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Deutschland von der Wiedervereinigung bis zur Gegenwart 1990–2021 Gebhardt: Handbuch der deutschen Geschichte. Band 24  Reihe: Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte, 24
Zehnte, völlig neu bearbeitete Auflage 2024
Deutschland von der Wiedervereinigung bis zur Gegenwart 1990–2021
Gebhardt: Handbuch der deutschen Geschichte. Band 24


Reihe: Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte, 24

Zehnte, völlig neu bearbeitete Auflage 2024

Edgar Wolfrum

Klett-Cotta
EAN: 9783608600247 (ISBN: 3-608-60024-8)
464 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, Februar, 2024

EUR 50,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die erste Gesamtdarstellung der Berliner Republik vom 3. Oktober 1990 bis zum Ende der Ära Merkel am 26. September 2021

Die erste umfassende Zeitgeschichte der Berliner Republik seit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 bis zum Ende der Ära Merkel bei der Bundestagswahl am 26. September 2021. Seit der Wiedervereinigung hat sich die Bundesrepublik enorm verändert. Über Nacht ist die Berliner Republik aus dem Windschatten der Geschichte getreten und hat die Rolle einer europäischen Großmacht mit weltpolitischem Gewicht übernommen.

Wie wird, so fragten sich die Europäer vor 30 Jahren, das starke, wiedervereinigte Deutschland in der Mitte Europas agieren? Jahre später war dieses Deutschland zum »beliebtesten« Land der Welt geworden, eine Entwicklung, die 1945 völlig unvorstellbar gewesen wäre. Die Probleme der »inneren Einheit« belasteten die Bundesrepublik: Ist Deutschland ein zwischen Ost und West gespaltenes Land geblieben? Pessimismus und Populismus drohen die Republik zu beschädigen. Ist Deutschland noch immer eine »geglückte Demokratie«? Wie ist es nach 9/11, dem Afghanistan-Krieg, der Finanzkrise, den NSU-Terrormorden und der rechten Radikalisierung, dem Ende der Ära Merkel und dem Beginn der ersten "Ampel"-Koalition sowie der andauernden Corona-Pandemie um den Zustand der deutschen Demokratie bestellt? Der Heidelberger Zeithistoriker Edgar Wolfrum schildert die Ereignisse und Akteure prägnant, nimmt erste Bewertungen vor und entfaltet das gesellschaftspolitische wie zeitgeschichtliche Panorama der vergangenen 30 Jahre. Ein Ausblick auf die deutsche Zeitgeschichte und ein würdiger Abschluss der 10. Auflage des Gebhardt.

Edgar Wolfrum, geb. 1960, ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Heidelberg. Studium der Geschichte, Politikwissenschaft, Germanistik und des Spanischen. Promotion 1990. 1991-1994 Leiter des Förderungsreferats für Geschichte bei der Volkswagenstiftung, 1999 Habilitation.
Rezension
Mit diesem gesellschaftspolitischen wie zeitgeschichtlichen Panorama auf die vergangenen 30 Jahre in Deutschland ist ein würdiger Abschluss der 10. Auflage des berühmten Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte, gefunden: Die erste Gesamtdarstellung der Berliner Republik vom 3. Oktober 1990 bis zum Ende der Ära Merkel am 26. September 2021. - Im Laufe eines Jahrhunderts ist der Gebhardt zum bedeutendsten Handbuch der deutschen Geschichte geworden. In ihm resümiert und reflektiert jede Historikergeneration seit dem ersten Erscheinen den Stand der deutschen Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung. Bruno Gebhardt, Gymnasiallehrer in Breslau, veröffentlichte 1891/92 ein zweibändiges Handbuch der deutschen Geschichte, das eigentlich für den Gebrauch in Schulen bestimmt war. Die Leser des Gebhardt werden seitdem gründlich über den aktuellsten Stand der Forschung informiert. Die deutsche Geschichte wird nicht mehr nur national, sondern in ihren europäischen und weltumspannenden Zusammenhängen verstanden. Wirtschaft, Gesellschaft, Verfassung, Mentalität und Kultur werden gleichgewichtig vor dem Hintergrund der politischen Ereignisgeschichte erläutert. Die Neuausgabe bietet alles, was die moderne Geschichtsschreibung einfordert (und die 9. Auflage nicht bieten konnte): Von differenzierender Regionalgeschichte bis zur Erweiterung politischer "Nationalgeschichte" um das Sozial-, Kultur-, Wirtschafts- und Strukturgeschichtliche. Die knappen, konzentrierten Darstellungen der Epochen oder Teilepochen werden ergänzt durch detaillierte Angaben zu Hilfsmitteln, Quellen und zur weiterführenden Literatur. Neu ist die Konzeption: Sie folgt einem integrierenden Verständnis von Geschichte und überwindet die Trennung der Teildisziplinen durch eine umfassende Darstellung jedes Zeitabschnittes in seinen wichtigsten Aspekten.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Reihe: Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte, 24
Zehnte, völlig neu bearbeitete Auflage 2024
Inhaltsverzeichnis
Zur 10. Auflage des Gebhardt XI
Vorwort zu diesem Band XVIII
Verzeichnis der Abkürzungen XX
Allgemeine Quellen und Literatur (1918-2010) zu den Bänden 18-24 XXV

