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Die Entstehung der römischen Militärdiktatur Krise und Niedergang einer antiken Republik
Die Entstehung der römischen Militärdiktatur
Krise und Niedergang einer antiken Republik




Helmuth Schneider

Verlag J. B. Metzler , Springer Nature
EAN: 9783476026835 (ISBN: 3-476-02683-3)
303 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, 2017

EUR 69,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Krise der römischen Republik in der Zeit zwischen den Gracchen und Caesar (133–48 v. Chr.) gehört zu den großen Themen der internationalen Althistorie. Helmuth Schneiders Ansatz ist bestimmt von dem Versuch, den politischen Wandel und die Etablierung einer auf militärischer Macht beruhenden Diktatur auf wirtschaftliche und soziale Entwicklungen zurückzuführen. Der Niedergang der römischen Republik wird hier nicht allein als eine Geschichte großer Persönlichkeiten oder einer in sich zerstrittenen Aristokratie gesehen, sondern vor allem als ein historischer Prozess, der wesentlich auch durch soziale Konflikte und die Intervention der städtischen und ländlichen Unterschichten in das politische Geschehen geprägt war. Das vor vierzig Jahren erschienene, unvermindert gültige Buch wird in der 2. Auflage ergänzt durch ein Referat der neueren wissenschaftlichen Literatur zum Thema.

Helmuth Schneider war 1991-2011 Professor für Alte Geschichte an der Universität Kassel und Mitherausgeber des Neuen Pauly (19 Bände, 1996-2003).
Rezension
Wie konnte die römische res publica (das Staatswesen), die römische Republik untergehen und sich in eine Militärdiktatur verwandeln? Das ist eines der großen Themen der internationalen Althistorie, weil damit exemplarisch nach dem Verfall von Demokratie zugunsten von Diktatur gefragt wird. Das vor vierzig Jahren erschienene Buch Helmuth Schneiders ist bestimmt von dem Versuch, den politischen Wandel und die Etablierung einer auf militärischer Macht beruhenden Diktatur auf wirtschaftliche und soziale Entwicklungen zurückzuführen, - und also nicht auf eine Geschichte großer Persönlichkeiten oder eine in sich zerstrittene Aristokratie. Die Darstellung betont insbesondere die enge Verbindung der Ereignisgeschichte mit der Beschreibung der sozialen und wirtschaftlichen Voraussetzungen der politischen Entwicklung. Das unvermindert gültige Buch wird in dieser 2. Auflage ergänzt durch ein Referat der neueren wissenschaftlichen Literatur zum Thema. Die Römische Republik erwuchs in nur wenigen Jahrhunderten von einfachen Anfängen zum mächtigsten Staat der antiken Welt, führte aber schließlich in den Niedergang der freien Republik und zum Aufstieg des Augustus. Das antike Rom ist ein ideologisch-historisches Gesamtphänomen, das begreifen muss, wer Europa und die europäischen Völker verstehen will.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Eine Sozialgeschichte der römischen Republik
Ansatzpunkte zur Erklärung von Krise und Niedergang der römischen Republik
2. Auflage mit Diskussion der neueren wissenschaftlichen Literatur
Der Autor:
Helmuth Schneider, geboren 1946 in Bad Gandersheim, studierte in Tübingen und Marburg, war Assistent an der Freien Universität Berlin, Privatdozent an der Universität Heidelberg und schließlich 1991–2011 Professor für Alte Geschichte an der Universität Kassel. Neben Hubert Cancik und Manfred Landfester war er Herausgeber des Neuen Pauly (19 Bände, 1996–2003).
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur zweiten Auflage 9
Einleitung 11

Die Krise der römischen Republik 200-133

I. Die wirtschaftlichen Wandlungen und die Krise der Gesellschaft 15

1. Die Entwicklung der italischen Landwirtschaft 15
2. Die Ausbreitung der Sklavenwirtschaft 20
3. Die Entstehung der besitzlosen Plebs und die Urbanisierung Mittelitaliens 23
4. Die Differenzierung der römischen Oberschicht 27

