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Die Deutung des Todes Jesu im Markusevangelium Eine exegetische Studie zu den Leidens- und Auferstehungsansagen
Die Deutung des Todes Jesu im Markusevangelium
Eine exegetische Studie zu den Leidens- und Auferstehungsansagen




Alexander Weihs

Echter
EAN: 9783429025267 (ISBN: 3-429-02526-5)
668 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2003

EUR 36,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Echter Verlag
Rezension
Die Botschaft vom Leiden, Sterben und Auferstehen des Menschensohnes gehört für den Evangelisten Markus zum Kern der Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi. Die vorliegende exegetische Arbeit, eine kath.-theol. Dissertation an der Ruhr-Universität Bochum 2002, widmet sich diesem Zentralthema markinischer Theologie, Christologie und Soteriologie, indem sie analysiert, in welcher Weise, mit welchen literarischen und motivlichen Mitteln und in welcher theologischen Zielperspektive der Evangelist das Leiden und den Tod Jesu deutet.
Den Ausgangspunkt der Studie bildet die detail-exegetische Analyse der drei Leidens- und Auferstehungsansagen (Mk 8,31-33; 9,30-32; 10,32-34), die Markus in das literarische Zentrum seiner Schrift gestellt hat. Von hier aus weitet sich der Blick auf das Gesamt der markinischen Passionstheologie.
Die Untersuchung vertritt einen dezidiert integrativen exegetischen Zugriff, auf dessen Basis die besondere Ausdrucksfähigkeit der Sühne- und Stellvertretungstheologie als wesentliches Merkmal markinischer Soteriologie nicht nur erhellt, sondern auch in ihrer fruchtbaren Wechselwirkung mit den anderen passionstheologischen Interpretamenten sichtbar gemacht wird.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Reihe "Forschung zur Bibel", herausgegeben von Georg Fischer und Thomas Söding, Band 99.

Autor:
Alexander Weihs, Dr. theol., geb. 1968, studierte Kath. Theologie, Geschichte und Philosophie in Münster, Bonn und Bochum; seit 2001 unterrichtet er Katholische Theologie an der Bergischen Universität Wuppertal.

Inhaltsverzeichnis
Einleitung 15

A Vorbereitung 19

I. Das fundamentaltheologische Problem im Spiegel wichtiger Theologen des 20. Jahrhunderts 19

1. Rudolf Bultmann 19
2. KarlBarth 31
3. Hans Urs von Balthasar 54
4. Karl Rahner 72

II. Die zentralen Anfragen 94

1. Das Problem des Gottesbildes 94
2. Das Problem der Stellvertretung 97
3. Das Problem des Verhältnisses von fundamental-theologischer und markinischer Deutung 105

B Grundlegung 111

I. Die Textbasis 111
1. Die engere Textbasis 111
1.1. Zur Konzentration auf die Leidensansagen 111
1.2. Zur Relevanz der Leidensansagen für die markinische Deutung des Todes Jesu 114
2. Die weitere Textbasis 125
2.1. Der Tod Jesu im Vorfeld der Leidensansagen (Mk 1,1-8,26) 125
2.2. Der Tod Jesu im Zielfeld der Leidensansagen (Mk 11,1-16,8) 135
2.3. Der Tod Jesu im Umfeld der Leidensansagen (Mk 8,27-10,52) 158

II. Die exegetische Forschung 168
1. Die Brennpunkte der Forschung 168
2. Die Problematik der markinischen Todesdeutung 168
2.1. Die Frage nach dem Umgang des Evangelisten mit seinen Vorlagen 169
2.2. Die Frage nach der spezifisch markinischen Deutung des Todes Jesu 187
3. Die Problematik der markinischen Leidensansagen 200
3.1. Die Frage nach Tradition und Redaktion in den Leidensansagen 200
3.2. Die Frage nach der Deutung des dei 207
3.3. Die Frage nach der Deutung des paradidomi 213
3.4. Die Frage nach der Relevanz der Leidensansagen und ihrer Motive für die spezifisch markinische Deutung des Todes Jesu 217

III. Die Fragestellung und die methodischen Zugänge 226

C Exegese der Leidens- und Auferstehungsansagen 233

I. Kontextanalyse 233
1. Die engeren Kontexte der Leidensansagen 233
1.1. Mk 8,31 233
1.2. Mk 9,31 237
1.3. Mk 10,33f 239
2. Die erzählerische Einbettung und Entfaltung der Ansagen in ihren Kontexten 242
2.1. Mk 8,27-33 242
2.2. Mk 9,30-32 248
2.3. Mk 10,32-34 251
3. Zusammenfassung 254

II. Traditions- und redaktionsgeschichtliche Analyse 257
1. Die traditionellen Kernbestände der drei Leidensansagen 257
2. Redaktionsanalyse der engeren Kontexte 261
2.1. Mk 8,27-33 261
2.2. Mk 9,30-32 269
2.3. Mk 10,32-34 270
3. Auswertung 272