Abschnitt IX
Deutschland von der Wiedervereinigung bis zur Gegenwart 1990-2021
Edgar Wolfrum

Quellen und Literatur zu Band 24 3

§ 1 Fragen an Deutschland: Zaudernder Riese und verunsicherte Demokratie? 33

a) Wiedervereinigung und Wandel des Deutschlandbilds 33
b) Täuschungen auf nationaler wie internationaler Ebene 38
c) Erwartungen an Deutschland und seine Rolle in der Welt 39
d) »Tektonische Verschiebungen« in Deutschland 43

§ 2 Bonner Republik, Berliner Republik: Wahljahre und Demokratiewandel 46

a) Von Bonn nach Berlin 47
b) Das Ende von Euphorie und Aufbruch 50
c) Rot-Grün als Reformperiode 54
d) Koalitionen unter Führung der Union 58
e) Die Bundeskanzler seit der Wiedervereinigung 62
f) Veränderungen im Parteiensystem 66

§ 3 Kein friedliches Zeitalter: Deutschland im Krieg 70

a) Die Balkankriege, die neue Möglichkeit militärischer Auslandseinsätze der Bundeswehr 70
b) 9/11 und der Afghanistan-Krieg 78
c) Der Dritte Golfkrieg 82
d) Deutschlands Rolle in westlicher Allianz und UNO 84

§ 4 Ein tiefer Graben zwischen Ost und West? Deutschlands innere Einheit 88

a) Probleme bei der Gestaltung des Einigungsprozesses 89
b) Einstellungen in der Zivilgesellschaft in Ost und West 100
c) Wirtschaftliche Situation und Umbau des Sozialstaats 104
d) Ost und West im Vergleich: Verschiedene Entwicklungsfelder 110

§ 5 Im Fadenkreuz der Gewalt: Europa und der globale Terrorismus 118

a) Die Herausforderung durch den neuen, islamistischen Terrorismus 119
b) Neues Anti-Terror-Programm 123
c) Anschläge von 2004 bis 2018 129
d) Die Wirkung der Anschläge 130

§ 6 Crashed: Weltfinanzkrise und Erschütterung der Europäischen Währungsunion (EWU) 134

a) Entstehen der Währungsunion 134
b) Wirtschafts- und Finanzpolitik im Zeichen des Neoliberalismus und Goldgräberstimmung an den Börsen 136
c) Wirtschafts- und Finanzkrise — europäische Währungskrise — Staatsschuldenkrise 140

§ 7 »Wir schaffen das«: Die Fluchtmigration 150

a) Die Fluchtmigration seit 2015 und Deutschlands Sonderweg 152
b) Unterschiede in der Haltung zur Fluchtmigration in Europa 154
c) Deutschlands umstrittene Rolle in der »Flüchtlingskrise« und das Ende der Willkommenskultur 158

