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Der junge Goethe Epoche - Werk - Wirkung
Der junge Goethe
Epoche - Werk - Wirkung




Thorsten Valk

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406638541 (ISBN: 3-406-63854-6)
288 Seiten, paperback, 14 x 22cm, August, 2012

EUR 22,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Buch von Thorsten Valk beleuchtet Goethes Frühwerk aus ideengeschichtlicher und sozialhistorischer Perspektive. Es verknüpft präzise Textlektüren mit epochengeschichtlichen Horizontbildungen und berücksichtigt dabei stets den aktuellen Forschungsstand, ohne ältere Deutungstraditionen aus dem Blick zu verlieren. Die facettenreiche Wirkungsgeschichte des jungen Goethe wird am Beispiel der Werther-Rezeption und anhand ausgewählter Inszenierungen des Götz von Berlichingen nachgezeichnet. Ein besonderes Augenmerk gilt den frühen Gedichtvertonungen von Breitkopf bis Schubert.

PD Dr. Thorsten Valk ist Leiter des Referats „Forschung und Bildung“ bei der Klassik Stiftung Weimar und Privatdozent für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Rezension
Der Verfasser dieser Darstellung aus der informativen Reihe "Arbeitsbücher zur Literaturgeschichte" beschreibt den jungen Goethe in "Epoche - Werk - Wirkung": Es konzentriert sich auf einzelne werk- und wirkungsgeschichtlich relevante Texte, z.B. den Werther, und berücksichtigt insbesondere den sozial-, ideen- und literarhistorischen Kontext des Autors. Denn das Werk des jungen Goethe steht im Schnittpunkt verschiedener geistesgeschichtlicher Strömungen: pietistisch grundierten Gefühlskult, Empfindsamkeit und Rationalismuskritik des Sturm, Vernunftoptimismus und Moralismus der Aufklärung, erotische Frivolität des Rokoko, aufklärerisches Emanzipationsprogramm ... Hier ordnet der Autor den jungen Goethe differenziert ideengeschichtlich ein. Der Autor verknüpft präzise Textlektüren mit epochengeschichtlichen Horizontbildungen und berücksichtigt dabei stets den aktuellen Forschungsstand, ohne ältere Deutungstraditionen aus dem Blick zu verlieren. Die facettenreiche Wirkungsgeschichte des jungen Goethe wird u.a. am Beispiel der Werther-Rezeption deutlich. Ein umfangreicher Anhang (vgl. Inhaltsverzeichnis) rundet den Band ab.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
„Eine enorme Leistung von souveräner Forschungskenntnis.“
Stefan Keppler-Tasaki, Arbitrium, Dezember 2014

"Thorsten Valk legt ein überaus hilfreiches Kompendium zum jungen Goethe vor, ein Lehr- und Studienbuch, das reihengerecht in Epoche, Werk und Wirkung einführt und auch Goethes Weg in den klassischen Kanon zu verstehen hilft."
Michael Braun, Literaturkirtik-Online, 18. Oktober 2013

"Mit seinem Studienbuch `Der junge Goethe` hat Valk eine mustergültige Einführung vorgelegt, von deren Lektüre nicht nur Studierende der Germanistik profitieren werden, sondern auch all jene Leser, die sich einen soliden Überblick über Goethes Frühwerk verschaffen möchten. Hervorzuheben ist die souveräne Klarheit, mit der Valk im einleitenden Teil jenes zeithistorische Panorama entwirft, vor dessen Hintergrund in den nachfolgenden Kapiteln das Werk des jungen Goethe erläutert wird. (…) Viele Leserinnen und Leser dürften daher Gewinn und Vergnügen zu einem Buch greifen, das, frei von jeder wissenschaftlichen Pedanterie und selbstgenügsamen Gelehrsamkeit, die Aufgaben einer fundierten Einführung konzis und elegant erfüllt."
Marlene Meuer, IASL-Online, 18. Oktober 2013

"Die tragfähigen, luziden Gliederungen innerhalb der Kapitel und die hochkonzentrierte Darstellung, die in souveräner Kenntnis des Forschungsstandes die wesentlichen Aspekte der Texte anspricht, überzeugen."
Goethe-Jahrbuch 2012
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

I. Der junge Goethe im Kontext seiner Zeit

1. Ideengeschichtlicher Kontext 15
1.1Das autonome Subjekt — die Aufklärung 16
1.2. Emanzipation der Sinnlichkeit — das Rokoko 18
1.3. Das nobilitierte Gefühl — die Empfindsamkeit 21
1.4. Radikalisierte Aufklärung — der Sturm und Drang 23

2. Politischer und soziokultureller Kontext 27
2.1. Deutschlands politische Landkarte — Kleinstaaterei und Territorialabsolutismus 17
2.2. Soziale Hierarchien im Umbruch — der Aufstieg des Bürgertums 32
2.3. Strukturwandel der Öffentlichkeit — die Entstehung des literarischen Marktes 35

3. Kunsttheoretischer Kontext 41
3.1. Der Künstler als gottgleicher Schöpfer — Paradigmen der Genieästhetik 42
3.2. Ursprungsnahe Dichtung — das Konzept der Volkspoesie 48

