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Der erste Brief des Petrus
Der erste Brief des Petrus




Reinhard Feldmeier

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374023233 (ISBN: 3-374-02323-1)
172 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 17 x 24cm, 2005

EUR 34,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Thema des 1. Petrusbriefes ist das Selbstverständnis und Weltverhältnis der Christen, die in und an einer sie ablehnenden Gesellschaft leiden. Insofern ist er zunächst ein bedeutendes historisches Dokument für die Interaktion zwischen dem frühen Christentum und der hellenistisch-römischen Welt und Kultur. Zugleich ist dieser »Hirtenbrief«, der in origineller Weise biblische und außerbiblische Traditionen aktualisiert und seelsorgerlich als Hilfe für eine christliche Daseins- und Handlungsorientierung zur Sprache bringt, ein eindrückliches Zeugnis für die Profilierung der frühchristlichen Theologie im Kontext der religiösen Neuorientierungsprozesse der späteren Antike. Damit hat er sowohl für die »praxis pietatis« der Gläubigen als auch für die Dogmenbildung der Kirche eine enorme Bedeutung erlangt, die weit über den un-mittelbaren historischen Kontext hinausreicht. Der 1. Petrusbrief präsentiert Theologie als praktische Theologie im besten Sinne des Wortes.



Reinhard Feldmeier, Dr. theol., Jahrgang 1952, ist Professor für Neues Testament in Göttingen. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Inkulturation des Frühchristentums in die hellenistisch-römische Welt, die Synoptischen Evangelien und die neutestamentliche Gotteslehre.
Rezension
Der "Theologische Handkommentar zum Neuen Testament" bietet seriöse exegetische Information auf anspruchsvollem wissenschaftlichen Niveau in verständlicher Sprache und Art und Weise. Das gilt auch von diesem Band zum 1. Petrusbrief. Selbst wenn dieser Brief im Religionsunterricht wohl äußerst selten unmittelbar thematisiert wird, so ist seine Kenntnis für das Verstehen der neutestamentlichen Zeitgeschichte doch elementar bedeutsam; denn Leiden in und an der Gesellschaft führen zum alles beherrschenden Leitgedanken von der Fremdlingschaft der Christen in der Welt - ein Gedanke des Urchristentums, der dem heutigen Christentum, das sich in der Welt eingerichtet hat, weitgehend verloren gegangen ist. Stark betont ist dabei der Gedanke des Leidens um Christi willen, - auch dieser Aspekt erscheint heute weitgehend fremd. So bringt uns dieser Kommentar ein Stück fremd gewordener Theologie und Christenheit nahe, die ihr Weltverhältnis in der Antike definieren mußte.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen XI

Literatur XIX

Einleitung 1

§ l »Feuersglut« (IPetr 4,1). Die Situation des Leidens 1
§ 2 »Fremde« (IPetr 1,1; 2,11). Die theologische Deutung der Situation 9
§ 3 »Um zu ermahnen und zu bezeugen« (IPetr 5,1). Die Disposition des Briefes 12
§ 4 »Wiedergeburt« und »Gottesvolk«. Die Verschränkung der vertikalen und horizontalen Dimension der Soteriologie 16
§ 5 »Denn es ist geschrieben « (IPetr 1,1). Der IPetr und die Tradition 18
§ 6 »Petrus, Apostel Jesu Christi« (IPetr l). Die Einleitungsfragen 20
a) Einheitlichkeit 20
b) Form 21
c) Verfasser 23
d) Abfassungszeit 26
e) Abfassungsort 27
f) Adressaten 29
§ 7 Wirkungsgeschichte 29

Auslegung 31

I. Präskript. Die Adressaten als Fremde und Gottesvolk 1,1-2 31

II. Der Grund der Fremde. Die Wiedergeburt und das Gottesvolk 1,3-2,10 41

1. Die Wiedergeburt 1,3-2,3 41
1.1 Eingangseulogie: Wiedergeburt und Freude im Leid 1,3—12 41
1.1.1 Lobpreis von Gottes Heilshandeln 1,3-5 42
Exkurs 1: Hoffnung 44
Exkurs 2: »Unvergänglich, unbeschmutzt, unverwelklich« -
Rezeption und Transformation metaphysischer Gottesprädikate im IPetr 49
1.1.2 Jubel und Anfechtung 1,6-7 53
Exkurs 3: Versuchung/peirasmos; 54
1.1.3 Glauben, ohne zu sehen 1,8-9 57
Exkurs 4: Seele und Seelenheil im IPetr 58
1.1.4 Die Propheten 1,10-12 61
Zusammenfassung IPetr 1,3—12 63
1.2 Wiedergeburt und neuer Wandel 1,13-2,3 64
1.2.1 »Verpflichtende Hoffnung« 1,13 66
1.2.2 Gehorsam als Entsprechung zu Gottes Heiligkeit 1,14-16 68
Exkurs 5: Die Begierden 68
1.2.3 Der Vater und Retter als Gegenüber gläubiger Existenz 1,17-21 72
Exkurs 6: Gott als Richter 72
1.2.4 Liebe als Bewährung des neuen Lebens 1,22—25 80
1.2.5 Neugeburt und Neuanfang 2,1—3 83
Exkurs 7: Wiedergeburt 84
2. Die Wiedergeborenen als Gottesvolk 2,4-10 87
2.1 Die Auferbauung zum geistlichen Haus 2,4-8 88
2.2 Die Fremden als Gottes Volk 2,9-10 92
Zusammenfassung 95

III. Die Bewährung in der Fremde 2,11-5,11 97

1. Mahnung und Trost 2,11-4,11 97
1.1 Der Wandel als Fremdlinge 2,11-12 97
1.2 Die Bewährung in der Gesellschaft 2,13-4,6 101
1.2.1 Unterordnung unter die Gewalt als Zeugnis 2,13—3,12 101
Exkurs 8: Der Kontext der Ermahnungen zur Unterordnung . 102
1.2.2 Unterordnung unter die Obrigkeit 2,13-17 105
1.2.3 Unterordnung und Würde der Sklaven 2,18-25 111
1.2.4 Die Ermahnung der Frauen und Männer 3,1-7 118
1.2.5 Die abschließenden Ermahnungen aller 3,8—12 123
Zusammenfassung IPetr 2,11—3,12 125
Exkurs 9: Untertan und mündiger Bürger 126
1.2.6 Anfeindungen der Mitwelt als Herausforderung 3,13—4,6 128
1.2.7 Die Seligpreisung der Leidenden 3,13—17 128
1.2.8 Die christologische Begründung 3,18—22 132
1.2.9 Das »Befremden« über die Fremden - Anderssein als Anstoß 4,1-6 141
1.3 Ermahnungen zur Liebe untereinander 4,7—11 144
2. Trost und Mahnung 4,12-5,11 148
2.1 Leiden als Gemeinschaft mit Christus 4,12-19 148
2.2 Herrschaft und Dienst innerhalb der Gemeinde 5,1-5 154
2.1.1 Die Gemeindeleitung 5,1—5a 154
2.1.2 Aufforderung zur wechselseitigen Demut 5b 159
Exkurs 10: »Demut« (Tapeinophrosune) 160
2.3 Abschließende Ermahnung und Tröstung 5,6—11 162
2.3.1 Die Schlussermahnung 5,6—9 162
Exkurs 11: Teufel/Satan 164
2.3.2 Abschließender Zuspruch und Schlussdoxologie 5,10-11 167

IV. Briefschluss 5,12-14 169
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