II. Die Krise des politischen Systems 34

1. Das System der politischen Willensbildung nach dem 2. Punischen Krieg 34
2. Das Versagen der römischen Außenpolitik 37
3. Die römische Provinzverwaltung 43
4. Die Krise der Armee 46
5. Die Lage der italischen Verbündeten 47

III. Die vorgracchische Phase der politischen Konflikte 51

Die Zeit der gracchischen Reformpolitik 133-111

I. Der Kampf um die Bodenreform auf dem ager publicus 133-125 57
1. Das gracchische Agrargesetz des Jahres 133 57
2. Massenaktion und senatorische Reaktion 60
3. Gracchische und senatorische Politik nach 133 66
4. Das Ende der Bodenreform auf dem ager publicus und das Italikerproblem 68

II. C. Gracchus und das Ende der gracchischen Reformpolitik 70

1. Die Gesetzgebung des C. Gracchus 70
2. Das Italikerproblem und die Politik des M. Livius Drusus 74
3. Das Ende der gracchischen Reformpolitik 76

III. Ergebnisse und Bedeutung der gracchischen Politik 79

Politische Kontroversen und sozialer Konflikt in der Zeit vor den Bürgerkriegen 111-91

I. Die populare Politik 111-100 84

1. Kontroversen um Außenpolitik und Kriegführung 84
2. Die Wiederaufnahme der popularen Sozialpolitik durch Appuleius Saturninus und Servilius Glaucia 90

II. Das Scheitern der optimatischen Repressionspolitik 100-91 95

1. Die Zerschlagung der popularen Gruppe um Saturninus 95
2. Der 2. Sizilische Sklavenaufstand 98
3. Die römische Innenpolitik bis zum Ausbruch des Italischen Krieges 101

Bürgerkrieg und Diktatur 90-70

I. Die Zeit der Bürgerkriege 90-82 106

1. Der Italische Krieg 90/88 106
2. Die Politik des Sulpicius Rufus und der Staatsstreich Sullas 112
3. Die Consulate von Cinna und Papirius Carbo 116

II. Das Sullanische Regime und seine Auflösung 125

1. Die Diktatur Sullas 125
2. Der Bürgerkrieg in den Provinzen - Der Krieg im Osten (82-70) 130
3· Der Spartacusaufstand 135
4. Der innenpolitische Kampf gegen das Sullanische Regime 78-70 138

Wirtschaft und Gesellschaft in nachsullanischer Zeit

I. Italien und die Provinzen 148

2. Die Entwicklung der Landwirtschaft in Italien 152
3. Die Oberschichten 159
4. Die Soldaten 162
5. Die städtische Wirtschaft und die plebs urbana 164

Der Niedergang der Republik 69-52

I. Die römische Politik bis zum Triumvirat 69-60 170

1. Die Imperien des Pompeius und die populare Politik 69-63 170
2. Die Revolte des Jahres 63 180
3. Das Scheitern der Politik des Pompeius und die Bildung des Triumvirats 63-60 186

II. Der Weg in die Militärdiktatur 59-52 192

1. Das Consulat Caesars 192
2. Die Mobilisierung der plebs urbana 58-56 198
3. Die Vereinbarungen von Luca und ihre Folgen 204
4. Die Ermordung des Clodius 213

Die Entstehung der Militärdiktatur 52-48

1. Die Quasidiktatur des Pompeius 218
2. Der Ausbruch des Bürgerkrieges 223
3. Der Bürgerkrieg bis Pharsalos 231

Eine Bilanz 240

Anmerkungen 245

Ergänzungen und Korrekturen 261
Nachwort zur zweiten Auflage. Die späte römische Republik im Spiegel neuerer Forschungen 265
Bibliographie 285
Anhang 289
Das römische Währungssystem 289
Zeittafel 291
Glossar 293
Das Imperium Romanum um 100 v. Chr. 302
Liste der Consuln der römischen Republik 133–48 v. Chr. 303
Stammtafeln der Caecilii Metelli und der Sempronii Gracchi 306
Register 309