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Die Entdeckung des Unbewußten
Geschichte und Entwicklung der dynamischen Psychiatrie von den Anfängen bis zu Janet, Freud, Adler und Jung
Aus dem Amerikanischen von Gudrun Theusner-Stampa
Titel der 1970 bei Basic Books Inc. Publishers, New York, erschienenen Originalausgabe:
The Discovery of the Unconscious
Henri F. Ellenberger
Diogenes Verlag
EAN: 9783257065039 (ISBN: 3-257-06503-5)
1264 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, 2005
EUR 29,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Die Entdeckung des Unbewußten - monumentales Standardwerk,
umfassende Enzyklopädie und fesselnde Lektüre zugleich.
Die Entdeckung des Unbewußten ist das Resultat jahrzehntelanger Forschungsarbeit zur Geschichte der dynamischen Psychiatrie. Inspiriert von Gesprächen mit C. G. Jung, beschreibt Henri F. Ellenberger die Entwicklung, die von Heilmethoden wie dem Magnetismus oder dem Hypnotismus ausging und zu Pierre Janet, Sigmund Freud, Alfred Adler und C. G. Jung führte. Er faßt die einzelnen Lehrsysteme zusammen und zeichnet ein lebendiges Porträt der Gründerväter der dynamischen Psychiatrie. Dabei berücksichtigt er auch die sozioökonomischen, politischen und kulturellen Umstände, welche die Persönlichkeit der Forscher und ihre Lehren mitgeformt haben.
»Ellenberger hat eine der gründlichsten und faszinierendsten Studien zur Entstehung und Entwicklung der dynamischen Psychiatrie geschrieben. Es dürfte bis heute keine vergleichbare Studie geben, die so umfassend und gelehrt in die Vor- und Frühgeschichte der Psychoanalyse einführt. Man kann es wie ein Nachschlagewerk benutzen, aber genausogut "wie einen überaus spannenden Roman lesen, der uns die Seelengeschichte der letzten 200 Jahre erzählt.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Beispielhaft in seiner Belesenheit und Klarheit.« Le Monde, Paris
»Der >Ellenberger< ist der beste Fremdenführer durch das eigene Innere. Niemand führt so diskret, so eindringlich, so umfassend und so wohlinformiert durch die Katakomben der Tiefenpsychologie.« Peter Sloterdijk
HENRI F. ELLENBERGER, geboren 1905 in Nalolo, Rhodesien, Dr. med., hat über hundert Artikel auf dem Gebiet der Psychiatrie, Psychologie und der Geschichte der Medizin verfaßt und war Mitherausgeber von Existence, erschienen bei Basic Books Inc., Pubhshers, New York. Er war Professor für Psychiatrie an der Menninger School of Psychiatry und an der McGill University, Titularprofessor für Kriminologie an der University of Montreal und Berater am Philippe Pinel Institute in Montreal. Er starb 1993 in Montreal.
Rezension
Der "Ellenberger" zählt mehr als 35 Jahre nach dem Erscheinen zu den klassischen Standardwerken über das Unbewußte, die dynamische Psychologie und Psychoanalyse. Die Stärken des "Ellenberger" sind: a) Die Breite der Darstellung, die bereits Spuren im 18. Jhdt. aufnimmt und mit Schwerpunkt auf Pierre Janet, Sigmund Freud, Alfred Adler und Carl Gustav Jung bis zum Ende des 2. Weltkriegs führt. b) Die in die Zeit- und Kulturgeschichte einbettende Darstellung erhellt die Entwicklungen aus dem Kontext heraus und läßt die Vertreter der dynamischen Psychologie nicht wie monolithische Blöcke erscheinen. c) Die gut lesbare, umfassende und spannende Darstellung kann sowohl en bloc als auch als Nachschlagewerk genutzt werden; je ein umfangreiches Namen- und Sachregister erweisen sich dabei neben der detaillierten Gliederung als überaus nützlich.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ein Buch, so breit wie sein Thema: ›Die Entdeckung des Unbewußten‹. Der Schwerpunkt des Werkes liegt in den Kapiteln über Pierre Janet, Sigmund Freud, Alfred Adler und C. G. Jung. Henri F. Ellenberger begnügt sich nicht mit der Darstellung der Lehrsysteme, deren Entwicklung und der Lebensgeschichte der betreffenden Forscher. Durch Betrachtungen über die sozio-ökonomischen, politischen und kulturellen Faktoren gibt er jeweils ein plastisches Bild von dem Milieu und den Zeitumständen, die die Persönlichkeit der Forscher und ihre Lehren mitgestaltet haben. Ein Standardwerk – und, das ist ungewöhlich, ein dazu sehr lesbares und spannendes.
