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Die Theologie Dietrich Bonhoeffers Hermeneutik - Christologie - Weltverständnis 6. Auflage 2014
Mit einem Geleitwort von Christiane Tietz
Die Theologie Dietrich Bonhoeffers
Hermeneutik - Christologie - Weltverständnis


6. Auflage 2014

Mit einem Geleitwort von Christiane Tietz

Ernst Feil

LIT
EAN: 9783825888770 (ISBN: 3-8258-8877-0)
464 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2014

EUR 49,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Bei Dietrich Bonhoeffer lassen sich Leben und Werk nicht voneinander trennen - so wird die große Biographie von Eberhard Bethge durch diese Darstellung der Theologie Dietrich Bonhoeffers ergänzt, die Bethge selbst als das seiner Lebensbeschreibung "verschwisterte Buch" bezeichnet hat.



Bonhoeffers Leitfrage "Christus und die mündig gewordene Welt" dient als Motiv dieser Arbeit, die einen grundlegenden Zugang zur Theologie Bonhoeffers eröffnet. Zugleich zeigt dieses Buch eines katholischen Theologien die über Konfessionsgrenzen hinausreichende Bedeutung Bonhoeffers, dessen Denken für eine inzwischen immer dringlicher gewordene ökumenische Theologie und Praxis wegweisend ist.

"Anders als viele Erstlingswerke verliert sich Feils Arbeit nicht in Detailerörterungen. In konzeptioneller Souveränität und Klarheit arbeitet er die Grundzüge von Bonhoeffers Denken heraus. Obwohl seit seinem ersten Erscheinen mehr als vierzig Jahre vergangen sind, ist nach meinem Urteil Ernst Feils Die Theologie Dietrich Bonhoeffers nach wie vor die beste Gesamtdarstellung von Bonhoeffers Theologie."

(aus dem Geleitwort von Christiane Tietz)
Rezension
Diese ursprünglich als katholisch-theologische Dissertation an der Universität Münster/Westf. im Jahre 1970 unter dem Titel „Christus und die mündig gewordene Welt“ eingereichte Dissertation hat eine für eine solche akademische Qualifikationsschrift erstaunlich hohe Verbreitung erfahren; sie erscheint nunmehr, fast 45 Jahre später in sechster Auflage. Das hat zum einen sicherlich mit der großen Aufmerksamkeit zu tun, die die Theologe und die Biographie Dietrich Bonhoeffers in der Nachkriegszeit erfahren haben, - er gehört neben Karl Barth zu den sicherlich meist gelesenen deutschsprachigen Theologen des 20. Jhdts -, zum anderen ergänzte diese Dissertation quasi die seinerzeit erschienene umfassende und voluminöse Biographie Eberhard Bethges in theologischer Hinsicht: Gehören bei Dietrich Bonhoeffer Lebensvollzug und Theologie untrennbar zusammen, so ist diese Arbeit der großen Biographie Eberhard Bethges an die Seite zu stellen: was dort historisch zur Entfaltung kommt, wird hier theologisch verifiziert. Letztlich aber ist es die Qualität der Darstellung selbst, die diese 6. Aufl. 2014 ermöglicht: welche Dissertation kann das nach 45 Jahren noch von sich behaupten?! Nach wie vor die beste Gesamtdarstellung von Bonhoeffers Theologie! (Christiane Tietz)

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Studien zur systematischen Theologie und Ethik
gegründet (und herausgegeben bis Band 64) von Prof. Dr. E. Lessing, Prof. Dr. P. Neuner, Prof. Dr. Dres. h. c. D. Ritschl, D.D. (†)
Herausgegeben von Prof. Dr. Michael Beintker, Prof. Dr. Reinhold Bernhardt, Prof. Dr. Ralf Miggelbrink, Prof. Dr. Peter Neuner, Prof. Dr. Bertram Stubenrauch

In den "Studien zur systematischen Theologie und Ethik" erscheinen aktuelle Forschungsbeiträge aus den Gebieten der Dogmatik, Ethik, Religionsphilosophie und Ökumenewissenschaft. Die Reihe ist ökumenisch angelegt, was sich in der Besetzung des Herausgeberkreises und in den publizierten Arbeiten spiegelt. Oft handelt es sich dabei um Qualifikationsschriften (Dissertationen und Habilitationen), die in jahrelanger tiefgehender Beschäftigung mit dem Thema entstanden sind und von Theologischen Fakultäten anerkannt wurden.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort zur sechsten Auflage (Christiane Tietz, 2013)
Geleitwort zur fünften Auflage (Ernst Feil, 2005), i - xvi