4. Auswahlbibliographie 53

II. Gedichte

1. Lyrik der Leipziger Jahre 57
1.1. Erotische Rollenspiele — die Gedichtsammlung Annette 62
1.2.Neue Töne im Gefolge Klopstocks — Oden an meinen Freund 68
1.3. Vorklänge der modernen Naturlyrik — Neue Lieder 72

2. Lyrik der Straßburger Zeit 76
2.1. Abschied vom Rokoko — Kleine Blumen, kleine Blätter 81
2.2. Erschriebenes Erlebnis — Willkommen und Abschied 83
2.3. Inszenierte Unmittelbarkeit — Maifest 86
2.4. Simulierte Simplizität — Heidenröslein 89

3. Goethes Hymnendichtung 94
3.1. Aufschwung und Absturz des Genies — Wandrers Sturmlied 97
3.2. Innerweltliches Schöpfertum — Mahomets Gesang 103
3.3. Proklamation des autonomen Subjekts — Prometheus 107
3.4. Vergöttlichte Natur, vergöttlichter Mensch — Ganymed 113

4. Auswahlbibliographie 116

III. Dramen

1. Die Laune des Verliebten 123
1.1. Goethes Schäferspiel im Kontext der pastoralen Gattungstradition 125
1.2 Eifersucht und Zwietracht — Goethes Schäferspiel jenseits anakreontischer Heiterkeit 127
1.3. Exklusive Liebesbindung und erotisch fundierte Geselligkeit 129

2. Götz von Berlichingen 130
2.1. Dramenästhetische Innovationen in Goethes historischem Schauspiel 134
2.2. Der Untergang des alten Reichs 135
2.3. Verschriftlichung des Rechts 138
2.4. Das Leitmotiv der eisernen Hand 140

3. Clavigo 142
3.1. Die Gattungstradition des Bürgerlichen Trauerspiels 144
3.2. Clavigo zwischen bürgerlichem und adeligem Wertesystem 147
3.3. Das Drama des modernen Publizisten 150

4. Stella 152

4.1. Die empfindsame Liebeskonzeption auf dem Prüfstand 154
4.2. Das Beziehungsmodell einer 158
4.3. Sakralisierung der Liebe 162

5. Faust. Frühe Fassung 164

5.1. Von der Historia zu Goethes Faust — Stationen der Stoffgeschichte 166
5.2. Wissenschaftskritik aus dem Geist des Sturm und Drang — Fausts Auftrittsmonolog 17o
5.3. Spielformen des Spotts — Gelehrtensatire, Universitätssatire, Ständesatire 174
5.4. Liebesdrama und Gesellschaftskritik — die Gretchen-Tragödie 179

6. Auswahlbibliographie 182

IV. Erzählende Literatur und kunsttheoretische Schriften

1. Die Leiden des jungen Werthers 189

1.1. Fingierte Authentizität — Werthers Briefe unter romanpoetologischen Aspekten 192
1.2. Zwischen Himmel und Hölle — Werthers Subjektivismus 196
1.3. Literatur als Palliativ und Droge — Werthers Lektüren 198
1.4. Künstler ohne Werk — Werther als Dilettant 202
1.5. Labyrinth der Leidenschaft — Liebesidealismus versus erotisches Begehren 205
1.6. Melancholie als — Werthers Weg in den Suizid 208

2. Zum Shakespears Tag 212

3. Von Deutscher Baukunst 217

3.1. Goethes Auseinandersetzung mit den architektur-ästhetischen Positionen seiner Zeit 220
3.2. Der Baumeister als gottgleicher Schöpfer — Aspekte der Genieästhetik 225

4. Auswahlbibliographie 227

V. Wirkung

1. Goethes Götz von Berlichingen — ein «schönes Ungeheuer» 231

1.1.Nationale Dichtung im Zeichen Shakespeares 232
1.2. Die Diskussion um die Spielbarkeit des Götz 236
1.3. Die frühe Aufführungsgeschichte des Götz 238

2. Goethes Werther im Spiegel der zeitgenössischen Kritik 241

2.1.Die Werther-Kontroverse 242
2.2. Goethes Roman als Apologie des Selbstmords — die Kritik der kirchlichen Orthodoxie 244
2.3. Werther als Idol — Huldigungen aus dem Geist des Sturm und Drang 245

3. Die Gedichte des jungen Goethe in Vertonungen von Breitkopf bis Schubert 248

3.1. Lieder aus dem Geist des Rokoko — Goethes Gedichte in Vertonungen von Breitkopf 248
3.2. Im Einklang mit Goethes Liedästhetik — Gedichtvertonungen von Reichardt und Zelter 250
3.3. Goethes Lyrik im modernen Kunstlied — Beethoven und Schubert 255
4. Auswahlbibliographie 260

VI. Anhang

1. Zeittafel 263
2. Editionen und übergreifende Darstellungen 276
3. Abkürzungsverzeichnis 278
4. Register 281
Personen 281
Goethes Werke 287