»Beispielhaft in seiner Belesenheit und Klarheit.«
Le Monde, Paris
»Das Buch ist eine erstaunliche, imponierende und faszinierende Arbeit. In über zwölfjähriger Forscherarbeit ist ein monumentales geistesgeschichtliches Werk entstanden, das den ganzen Stammbaum der modernen Psychiatrie und Tiefenpsychologie bis in kleinste Verästelungen klar geordnet und zusammenhängend darstellt.«
Psychologische Beiträge
»Eine der gründlichsten und faszinierendsten Studien zur Entstehung und Entwicklung der ›dynamischen Psychiatrie‹. Es dürfte bis heute keine vergleichbare Studie geben, die so umfassend und gelehrt in die Vor- und Frühgeschichte der Psychoanalyse einführt wie Ellenbergers Buch. Man kann es wie ein Nachschlagewerk benutzen, aber genausogut wie einen überaus spannenden Roman lesen, der uns die Seelengeschichte der letzten 200 Jahre erzählt.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Die grundlegende, fesselnd geschriebene Darstellung Ellenbergers geht vornehmlich auf die historischen Tatsachen mit Einschluß politischer Ereignisse ein, womit sein Werk über den eng begrenzten Kreis von Fachleuten hinaus wirken kann.«
Österreichische Nachrichten, Wien
»Der ›Ellenberger‹ ist der beste Fremdenführer durch das eigene Innere. Niemand führt so diskret, so eindringlich, so umfassend und so wohlinformiert durch die Katakomben der Tiefenpsychologie.«
Peter Sloterdijk
»Ellenberger hat eine der gründlichsten und faszinierendsten Studien zur Entstehung und Entwicklung der ›dynamischen Psychiatrie‹ geschrieben. Es dürfte bis heute keine vergleichbare Studie geben, die so umfassend und gelehrt in die Vor- und Frühgeschichte der Psychoanalyse einführt. Man kann es wie ein Nachschlagewerk benutzen, aber genausogut wie einen überaus spannenden Roman lesen, der uns die Seelengeschichte der letzten 200 Jahre erzählt.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Beispielhaft in seiner Belesenheit und Klarheit.«
Le Monde, Paris
«Der Autor begnügt sich nicht mit der Darstellung der Lehrsysteme, deren Entwicklung und der Lebensgeschichte der betreffenden Forscher. Durch Betrachtungen über die sozio-ökonomischen, politischen und kulturellen Faktoren gibt er jeweils ein plastisches Bild von dem Milieu und den Zeitumständen, die die Persönlichkeit der Forscher und ihre Lehren mitgestaltet haben.«
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt
Henri F. Ellenberger
Geboren am 6.11.1905 in Nalolo (Rhodesien), gestorben am 1.5.1993 in Montreal, begraben in Rawdon (Québec) auf dem Cimetière russe-orthodoxe. Den Namen Freud hörte er zum ersten Mal in Straßburg als Medizinstudent, die dynamische Psychiatrie lernte er in Paris kennen. Die Arbeit seiner Frau, einer russischen Adligen, die nach der Revolution eine Stelle als Wärterin im Moskauer Zoo fand, weckte sein Interesse am Vergleich zwischen menschlichem und tierischem Verhalten. Seit dieser Zeit pflegte er in jeder fremden Stadt die drei städtischen Zwangseinrichtungen zu besuchen: das Irrenhaus, das Gefängnis und den Zoo. Als Nervenarzt in der Schweiz erfuhr er in Gesprächen mit C. G. Jung viel über die Entstehungsgeschichte der dynamischen Psychiatrie, die er jahrzehntelang recherchierte und als Professor in Montreal in seinem monumentalen Standardwerk ›Die Entdeckung des Unbewußten‹ zusammenfaßte. Peter Sloterdijk nannte es »den besten Fremdenführer durch das eigene Innere«.