Zur Einführung 11
Aufgabe und Problematik der Arbeit 11
Der ökumenische Aspekt der Arbeit 15
Gang und Methode der Arbeit 17

TEIL I: BONHOEFFERS HERMENEUTISCHER ANSATZ:
DIE THEOLOGIE IM DIENSTE CHRISTLICHER PRAXIS


A. Historischer Überblick über Bonhoeffers Verständnis der Theologie
1. Die Problematik der Bonhoeffer-Interpretation 23
2. Bonhoeffers Verständnis der Theologie als Wissenschaft in seinen ersten Schriften 27
Das Geheimnis als Leitmotiv 28
a) Der konkret-ekklesiologische Ansatz in »Sanctorum Communio« 29
Die Aporie des »idealistischen« Ansatzes in der Theologie 29
Die Überwindung der Aporie durch den ekklesiologischen Ansatz 33
Die Theologie als »positive Erkenntnis« 37
b) Der dialektische Ansatz in »Akt und Sein« 38
Die Überwindung der Differenz von Akt und Sein als theologische Aufgabe 40
Die Aporie des transzendentalen und des ontologischen Ansatzes 41
Die Dialektik von Glaube und Kirche als Ausweg 43
Theologie als »kirchliches Erkennen« 47
3. Die Auffassung von der Theologie als Wissenschaft im späteren Schrifttum Bonhoeffers 53
a) Akademische Reflexionen 54
Die Theologie als »Konstruktion a posteriori« 55
Die Christologie als Wissenschaft schlechthin 58
b) Auswirkungen von Ökumene und Kirchenkampf auf die Frage nach der Theologie 61
Das Denken im Dienste des Tuns 62
Die Bindung der Theologie an die kirchliche Entscheidung 66
Exkurs: Persönliche Erfahrungen Bonhoeffers im Zwiespalt zwischen Kirche und Universität 72
B. Systematische Zusammenfassung der hermeneutischen Implikationen der Theologie Bonhoeffers
4. Glaube als fides directa in mysterium 81
Das Geheimnis 81
Actus directus und actus reflexus 83
5. Der Begriff »Wirklichkeit« 86
a) Gegenbegriffe zum Wirklichkeitsbegriff 88
Möglichkeit 88
Abstraktion und Idee 90
b) Die Wirklichkeit als konkrete Wirklichkeit 99
Gott, das »concretissimum« 99
Die konkrete, kontingente Offenbarung 103
Die Verbindlichkeit der empirischen Kirche 105
Das konkrete Gebot 108
Die Predigt als konkrete Verkündigung 111
6. Konsequenzen für Bonhoeffers Hermeneutik 116
Das Problem der Sprache 116
Das Sakrament als Konkretion der Verkündigung 120
Die hermeneutische Funktion der Tat 122
7. Ergebnis 127

TEIL II: JESUS CHRISTUS ALS MITTE UND MITTLER
Historischer Überblick über die Christologie Bonhoeffers


1. Die Bedeutung der Christologie für das Weltverständnis Bonhoeffers 137
2. Grundlegung der Christologie 141
a) Der ekklesiozentrische Ansatz in »Sanctorum Communio« 141
Das Fehlen einer expliziten Christologie im Ansatz von »Sanctorum Communio« 142
Zum ekklesiologischen Charakter der Formel »Christus als Gemeinde existierend« 145
b) Der christozentrische Ansatz in »Akt und Sein« 149
Christus als »Grenze« 149
Die Intentionalität des actus directus auf Christus 150
Die Vermittlung durch Christus 153
3. Grundlinien der frühen Christologie 157
a) Äußerungen vor der Christologievorlesung 157
Christus, der Weg Gottes zum Menschen 158
Zunehmende Zentrierung auf Jesus Christus 161
Die Verbindung von »Mitte« und »Grenze« 167
b) Die Christologievorlesung 171
Jesus Christus als Mitte und Mittler 171
4. Die diristologische Konzentration der mittleren Periode 177
a) Der Weg zur »Nachfolge« 177
b) Die Christologie der »Nachfolge« 181
Die Aufhebung der Unmittelbarkeit durch den Mittler 181
Stellvertretung Christi 184
»Das Bild Christi« 187
5. Der Weltbezug der späten Christologie 189
a) Der Übergang zur »Ethik« 189
b) Die Christologie der »Ethik« 191
Verbindungslinien zu früheren ethischen und christologischen Aussagen 192
»Strengste Konzentration« auf Jesus Christus 196
Zum Thema »Geschichte« 199
c) Jesus Christus in »Widerstand und Ergebung« 205
Die Frage nach Gott 206
Das »Für-andere-Dasein« Jesu 209
6. Abschließende Zusammenfassung der Christologie 214
Anhang: Zur Gegenüberstellung von Bonhoeffers Christologie mit anderen Christologien 216

