehnten kehren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils zum Ort ihrer Kindheit – ein Holzhaus am See – zurück, um die Asche ihrer Mutter zu verstreuen. Eine Reise durch die raue, unberührte Natur wie auch durch die Zeit. Im Kampf um die Liebe der Mutter, die abweisend und grob, dann wieder beinahe zärtlich war, haben die Jungen sich damals aufgerieben bis zur Erschöpfung. Heute fühlen sie sich so weit voneinander entfernt, dass es kein Aufeinanderzu mehr zu geben scheint. Und doch ist da dieser Rest Hoffnung, den Riss in der Welt zu kitten, wenn sie sich noch einmal gemeinsam in die Vergangenheit vorwagen. |
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