Inhaltsverzeichnis
Einführung 7
Danksagung 17
I Die Ahnen der dynamischen Psychotherapie 21
Die Entdeckung der Psychotherapie der Primitiven 22
Verlust und Zurückführung der Seele 26
Das Eindringen und die Entfernung eines Krankheitsobjekts 30
Besessenheit und Exorzismus 35
Heilung durch Beichte 49
Heilung durch Bedürfnisbefriedigung 53
Zeremonielle Heilung 58
Heilung durch »Inkubation« 64
Heilung durch Hypnose 67
Die magische Heilung 68
Rationale Behandlungsweisen in der primitiven Medizin 71
Grundlegende Merkmale der primitiven Heilkunst 73
Tempelheilung und Philosophische Psychotherapie 76
Religiöse Heilung und »Seelsorge« 81
Wissenschaftliche Psychotherapie 86
Die moderne dynamische Psychotherapie 88
II Die Entstehung der dynamischen Psychiatrie 89
Gassner und Mesmer 89
Franz Anton Mesmer (1734-1815) 95
Puysegur und der neue Magnetismus 113
Die Verbreitung des Mesmerismus 120
Der Einfluß des Spiritismus 134
Die Schule von Nancy 137
Charcot und die Schule der Salpetriere 143
Schlußbemerkung 161
III Die erste dynamische Psychiatrie (1775-1900) 162
Hauptmerkmale 163
Die Ursprünge der ersten dynamischen Psychiatrie 163
Die Via Regia zur unbekannten Psyche: Die Hypnose 165
Andere Wege des Zugangs zum Unbekannten in der Seele 176
Beispiele klinischer Krankheitsbilder:
Magnetische Krankheiten 178
Ambulatorische Automatismen 182
Multiple Persönlichkeit 186
Klassifikation und Formen der multiplen Persönlichkeit 193
Multiple Persönlichkeiten, die nacheinander auftreten und gegenseitig nichts voneinander wissen 198
Bündel von Persönlichkeiten 205
Beispiele klinischer Krankheitsbilder: Hysterie 209
Modelle der menschlichen Psyche 213
Anschauungen von Psychogenese und Krankheit 217
Psychotherapeutische Verfahren 220
Der therapeutische Übermittlungsweg: Der »Rapport« 222
Der Psychotherapeut 227
Der kulturelle Einfluß der ersten dynamischen Psychiatrie 232
Der Niedergang der ersten dynamischen Psychiatrie 251
Schlußbemerkung 255
IV Der Hintergrund der dynamischen Psychiatrie 257
Der soziale Hintergrund 257
Der wirtschaftliche und politische Hintergrund 270
Der kulturelle Hintergrund: Die Aufklärung 273
Der kulturelle Hintergrund: Die Romantik 281
Naturphilosophie und Philosophie der Romantik 286
Die Medizin der Romantik 297
Die Epigonen der Romantik: Fechner und Bac'ho'fen 304
Die Krise um die Mitte des Jahrhunderts 316
Die neuen Lehren: Darwin und Marx 323
Veränderungen in der Psychiatrie des 19. Jahrhunderts 342
Schlußbemerkung 348
V Auf der Schwelle einer neuen dynamischen Psychiatrie 350
Der politische Hintergrund 353
Kultur, Wissenschaft und Universalität 360
Prophet einer neuen Ära: Nietzsche 373
Neuromantik und »Fin de siecle« 385
Psychiatrie und Psychotherapie 392
Sexualpsychologie und Sexualpathologie
in den Jahren 1880-1900 403
Das Studium der Träume 422
Die Erforschung des Unbewußten 434
Das große Jahr 444
VI Pierre Janet und die psychologische Analyse 449
Das Lebensmilieu Pierre Janets 449
Der Familienhintergrund 450
Ereignisse im Leben Pierre Janets 453
Die Persönlichkeit Pierre Janets 472
Die Zeitgenossen Janets 481
Das Werk Janets
I. Philosophie 485
II. Der psychologische Automatismus 487