TEIL III: RELIGIONSLOSES CHRISTENTUM IN EINER MÜNDIG GEWORDENEN WELT

A. Historischer Überblick über Bonhoeffers Weltverständnis
1.Vorbemerkungen 223
2. Hintergrund und Ausgangspunkt für die Frage nach der Welt 225
a) Einführung in die Problematik des Themas Welt 225
b) Hintergrund und erste Formulierung der traditionellen Religionsproblematik 228
Frühe Studien zur Frage der Religion 228
Religion als Thema der ersten Vorlesung 233
3. Frühe Entfaltung eines positiven Weltverständnisses 238
a) Der Beginn der Weltthematik in Barcelona 238
Der primär negative Aspekt 240
Der primär positive Aspekt 243
b) Erster Höhepunkt der Weltthematik 1932 250
Das Kreuz als Heil der Welt 252
Das Weltverhältnis der Kirche und der Christen 256
Das Verhältnis von Kirche und Staat 261
Das Zurücktreten der Weltthematik 266
4. Das distanzierte Weltverständnis des mittleren Lebensabschnitts 270
a) Die Hinführung zur »Nachfolge« 270
b) Das Weltverständnis der »Nachfolge« 275
Der Bruch mit der Welt 277
Die Andeutung der »Wendung um 360 Grad« 285
c) Die übrigen Zeugnisse aus der Zeit der »Nachfolge« 287
5. Das dialektische Weltverständnis der letzten Schaffensperiode 290
a) Die Wendung zur »Ethik« 290
b) Das Weltverständnis der »Ethik« 294
Die Gestalt Christi und die Gleichgestaltung der Welt 295
Die Dialektik von Letztem und Vorletztem 297
Das »Natürliche« als das »Vorletzte« 300
Die Ablehnung des »Denkens in zwei Räumen« 303
Die Befreiung zu echter Weltlichkeit 306
c) Das religionslose Weltverständnis von »Widerstand und Ergebung« . 313
Bonhoeffers persönliches »Ja zur Erde« 314
Der Übergang zum zweiten Haftabschnitt 317
Das Thema der letzten Briefe auf dem Hintergrund der bisherigen Theologie 320
B. Systematische Zusammenfassung des Weltverständnisses bei Bonboeffer
6. Der Religionsbegriff Bonhoeffers und seine Konsequenz für das Problem des religionslosen Christentums 324
a) Zum Religionsbegriff Karl Barths - Ein Exkurs 326
Die Religion als Vorstufe 326
Die Religion als radikaler Gegensatz 329
Die Aufhebung der Religion 332
b) Die Entwicklung des Religionsbegriffs bei Bonhoeffer 335
»Systematische« Kritik des »religiösen« Weltverständnisses 336
Religion als »geschichtlich bedingte und vergängliche Ausdrucksform« 345
7. Herkunft und Bedeutung der Reflexionen über die »mündig gewordene Welt« 355
a) Der Einfluß Wilhelm Diltheys auf »Widerstand und Ergebung« 355
b) Gottes Ferne und Nähe in einer »mündig gewordenen Welt« 368
8. Religionsloses Christentum und nicht-religiöse Interpretation 380
Zum Verhältnis von »religionslosem Christentum« und »nicht-religiöser Interpretation« 380
Die Bedeutung der »nicht-religiösen Interpretation« 384
Das religionslose Christentum als Gestalt eines »weltlich-universalen« Christentums 387

Nachwort 397
Nachwort zur 4. Auflage 400
Literaturverzeichnis 430
Namenregister 436
Sachregister 440