Durch einen Wink des Schicksals treffen drei Frauen zum Ende des 19.Jahrhunderts im Hôpital de la Salpêtrière in Paris, der bekanntesten psychiatrischen Anstalt Europas, aufeinander.
Hier, in diesem Krankenhaus, werden nicht nur die Patientinnen behandelt, die tatsächlich psychisch krank sind, sondern auch diejenigen "verwahrt", die die Gesellschaft, also v.a. Väter, Brüder und Ehemänner, nicht mehr um sich haben wollen, da sie nicht dem Bild der Zeit entsprechen.
So gelangt auch Eugénie hierher, denn sie hat die Gabe, Kontakt mit Verstorbenen aufzunehmen und das kann ihr Vater, ein renommierter Anwalt nicht tolerieren.
Louise leidet an Anfällen, seit ihr Onkel sie brutal vergewaltigt hat und schließlich bringen Onkel und Tante sie gemeinsam in die Salpêtrière, wo sie nun bei Vorführungen der behandelnden Ärzte und Studenten als Anschauungsobjekt dient. Und schließlich geht es noch um Geneviève, die sich als Krankenschwester auf die Position der Oberin hochgearbeitet hat, außer dem täglichen Dienst in der Anstalt aber kein wirklich eigenes Leben führt und unter dem Verlust ihrer jüngeren Schwester Blanche leidet.
Diese drei so unterschiedlichen Frauen sind durch ihr Zusammentreffen in der historischen Klinik miteinander verbunden, was schließlich das Leben von jeder entscheidend verändert. Hier, an diesem Ort, zu dem der normale Pariser Bürger keinen Zugang hat und aus dem es für die Insassen kein "Entkommen" gibt, sind die einen verzweifelt und die anderen zufrieden in ihrer "eigenen Welt".
Der jungen Autorin Victoria Mas ein wunderbarer Roman gelungen, der auf einer wahren Begebenheit beruht und sich dieser besonderen Umstände und Örtlichkeiten sprachlich sensibel und einfühlsam annimmt. Der Debütroman wurde in 16 Sprachen übersetzt und stand auch in Deutschland wochenlang auf der Bestsellerliste.
Ein wirklich besonderes Buch, das ich nur empfehlen kann!
B.Saager, www.lehrerbibliothek.de

Die Tanzenden — Inhalt

Eine Hymne auf die Courage aller Frauen

Ganz Paris will sie sehen: Im berühmtesten Krankenhaus der Stadt, der Salpêtrière, sollen Louise und Eugénie in dieser Ballnacht glänzen. Ob die Hysterikerinnen nicht gefährlich seien, raunt sich die versammelte Hautevolee zu und bewundert ihre Schönheit gerade dann, wenn sie die Kontrolle verlieren. Für Louise und Eugénie aber steht an diesem Abend alles auf dem Spiel: Sie wollen aus ihrer Rolle ausbrechen, wollen ganz normale Frauen sein, wollen auf dem Boulevard Saint-Germain sitzen und ein Buch lesen dürfen, denken und träumen und lieben dürfen wie die Männer.
Mit verblüffender Lebendigkeit erzählt Victoria Mas in „Die Tanzenden“ vom Aufbruch derer, die sich nicht zufriedengeben, von berührender Solidarität und unbeirrbarem Mut.

„Ein unentbehrlicher Roman.“ Cosmopolitan Frankreich

„Eine der schönsten und augenfälligsten Überraschungen des Jahres!“ Le Parisien

»In einer glasklaren Sprache, leicht wie ein Pastell, schreibt diese junge Autorin gegen die männliche Norm an und gibt denen eine Stimme, die man mundtot gemacht und unterdrückt hat.« L’Obs