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    | Die Rivalität zwischen Francesco Borromini und Gianlorenzo Bernini 
 
 
 Sabine Burbaum
 Athena Verlag
 EAN: 9783932740350 (ISBN: 3-932740-35-1)
 436 Seiten, paperback, 14 x 21cm, 1999, 96 Tafeln mit ganzs. schwarzweißen Abb.,
 
EUR 56,00alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Francesco Borromini (1599-1667) und Gianlorenzo Bernini (1598-1680) galten bereits ihren Zeitgenossen als erbitterte Rivalen, und auch die Forschung thematisiert gemeinhin den Kontrast zwischen den beiden prominenten Künstlern des römischen Hochbarock. Diese Studie rekonstruiert erstmals die Entwicklung eines wechselhaften Verhältnisses, das von päpstlicher Protektion und offizieller Kunstpolitik mitbestimmt war. Nach ihrer freundschaftlichen Zusammenarbeit in den Jahren 1625-1633 an Projekten für Urban VIII. wandelten sich die Beziehungen zwischen Borromini und Bernini unter Innozenz X. in eine offen ausgetragene Rivalität: Sie entzündete sich während der Debatte zu Berninis Glockentürmen von St. Peter und setzte sich bei der Auftragsvergabe für den Vierströmebrunnen auf der Piazza Navona fort. Im Pontifikat Alexanders VII. wurden die Künstler nur mehr indirekt miteinander konfrontiert, jedoch spiegeln vor allem die Arbeiten am Palazzo di Propaganda Fide eine künstlerische Auseinandersetzung, die Borromini und Bernini über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten führten. Gelöst vom legendenumrankten Bild eines Künstlerwettstreits läßt genaues Quellenstudium die Beziehungen zwischen dem perfekten Hofkünstler Bernini und dem als schwierig geltenden Borromini in neuem Licht erscheinen.
 
 
 Sabine Burbaum, geb. 1965, studierte Kunstgeschichte, Romanistik und Neugermanistik an den Universitäten Bochum und Siena. Nach einem mehrjährigen Forschungsaufenthalt an der Bibliotheca Hertziana in Rom promovierte sie 1998 an der Ruhr-Universität Bochum.
 
 
 Rezension Die italienischen Baumeister und prominenten Vertreter des römischen Hochbarock Francesco Borromini, (eigentlich F. Castello) (25.9.1599, (Selbstmord) Rom 2.8.1667) und Giovanni Lorenzo (Gianlorenzo) Bernini (7.12.1598, Rom 28.11.1680) sind insbesondere durch bedeutende Werke in Rom berühmt: Borromini besonders durch San Carlo alle Quattro Fontane (1638-1641) mit seinem rhythmisch gekurvten Grundriss und das Collegio di Propaganda Fide (1646-1666), Bernini, der auch ein zeichnerisches und malerisches Werk hinterließ, besonders durch den Bronzebaldachin für den Papstaltar im Petersdom (1624-1633), das Grabmal Urbans VIII.(1628-1647), die Verzückung der Hl. Theresa in Santa Maria della Vittoria (1644-1652), die Skulptur Apoll und Daphne in der Galleria Borghese (1622-1625), den Vier-Ströme-Brunnen auf der Piazza Navona (1648ff.) und die Kolonnaden des Petersplatzes (1656ff.) – Was uns heute aber so einheitlich erscheinen mag, war nur in den Jahren 1625-1633 unter Urban VIII. von freundschaftlicher Zusammenarbeit geprägt, danach kommt es zu einer deutlichen Konfrontation und stetigen künstlerischen Auseinandersetzung zwischen beiden. – Es ist das Verdienst dieser durchgängig Quellen-gestützten Arbeit, diesen Konflikt umfassend aufzuarbeiten und seine vielfältigen Aspekte auch jenseits eines scheinbar reinen Künstlerwettstreits vor Augen zu führen. Es zeigt sich exemplarisch, wie Kunst immer auch von äußeren Faktoren mitbestimmt wird – und damit unterscheidet sich der römische Hochbarock vielleicht nur graduell von anderen Epochen. 
 Jens Walter, lehrerbibliothek.de
 
Inhaltsverzeichnis Vorwort	9
 I	Einleitung	11
 
 II	Die Überlieferung	16
 
 1	Quellen zum persönlichen Verhältnis    16
 2	Frühe literarische Zeugnisse	21
 3	Die Volkslegenden	23
 4	Die Kunstgeschichte	26
 
