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Der moralische Status der Tiere Henry Salt, Peter Singer und Tom Regan Studienausgabe 2016
(1. Auflage 1999)
Der moralische Status der Tiere
Henry Salt, Peter Singer und Tom Regan


Studienausgabe 2016

(1. Auflage 1999)

Andreas Flury

Verlag Karl Alber
EAN: 9783495487969 (ISBN: 3-495-48796-4)
316 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2016

EUR 39,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Verdienen Tiere unsere moralische Berücksichtigung?
Rezension
Diese Abhandlung erschien zuerst 1999 und liegt nun als Paperback-Studienausgabe zum reduzierten Preis vor. Sie behandelt umfangreich und differenziert die durch Peter Singers Buch "Animal Liberation" von 1975 ausgelöste Debatte um den moralischen Status der Tiere und bietet eine detaillierte Darstellung und Kritik der drei wichtigsten philosophischen Argumentationen zugunsten eines radikal aufgewerteten moralischen Status für Tiere. Die praktischen Auswirkungen dieser neuen Sensitivität gegenüber Tieren in der Moralphilosophie sind aber auch 20 Jahre nach Singers Buch kaum spürbar, - zumal Peter Singer in Kontinentaleuropa eher durch seine umstrittenen Äußerungen bezüglich behinderter Menschen als als Erneuerer des Nachdenkens über den moralischen Status von Tieren berühmt geworden ist. Auch das rechtfertigt diese Studien-Neuausgabe.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Erscheinen von Peter Singers "Animal Liberation" (1975) hat eine heftige Debatte um den moralischen Status der Tiere entfacht. Der vorliegende Band bietet eine detaillierte Darstellung und Kritik der drei wichtigsten philosophischen Argumentationen zugunsten eines radikal aufgewerteten moralischen Status für Tiere. Schließlich legt der Autor dar, welche Eigenschaften einem Lebewesen das Recht auf moralische Berücksichtigung verleihen. Angelsächsische Philosophen haben in die hier behandelte Problematik ganz neue Argumente eingebracht, die in den letzten Jahrzehnten in der Praktischen Philosophie lebhaft diskutiert worden sind.
Andreas Flury ist Privatdozent für Philosophie an der Universität Bern. Veröffentlichungen zu verschiedenen Problemstellungen der Moralphilosophie.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Das Ziel der vorliegenden Arbeit 15

Inhaltsübersicht 19

1. Das Ungenügen der traditionellen Axiologie 22

Übersicht über den Kapitelinhalt 22
1.1 Die Axiologie der »Menschlichen Würde« und ihre beiden Stützen 22
1.2 Die Infragestellung der beiden Stützen der Doktrin der »Menschlichen Würde« 28
1.3 Die Auswirkung der Evolutionstheorie auf die Axiologie der »Menschlichen Würde« 32
1.3.1 Die Kernthesen der Evolutionstheorie 33
1.3.2 Die Wirkungsgeschichte der Evolutionstheorie im Gebiet der Ethik 35
1.3.3 Die Bedeutsamkeit der Evolutionstheorie für die Ethik 40
1.3.4 Die Auswirkungen der Evolutionstheorie auf die
Doktrin der »Menschlichen Würde« 47
1.3.4.1 Bei Darwin selber 47
1.3.4.2 Die Bedeutung der Evolutionstheorie für die Axiologie der »Menschlichen Würde« 53
Zusammenfassung des Kapitels 55

2. Henry Salt 58

2.1 Die Axiologie Henry Salts in »Animals' Rights« 58
2.2 Die Theorie in Henry S. Salts »Animals' Rights« 58
2.2.1 Zielsetzung 58
2.2.2 Das Prinzip der Tierrechte 60
2.2.3 Der Fall der domestizierten Tiere 67
2.2.4 Der Fall der wilden Tiere 70
2.2.5 Das Schlachten der Tiere zu Ernährungszwecken 72
2.2.6 Sport oder Amateur-Schlächterei 73
2.2.7 Das mörderische Modewarengeschäft 75
2.2.8 Experimentelle Folter 76
2.2.9 Reformansätze 80
2.3 Kritik an Henry Salts Theorie der Tierrechte 84
2.3.1 Zur Aktualität von Salts Werk 84
2.3.2 Grundannahmen von Sah 89
2.3.3 Auswirkungen der Grundannahmen auf die Frage der Tierrechte 95
2.3.4 Ist die moralische Berücksichtigung der Tiere bei Salt adäquat? 102