III. Das Motiv des dei 273
1. Der profangriechische Bereich 274
2. Die Septuaginta und die frühjüdische Literatur 276
3. Das Neue Testament 280
3.1. Der abgeblaßte Gebrauch 281
3.2. Der ethische Gebrauch 281
3.3. Der eschatologisch-apokalyptische Gebrauch 283
3.4. Der christologisch-soteriologische Gebrauch 284
3.5. Auswertung 286

IV. Das paradidomi-Motiv 290
1. Der profangriechische Gebrauch 290
2. Die Septuaginta 293
2.1. Der LXX-Gesamtbefund 293
2.2. Die Auslieferung des Leidenden Gottesknechts und des Leidenden Gerechten 299
3. Die frühjüdische Literatur 305
4. Das Neue Testament 308
4.1. Die allgemeinen Anwendungsweisen 309
4.2. Die auf das Geschick Jesu bezogenen Anwendungsweisen 311
4.2.1. Bei Markus 311
4.2.2. Bei Matthäus und Lukas 320
4.2.3. Bei Johannes 321
4.2.4. Bei Paulus und in den Deuteropaulinen 322
4.3. Auswertung 324

V. Die Deutung des Todes Jesu in der vormarkinischen Tradition 332
1. Die Tradition von Mk 8,31: das göttliche "Muß" 333
1.1. Der Menschensohn 333
1.2. Das Motiv vom Leidenden Gerechten als Hintergrundvorstellung 337
1.3. Das Motiv vom Verfolgten Propheten als Hintergrundvorstellung 341
1.4. Das Muß 342
1.5. Zusammenfassung und Auswertung 346
2. Die Tradition von Mk 9,31: die Auslieferung 354
2.1. Die Auslieferung durch Gott und die Rolle der Menschen 354
2.2. Das Motiv vom Leidenden Gerechten als Hintergrundvorstellung 358
2.3. Das Motiv vom Leidenden Gottesknecht als
Hintergrundvorstellung 360
2.4. Die eschatologische Dimension der Auslieferung 362
2.5. Zusammenfassung und Auswertung 364

VI. Die Deutung des Todes Jesu in den Leidensankündigungen des Markusevangeliums 368
1. Die Deutung des Todes Jesu in Mk 8,27-33 368
1.1. Das Christusbekenntnis 369
1.2. Die Leidensansage als Wortverkündigung und Lehre Jesu 373
1.3. Das Leiden des Menschensohnes 374
1.4. Das Leiden im Licht der Auferstehung 375
1.5. Das Sei bei Markus 380
1.5.1. Die zentrale Bedeutung des Set für die Todesdeutung der ersten Leidensansage 380
1.5.2. Sei als eschatologisch-apokalyptische Notwendigkeit? 381
1.5.3. Set als Schriftnotwendigkeit? 382
1.5.4. Sei als topische Notwendigkeit? 386
1.5.5. Set als göttliche Notwendigkeit 392
1.6. Zusammenfassung: Die Möglichkeiten und Grenzen der Todesdeutung von Mk 8,27-33 397
2. Die Deutung des Todes Jesu in Mk 9,30-32 410
2.1. Die Einbettung der Leidensansage 410
2.2. Zur Interpretation der Leidensansage 412
2.3. Die Dahingabe bei Markus 413
2.3.1. Die Dialektik der Dahingabe 414
2.3.2. Der Vorausblick auf die Dahingabe der Passion 415
2.3.3. Die theozentrische Grundausrichtung 416
2.3.4. Die christologischen Implikationen 420
2.3.5. Die soteriologischen Konsequenzen 421
2.4. Zusammenfassung: Die Möglichkeiten und Grenzen der Todesdeutung von Mk 9,30-32 423
3. Die Deutung des Todes Jesu in Mk 10,32-34 429
3.1. Die erzählerische Einleitung der Leidensansage 430
3.2. Zur Interpretation der Leidensansage 433
3.3. Die zweifache Dahingabe von Mk 10,33 436
3.4. Zusammenfassung: Die Möglichkeiten und Grenzen der Todesdeutung von Mk 10,32-34 439
4. Die Todesdeutung der Leidensansagen im Horizont des Evangelienmittelteils (Mk 8,27-10,52) 441

D Theologische Auswertung und Einordnung 453

I. Die Bedeutung der beiden todesdeutenden Zentralmotive der markinischen Leidensansagen 453
1. Die göttliche Notwendigkeit 453
2. Die Dahingabe 458

II. Das "Muß" und die "Dahingabe" im Horizont der Gesamtdeutung des Todes Jesu im Markusevangelium 467
1. Das weitere Spektrum der Motive 467
1.1. Der Verfolgte Prophet 468
1.2. Der Leidende Gerechte 485
1.3. Der stellvertretende Sühnetod 499
2. Die Leidensansagen im Rahmen der markinischen Deutung des Todes Jesu 524
2.1. Die Verknüpfung und die gegenseitige Auslegung der Motive 524
2.2. Das Handeln der Menschen 538
2.3. Das Handeln Gottes und Jesu Christi 551

E Ausblick 577

I. Das Gottesbild 577

II. Die Stellvertretung 581

III. Das Verhältnis von fundamentaltheologischer und markinischer Deutung des Todes Jesu 589

Abkürzungen 600
Literaturverzeichnis 601
Stellenregister 644
Sachregister 659