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Die Esra-Apokalypse
Die Esra-Apokalypse




Bonifatia Gesche (Hrsg.)

Vandenhoeck & Ruprecht
EAN: 9783525534625 (ISBN: 3-525-53462-0)
72 Seiten, paperback, 12 x 21cm, 2015

EUR 10,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Warum lässt ein guter Gott das Leid zu?

Diese Frage haben Menschen zu allen Zeiten gestellt. Sie steht auch im Mittelpunkt der EsraApokalypse, die als Reaktion auf die aussichtslos erscheinende Lage des jüdischen Volkes nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels (70. n. Chr.) entstand.

In der Erzählung fragt Esra beharrlich, wie Gott es zulassen kann, dass Unschuldige leiden, während die Bösen in Glück und Zufriedenheit leben. Ihm, dem Gerechten, werden schließlich die Ereignisse vor dem Untergang der Welt offenbart und ein guter Ausgang verheißen.

Bonifatia Gesche leitet in die Schrift ein und bietet eine neue Übersetzung.

V&R Academic

Verlagsgruppe Vandenhoeck &Ruprecht V&R unipress

Dr. phil. Bonifatia Gesche ist Mitarbeiterin im Vetus-Latina-Institut in Beuron.
Rezension
Die „Kleine Bibliothek der antiken jüdischen und christlichen Literatur“ möchte jüdische und christliche Texte vorstellen, die außerhalb der Hebräischen Bibel und des Neuen Testaments stehen, aber aufgrund ihrer religiösen Bedeutung sowie ihrer sprachlichen Schönheit eine Neuentdeckung lohnen. - Nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahr 70 n.Chr. durch die Römer schien es kaum eine Zukunft für das verzweifelte Volk Israel zu geben. Die um das Jahr 100 n.Chr. in jüdischem Umfeld verfasste Esra-Apokalypse thematisiert diese Zeit der höchsten Not, indem der Verfasser
die Ereignisse seiner Zeit in die Zeit des Babylonischen Exils (nach 597 v.Chr.) projiziert, in der das Volk Israel schon einmal vor dem Untergang stand und Rettung aussichtslos schien. Letztlich wird die Theodizee-Frage gestellt: Beharrlich stellt der Protagonist der Erzählung einem Engel, der als Gesandter Gottes auftritt, die Frage, wie das Böse in die Welt gekommen ist und warum die Gerechten zu leiden haben, während die Bösen im Glück leben. Nach Dialog-Elementen geben vier für die Gattung Apokalypse typische Visionen die Antwort und schildern die Ereignisse vor dem endzeitlichen Gericht Gottes mit der Verheißung, dass der Gerechte, der sein Vertrauen auf Gott setzt, gerettet wird. Die Theodizee wird also mit der Zukunft beantwortet. Apokalyptische Schriften entstehen oft in direkter Reaktion auf historische Ereignisse, deren traumatische Wirkung auf diese Weise verarbeitet wird.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Theodizee
Theologie
Apokalyptik
Apokryphen
Frühjudentum

zur Reihe:
Jürgen Wehnert (Hg.)
Kleine Bibliothek der antiken jüdischen und christlichen Literatur.
Die „Kleine Bibliothek der antiken jüdischen und christlichen Literatur“ möchte jüdische und christliche Texte vorstellen, die außerhalb der Hebräischen Bibel und des Neuen Testaments stehen, aber aufgrund ihrer religiösen Bedeutung sowie ihrer sprachlichen Schönheit eine Neuentdeckung lohnen. Die Bände sollen im halbjährigen Turnus erscheinen. In den Bänden werden jüdische und christliche Texte gleichgewichtig vertreten sein. Ziel der „Kleinen Bibliothek“ ist es, allen an der antiken jüdischen und christlichen Literatur Interessierten kompetent eingeleitete, verlässliche und zugleich gut lesbare Übersetzungen jener theologisch bedeutsamen und literarisch ansprechenden Schriften an die Hand zu geben, die in der Geschichte des Judentums und des Christentums über die Zirkel der Fachgelehrten hinaus Aufmerksamkeit gefunden haben. Alle Bände der Reihe werden demselben zweiteiligen Aufbau folgen: Nach einer allgemeinverständlichen Einführung in die jeweilige Schrift folgt die Vollständige deutsche Übersetzung des Textes in einer gut lesbaren Form, die ohne Vorkenntnisse verständlich ist.
Inhaltsverzeichnis
Einführung 7

Der Text und seine Überlieferung 7
Ort und Zeit der Handlung 9
Gattung und Gestalt des Textes 9
Die Handlung 10
Die Bedeutung des Textes 13
Hinweise zur Übersetzung 14
Literatur 14

Übersetzung 15

Abkürzungen der biblischen Bücher 70