lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Der letzte Sessellift Roman
Der letzte Sessellift
Roman




John Irving

Diogenes Verlag
EAN: 9783257072228 (ISBN: 3-257-07222-8)
1088 Seiten, hardcover, 12 x 19cm, April, 2023

EUR 36,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
John Irving Der lezte Seseellift

Adam Brewster wächst bei seiner Großmutter Nana in Exeter, New Hampshire, auf, die ihm schon als Elfjährigen Moby-Dick vorliest. Nicht nur, aber auch deswegen wird Adam später einmal Schriftsteller.

Bis dahin muss er mit einer eher unkonventionellen Familie fertigwerden: seine ein achtundfünfzig kleine Mutter Rachel, die den noch kleineren Englischlehrer Elliot Barlow heiratet, aber das halbe Jahr als Skilehrerin in Vermont arbeit und dort mit Molly zusammenlebt, während Elliot in Exeter nachts in Frauenkleidern Pizza holen geht; sein dementer Grovater Lew, seine Cousine Nora, die mit ihrer schweigenden Lebensgefährtin Em in New York eine lesbische Bühnennummer in einem Comedyclub hat. In einem filminanten Erzählbogen lässt uns Adam an seinem Leben teilhaben, das vor allem eines in Übermaß hat: absurde Zufälle, Toleranz und Liebe.



"Das enfant terrible des hemmungslosen Erzählens."

Ingeborg Harms

Frankfurter Allgemeine Zeitung
Rezension
Liebe, Homosexualität, Transvestie, Toleranz, Schriftstellertum, Drehbucharbeit, amerikanische Politik, Skiwesen, Comedyclub, Demenz, Tod, Kindheit. Das sind u.a. die Themen von John Irvings (*1942) neuem Roman „The Last Chairlift“. 2023 erschien das Buch des amerikanischen Erfolgsautors in der deutschen Übersetzung von Anna-Nina Kroll und Peter Torberg unter dem Titel „Der letzte Sessellift“ im Diogenes Verlag. Dort wurden auch die anderen Weltbestseller von Irving veröffentlicht, wie zum Beispiel „Das Hotel New Hampshire“(1982, deutsche Übersetzung 1987) und „Gottes Werk und Teufels Beitrag“(1985, deutsche Übersetzung 1988). Irvings Romane zeichnen sich aus durch Satire, Ironie, Makaberes, die besondere Rolle des Zufalls und durch den Bruch gesellschaftlicher Tabus - so auch sein jüngstes wieder voluminöses Werk.
In dessen Zentrum stehen das Leben von Adam Brewster, dem schon mit elf Jahren von seiner Großmutter der Roman „Moby Dick“ vorgelesen wurde, der später Schriftsteller wird und Drehbücher verfasst. Man merkt sofort, dass Adam das Alter Ego von Irving ist. Auf fast 1100 Seiten beschreibt der bekannte Autor die biographische Entwicklung von Adam und die seiner Familie mit Seitenblicken auf die US-amerikanische Geschichte. Irvings Opus magnum erinnert an Jonathan Frantzens Familienepos „Crossroads“, in dem familiäre Psychopathologien präzise aufgedeckt werden. Welchen Einfluss Kindheitserlebnisse auf die gesamte Biographie eines Menschen besitzen, zeigt Irving in seinem Werk immer wieder eindrücklich auf. Adam erkennt als 80jähriger: „Man lässt seine Kindheit nie ganz hinter sich, erst wenn man unter den Zug gerät.“(S. 1068)
Fazit: „Der letzte Sessellift“ von John Irving ist für alle Freund:innen des Erfolgsautors ein Muss. Durch den unterhaltsam geschriebenen und spannenden Roman erhält man zugleich einen hervorragenden Einblick in die Tabus der US-amerikanischen Gesellschaft.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der letzte Sessellift
Aus dem Amerikanischen von Anna-Nina Kroll und Peter Torberg
1941 in Aspen, Colorado. Die 18-jährige Rachel tritt bei den Skimeisterschaften an. Eine Medaille gibt es nicht, dafür ist sie schwanger, als sie in ihre Heimat New Hampshire zurückkehrt. Ihr Sohn Adam wächst in einer unkonventionellen Familie auf, die allen Fragen über die bewegte Vergangenheit ausweicht. Jahre später macht er sich deshalb auf die Suche nach Antworten in Aspen. Im Hotel Jerome, in dem er gezeugt wurde, trifft Adam auf einige Geister. Doch werden sie weder die ersten noch die letzten sein, die er sieht.
Aspen, Colorado 1941. Mit 18 tritt Rachel Brewster bei den nationalen Skimeisterschaften an. Eine Medaille gibt es nicht, dafür ist sie schwanger, als sie in ihre Heimat Exeter in New Hampshire zurückkehrt. Fortan arbeitet sie als Skilehrerin und verbringt das halbe Jahr in Vermont, weshalb ihr Sohn Adam bei seiner Großmutter Nana aufwächst. Adams Großvater hat aufgehört zu sprechen, als er die Nachricht von der unehelichen Schwangerschaft seiner jüngsten Tochter Rachel erhält, und rutscht unaufhaltsam in eine Demenz. Rachels Schwestern Abigail und Martha bevölkern ebenfalls Adams Welt und kommentieren wie ein griechischer Chor voller Missbilligung alles, was Rachel und Adam tun. Als Adam 14 ist, verkuppelt er die 1,57 m kleine Rachel mit dem noch kleineren Englischlehrer Mr. Barlow, einem Schneeschuhläufer. Und obwohl Großvater Lew während der Hochzeit eine Beißattacke auf die Knöchel der Gäste unternimmt, obwohl er wenig später nur in Windeln vom Blitz erschlagen wird, obwohl Rachel Mr. Barlow in derselben Nacht mit ihrer Lebensgefährtin Molly betrügt, wird aus Rachel, Adam und Elliot Barlow eine Familie, in deren Schutz jedes Mitglied seinen Neigungen nachgehen kann: Adam wird Drehbuchautor, Rachel frönt dem Skifahren und Molly, Mr. Barlow trägt Frauenkleider. Doch Irving wäre nicht Irving, wenn es nicht auf diesem Höhepunkt steil abwärts gehen würde: Morde geschehen und Selbstmorde, Hass, Neid und Missgunst zerstören den Seelenfrieden der Charaktere, die Gesellschaft stößt diejenigen aus, die nicht konform sein wollen. Zum Glück versöhnt uns Irving mit einem friedvollen Ende für Adam, der uns sein Leben von seiner Geburt bis ins sehr hohe Alter erzählt.