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Der letzte Tag eines Verurteilten
Der letzte Tag eines Verurteilten




Victor Hugo

Anaconda
EAN: 9783938484524 (ISBN: 3-938484-52-7)
96 Seiten, hardcover, 13 x 19cm, 2012

EUR 3,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Hugos bescheidene Erzählung, die Tagebuchaufzeichnungen eines Verurteilten über die letzten Wochen seines Lebens bis zum Schafott, ist ein leidenschaftliches Plädoyer gegen die Todesstrafe. ‘Ich kenne kein ehrenvolleres, kein edleres Ziel als dieses, die Abschaffung der Todesstrafe’, bemerkt er in einer drei Jahre nach Erstpublikation (1829) geschriebenen Einleitung. ‘Von Herzen schließe ich mich den Wünschen und Taten guter Menschen in allen Nationen an, die seit Jahren daran arbeiten, diesen auch von Revolutionen nicht entwurzelten Baum zu stürzen, den Galgen.’ Historisch bezieht sich Hugo auf eine Reihe von Hinrichtungen, die ‘niemals auf grausamere Weise geschahen’ als nach der Julirevolution von 1830. Mit seiner Erzählung jedoch, die schon vor mehr als 175 Jahren für Aufruhr sorgte, tritt er ‘vor alle Gerichtshöfe, vor alle Richter, vor alle Geschworenen der Welt’, damals wie heute, mit einem bewegenden Schrei nach Humanität, der ‘die Unverletzlichkeit des menschlichen Lebens’ rigoros einfordert.
Rezension
In unserem europäischen Kulturkreis ist die Todesstrafe dankenswerterweise heute weitgehend geächtet und verbannt; aber schon im verwandten Kulturkreis der USA sieht das ganz anders aus ... von anderen Kulturkreisen, etwa Japan oder China (die meisten Todesurteile weltweit!) sieht das ganz anders aus, von Islamisten und ihrer radikalen Scharia-Interpretation ganz zu schweigen ... In Europa ist es bis dahin ein langer Weg gewesen, - einen diesbezüglichen Meilenstein gilt es hier anzuzeigen: Bereits 1829 hat der französische, zwischen Romantik und Realismus anzusiedelnde Schriftsteller Victor Hugo (1802-1885) dieses eindrückliche und leidenschaftliche Plädoyer gegen die Todesstrafe verfasst, das unbedingt auch für den schulischen Lektüre-Kanon empfehlenswert ist, u.a. im Ethik-Unterricht. Hier wird die Unverletzlichkeit des menschlichen Lebens unbedingt einfordert. Hugo vermag sich in das Leid der anderen hineinzuversetzen, - das ist die große Quelle der Kraft und Wirkung dieser Erzählung.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
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