III. Die psychologische Analyse 496
IV. Die Erforschung der Neurosen 511
V. Die dynamische Theorie 515
VI. Die große Synthese 527
VII. Religionspsychologie
Janets Quellen 547
Der Einfluß Janets 555
VII Sigmund Freud und die Psychoanalyse 567
Das Lebensmilieu Sigmund Freuds 567
Die familiäre Herkunft 569
Ereignisse im Leben Freuds 579
Die Persönlichkeit Sigmund Freuds 625
Freuds Zeitgenossen 642
Das Werk Freuds
I. Von der mikroskopischen Anatomie zur theoretischen Neurologie 649
II. Die Suche nach einem psychologischen Modell 655
III. Die Neurosentheorie 659
IV. Tiefenpsychologie 675
V. Die Libido-Theorie 691
VI. Von der Metapsychologie zur Ich-Psychoanalyse 706
VII. Die psychoanalytische Technik 717
VIII Religions-, Kultur- und Literaturphilosophie 727
Die Quellen Freuds 742
Der Einfluß Freuds 760
VIII Alfred Adler und die Individualpsychologie 766
Das Lebensmilieu Alfred Adlers 766
Das Familienmilieu 767
Ereignisse im Leben Alfred Adlers 777
Die Persönlichkeit Alfred Adlers 794
Die Zeitgenossen Alfred Adlers 801
Das Werk Adlers
I. Sozialmedizin 805
II. Die Theorie von der Organminderwertigkeit 812
III. Die Neurosentheorie 816
IV. Die Individualpsychologie 819
V. Psychotherapie und Erziehung 834
VI. Spätere Entwicklungen 840
Adlers Quellen 843
Adlers Einfluß 860
IX Carl Gustav Jung und die analytische Psychologie 879
Das Lebensmilieu Carl Gustav Jungs
Das Familienmilieu 880
Ereignisse im Leben Carl Gustav Jungs 887
Die Persönlichkeit Carl Gustav Jungs 910
Die Zeitgenossen Carl Gustav Jungs 915
Das Werk Carl Gustav Jungs
I. Der Begriff der psychischen Realität 921
II. Die Burghölzli-Periode 927
III. Die psychoanalytische Periode 931
IV. Die Interimsperiode 938
V. Analytische Psychologie 944
Die psychische Energetik 945
Das kollektive Unbewusste und die Archetypen 947
Die Struktur der menschlichen Seele 949
Die Individuation 955
VI. Psychotherapie 958
VII. Östliche und westliche Weisheit 967
VIII. Die Religionspsychologie 973
Die Quellen Carl Gustav Jungs 978
Der Einfluß Carl Gustav Jungs 986
X Die Heraufkunft der neuen dynamischen Psychiatrie 996
Die Rivalität zwischen der Schule der Salpetriere und
der Schule von Nancy: 1882-1893 996
Entstehung und Entwicklung der Schule der Salpetriere und
der Schule von Nancy: 1882-1885 997
Der Krieg der Schulen und
das Debüt Pierre Janets: 1886-1889 1003
Der Niedergang der Schule der Salpetriere: 1890-1893 1015
Vorherrschaft und Niedergang
der Schule von Nancy: 1894-1900 1026
Die Suche nach neuen Methoden
der Psychotherapie: 1894-1896 1026
Die Periode des Fin de siecle: 1897-1900 1033
Der Beginn einer neuen Ära: 1901-1905 1048
Die Blütezeit der Psychoanalyse: 1906-1910 1060
Die Periode vor dem Ersten Weltkrieg: 1910-1914 1076
Erster Weltkrieg: Juli 1914 - November 1918 1103
Zwischen den beiden Weltkriegen:
November 1918 - September 1939 1113
Das Jahr des verfehlten Friedens 1919 1114
Die erste Nachkriegsperiode: 1920-1925 1119
Die Jahre des verfehlten Wiederaufbaus: 1926-1929 1141
Die Periode vor dem Zweiten Weltkrieg: 1930-1939 1149
Zweiter Weltkrieg: 1939-1945 1161
XI Schlußbemerkung 1173
XII Namensregister 1191
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