3. Peter Singer 112

3.1 Die Axiologie Peter Singers 112
3.2 Peter Singers Theorien in »Animal Liberation« und »Practical Ethics« 112
3.2.1 Die theoretische Grundlegung im Werk »Befreiung der Tiere« 112
3.2.2 Die praktischen Konsequenzen 119
3.2.3 Die Tötungsfrage in der »Praktischen Ethik« 123
3.2.4 Die Tötungsfrage in der 2. Auflage der »Praktischen Ethik« 128
3.2.4.1 Die Auswirkungen der Einführung von Richard M. Hares
Unterscheidung zweier Ebenen ethischen Argumentierens 129
3.2.4.2 Singers neue Thesen zum Ersetzbarkeits-Argument 130
3.2.4.3 Die neue Bedeutung der Präferenz in der 2. Auflage der »Praktischen Ethik« 132
3.3 Kritik des axiologischen Modells von Peter Singer 134
3.3.1 Welche Eigenschaft(en) muß ein Wesen aufweisen, um bei einer Entscheidung von einem moralischen Standpunkt aus Berücksichtigung zu verdienen? 135
3.3.2 Gibt es mehrere und verschiedenartige Eigenschaften, welche ein Wesen der moralischen Berücksichtigung wert machen? 135
3.3.3 Auf welche Weise sind die Interessen verschiedenartiger Wesen zu gewichten, wenn sie miteinander kollidieren? 136
3.3.4 Wie ist die Tötung verschiedenartiger Wesen aus dem Standpunkt der gleichen Interessenabwägung zu beurteilen? 148
3.3.5 Besitzt das Leben einer Person, d. h. eines rationalen und selbstbewußten Wesens einen besonderen, vom Leben bloß empfindungsfähiger Wesen verschiedenen Wert? 153
3.3.6 Welche Möglichkeit besitzen wir, um den Wert eines bloß empfindungsfähigen Wesens mit dem Wert einer Person zu vergleichen? 158
3.3.7 Kritik der Elemente, die in der 2. Auflage der »Praktischen Ethik« bezüglich der Tötungsfrage in ihrer Anwendung auf Tiere neu eingearbeitet bzw. modifiziert worden sind 160
3.3.7.1 Zur Funktion der Unterscheidung zwischen einer intuitiven und kritischen Ebene moralischen Argumentierens in der »Praktischen Ethik« 161
3.3.7.2 Die Beurteilung der Tötung bewußter und selbstbewußter
Wesen durch den Präferenz-Utilitarismus 163
3.3.7.3 Die Verteidigung des Ersetzbarkeits-Arguments 167

4. Tom Regan 171

4.1 Die Axiologie Tom Regans in »The Case for Animal Rights« 171
4.2 Die Theorie Tom Regans in »The Case for Animal Rights« 171
4.2.1 Ethisches Denken und ethische Theorie 171
4.2.2 Die Theorien der indirekten Pflichten 176
4.2.3 Die Theorien der direkten Pflichten 181
4.2.4 Gerechtigkeit und Gleichheit 184
4.2.5 Die Theorie der Rechte 190
4.2.6 Folgerungen aus der Theorie der Rechte 197
4.2.6.1 Der Verzehr von Tierfleisch 198
4.2.6.2 Die Jagd und das Fallenstellen 202
4.2.6.3 Zur Frage der bedrohten Arten 203
4.2.6.4 Der Gebrauch der Tiere in der Forschung 204
4.3 Kritik der Theorie von Tom Regan 205
4.3.1 Ethisches Denken und ethische Theorie 205
4.3.2 Der gleiche inhärente Wert von moral patients und moral agents 215
4.3.3 Die ontologische Basis: Das Erfüllen des Subjekt-eines-Lebens-Kriteriums 227
4.3.4 Die Pflichten gegenüber Wesen mit inhärentem Wert 231
4.3.5 Die Anwendung der Theorie der Rechte auf die Frage der moralischen Behandlung der Tiere 236
4.3.5.1 Der Verzehr von Fleisch 236
4.3.5.2 Jagd und Fallenstellen 238
4.3.5.3 Gegen die Verwendung der Tiere in der Wissenschaft 239
Der Gebrauch von Tieren in Unterricht und Ausbildung 240
Giftigkeitstests für neue Medikamente 240

5. Welche Eigenschaften verleihen einer Entität einen Anspruch auf direkte moralische Berücksichtigung? 243

5.1 Die Axiologie meines Entwurfs 243
Übersicht über die Vorgehensweise 243
5.2 Einleitung 247
5.2.1 Formales 247
5.2.2 Zur Strategie des Argumentationsgangs 247
5.2.3 Begriffsdefinitionen 250
5.3 Das Kriterium der Beeinflußbarkeit 253
5.4 Das Kriterium der Gewahrwerdung 257
5.5 Das Kriterium der Bewertung 262
5.6 Das Inkrement-Argument 266
5.6.1 Nachweis, daß Entitäten, die K1, K2 und K3 erfüllen, direkte moralische Berücksichtigung D3 verdienen 266
5.6.2 Die Bedeutsamkeit des Inkrement-Arguments in komplexen Situationen 271
5.6.3 Die Bedeutung des intuitiven Aspekts des Inkrement-Arguments 274
5.6.4 Die ontologische Seite des Inkrement-Arguments 279
5.6.5 Die Wesen, die K1, K2 und K3 erfüllen, bilden keine ontolgische Kategorie 282
5.6.6 Ein prinzipieller Einwand: Peter Carruthers »The animal issue« 285
5.6.7 Kritik des Gedankengangs von Carruthers 289
5.7 Gemeinsamkeiten und Unterschiede 293
5.8 Konsequenzen des dargestellten Ansatzes 297
5.8.1 Das praktische Vernunftprinzip 298
5.8.2 Testverfahren 301

6. Literaturverzeichnis 309

6.1 Verwendete Literatur von Henry Salt, Peter Singer und Tom Regan 309
6.2 Andere benützte Literatur 309
6.3 Hinweise zur weiterführenden Literatur 311

Personenregister 313
Sachregister 315