 III	Die Ausgangspositionen	28
 
 1	Borromini	28
 2	Bernini	37
 
 IV	Die freundschaftliche Zusammenarbeit     46
 
 1	Der Baldachin in St. Peter	49
 1.1	Die Vorbereitungen Madernos	49
 1.2	Berninis Baldachin	57
 1.2.1	Die Materialbeschaffung	59
 1.2.2	Guß und Aufrichtung der Säulen	62
 1.2.3	Das erste Bekrönungsprojekt	64
 1.2.4	Das Ausführungsprojekt	65
 2	Das Grabmal Urbans VIII.	73
 3	Der Katafalk des Carlo Barberini	77
 4	Palazzo Barberini	84
 4.1	Die Planungen unter Maderno	87
 4.2	Der Bau unter Bernini	93
 4.2.1	Detailstudien	95
 4.2.2	Borrominis Detailentwürfe	102
 4.2.3	Die Gartenfassade	103
 4.2.4	Borrominis Rückzug	106
 5	Die Trennung	109
 5.1	Die Ernennung Borrominis zum Baumeister der Sapienza         109
 5.2	Der Bruch	111
 
 V	Die Konkurrenz als Architekten	117
 
 1	Die Voraussetzungen	117
 1.1	Bernini	117
 1.2	Borromini	119
 2	Die Glockentürme von St. Peter	122
 2.1	Die Ausgangssituation: Maderno, Urban VIII. und Bernini       124
 2.2	Berninis Glockenturm	126
 2.2.1	Der Baubeschluß	126
 2.2.2	Die Entwürfe	128
 2.2.3	Der Bau	133
 2.3	Die Vorgeschichte	135
 2.3.1	Fundamentierungsprobleme	135
 2.3.2	Die Untergeschosse	139
 2.4	Die Untersuchungen unter Innozenz X.                                       141
 2.4.1	Die Kongregationssitzungen	143
 2.4.2	Der Discorso Virgilio Spadas	144
 2.4.3	Cipriano Artusinis Gutachten	151
 2.4.4	Berninis Beitrag	153
 2.5	Die Rolle Borrominis	156
 2.5.1	Die Tätigkeit als Gutachter	156
 2.5.2	Zwei Zeichnungen um 1626/27	163
 2.5.3	Alternative Entwürfe	166
 2.5.4	Borrominis Position im Wettbewerb     168
 2.6	Das Schicksal des Turms	174
 3	Der Vierströmebrunnen	178
 3.1	Piazza Navona: Teatro dei Pamphili      178
 3.2	Die ersten Brunnenpläne	180
 3.3	Borrominis Auftrag	181
 3.4	Borrominis Beitrag	184
 3.4.1	Der Obelisk	185
 3.4.2	Entwürfe und Pläne	189
 3.5	Berninis Brunnen	193
 3.5.1	Das Silbermodell	193
 3.5.2	Die zeitliche Einordnung	196
 3.6	Borrominis Reaktion	200
 3.7	Die künstlerischen Ansätze	202
 
 VI	Die indirekte Auseinandersetzung     205
 
 1	S. Ignazio	205
 1.1	Die Ausganggsituation	206
 1.2	Das Problem des Kuppelbaus	213
 1.2.1	Berninis Gutachten	216
 1.2.2	Borrominis Gutachten	219
 2	S. Andrea al Quirinale	223
 2.1	Borrominis Projekt von 1647	224
 2.1.1	Borromini und Kardinal Ceva	227
 2.2	Bcrninis Kirche	229
 3	Palazzo di Propaganda Fide	231
 3.1	Bcrninis Beitrag	232
 3.1.1	Die Cappella dei Re Magi	232
 3.1.2	Die Fassade des Palazzo Ferratini    237
 3.2	Borrominis Beitrag	240
 3.2.1	Die Ausgangssituation	240
 3.2.2	Der Entwurf Albertina 887a	243
 3.2.3	Die späteren Entwürfe	248
 3.3	Der künstlerische Gegensatz	256
 
 VII	Ausklang	262
 
 1	Alexander VII., Bernini und Borromini     262
 2	Borrominis Tod	266
 
 VIII	Die Rivalität zwischen Borromini und Bernini     273
 
 IX	Appendix	277
 X	Abkürzungen	317
 XI	Abbildungsnachweis	318
 XII	Literaturverzeichnis	319
 Abbildungen	337
 
 
        
        
        
        
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