§ 8 Die Zukunft des Planeten: Industrienation und Klimawandel 164

a) Der Klimawandel und die Folgen 164
b) Deutsche Umwelt- und Klimapolitik — im internationalen Rahmen 165
c) Der Weltklimavertrag von Paris 176
d) Den Klimawandel aufhalten — ein aussichtsloses Unterfangen? 177

§ 9 Ein komplizierter Kontinent: Europa am Scheideweg 180

a) Europäische Integration und der revolutionäre Wandel der Staatenwelt nach dem Fall der Berliner
Mauer 182
b) Gestaltung Europas und Ost-Erweiterung der EU 184
c) Rolle und Interessen Deutschlands in der EU 186
d) Perspektive: Europa als »Föderation der Nationalstaaten«? 190
e) Europa und der Brexit 192
f) »Europadämmerung« oder »konstruktives Scheitern«? 195

§ 10 Neue Welten: Digitalisierung und Big Data 198

a) Industrielle Revolution — Digitale Revolution 198
b) Die Frage nach der Zukunft der Arbeit 202
c) Digitale Kommunikation 204
d) Gefahren von Big Data und Datenschutz 205
e) Digitales Regieren, digitale Verwaltung, KI 207
f) Digitalisierung, Krieg und Manipulation: Spionage, Cyberwar, Cyber-Attacken 210
g) Deutschlands Rückstände bei der Gestaltung einer digitalen Zukunft 214

§ 11 Angst und Pessimismus: Die populistische Revolte 216

a) Persönliches Glück in unglücklichen Zeiten 216
b) Rechtes Denken und rechte Gewalt nach der Wiedervereinigung 218
c) Infragestellung der Zukunft der liberalen Demokratie und das Anwachsen populistischer Bewegungen 221
d) Die Frage nach der Identität und die deutsche Debatte über eine »Leitkultur« 224
e) Die neue Rechte und rechter Terrorismus 230

§ 12 Dynamik nach der Epochenwende: Kulturelle Trends 237

a) Filmschaffen — internationale Erfolge und Krise der Filmkunst 237
b) Literatur — Wenderomane und neue Strömungen 240
c) Bildende Künste und Leipziger Schule 242
d) Tendenzen der Kunst im globalen Maßstab, Aspekte der Weltkunst 243
e) Geschichtspolitische Auseinandersetzungen mit der NS-Zeit 245
f) Jugendkulturen und ihr emanzipatorisches Potential 247

§ 13 Vergangenheiten und Kulturstaat: Die deutsche Erinnerungskultur 249

a) Der 9. November — das komplizierte Gedenkdatum 249
b) Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas 251
c) Die Stockholmer Holocaust-Konferenz im Jahr 2000 255
d) Die Entschädigung der Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter 258
e) Die »Vergangenheitsbewältigung« bezüglich der DDR-Diktatur 262
f) Die Debatte um ein »Zentrum gegen Vertreibungen« 267
g) Europäisierung der Erinnerung 268
h) Erinnerung und das Anknüpfen an demokratische Traditionen 273
i) Erinnerung und das koloniale Erbe Deutschlands 275

§ 14 Die Corona-Pandemie 2020/21 als Zäsur? 281

a) Ausbreitung der Corona-Pandemie und deren Bekämpfung — im Welt- und europäischen Maßstab 282
b) Deutschland — anfänglich Musterschüler im Umgang mit der Pandemie 284
c) Fehler im Umgang mit der zweiten Corona-Welle 286
d) Sechs Dimensionen zur Einschätzung der Bedeutung und Folgen der Corona-Pandemie sowie der
Reaktionen und Versäumnisse 287
e) Kontinuität oder Bruch? 294

§ 15 Bundestagswahl 2021 - Neuanfang nach dem Ende der Ära Merkel 296

Anhang

Zeittafel 303
Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen 331
Abbildungen und Tabellen 333
Orts- und Sachregister 381
Personenregister 405