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Der Ursprung der Religion Vom Paläolithikum bis zur Achsenzeit Herausgegeben und mit einer Einführung von Hans Joas
Übersetzt von Christine Pries
Die englische Originalausgabe „Religion in Human Evolution. From the Paleolithicto the Axial Age“ ist bei Harvard University Press erschienen. ©2011 by the President and Fellows of Harvard College
Der Ursprung der Religion
Vom Paläolithikum bis zur Achsenzeit


Herausgegeben und mit einer Einführung von Hans Joas

Übersetzt von Christine Pries

Die englische Originalausgabe „Religion in Human Evolution. From the Paleolithicto the Axial Age“ ist bei Harvard University Press erschienen. ©2011 by the President and Fellows of Harvard College

Hans Joas (Hrsg.), Robert N. Bellah

Herder Verlag
EAN: 9783451390722 (ISBN: 3-451-39072-8)
904 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, Juni, 2021

EUR 50,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Geschichte der frühen Religionen

»Der Ursprung der Religion« ist das große Alterswerk von Robert N. Bellah, einem der führenden Soziologen unserer Zeit. Mit den neuesten Erkenntnissen der Biologie, Kognitionswissenschaft und Evolutionspsychologie rekonstruiert er, wie die Menschen vom Paläolithikum bis zum ersten Jahrtausend v. Chr. Fähigkeiten und Bedürfnisse entwickelten, die zu neuen Vorstellungen des Lebens und Formen des Zusammenlebens führten. Bellah zeigt, wie sich in vier großen Zivilisationen der Achsenzeit – das alte Israel, Griechenland, China und Indien – Religionen durchgesetzt haben, die wir heute als Weltreligionen kennen.

Robert N. Bellah (1927–2013) lehrte von 1967 bis 1997 Soziologie an der University of California in Berkeley. Die von ihm entwickelten Theorien zu „Zivilreligionen“ und zur „religiösen Evolution“ wurden weltweit diskutiert. „Religion in Human Evolution“ erschien 2011 bei Harvard University Press.

Herausgeber:

Hans Joas, Prof. Dr., geb. 1948, Soziologe und Sozialphilosoph, hat nach Promotion und Habilitation in Berlin als Professor unter anderem an Universitäten in Erlangen, Berlin, Erfurt, Freiburg und New York gelehrt. 2012 war er erster Gastprofessor der „Joseph-Ratzinger-Papst-Benedikt-XVI.-Stiftung“ an der Universität Regensburg. Seit 2014 ist er Inhaber der Ernst-Troeltsch-Honorarprofessur an der Berliner Humboldt-Universität. Seit 2000 lehrt er jedes Jahr auch an der University of Chicago, deren Committee on Social Thought er angehört. Er hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, so 2015 den Max-Planck-Forschungspreis und zuletzt (2017) den Prix Paul Ricoeur.
Rezension
Der US-amerikanische Soziologe Robert Neelly Bellah (1927-2013), Schüler des führenden Soziologen Talcott Parsons, lehrte an der University of California in Berkeley, und war interessiert an der Bedeutung der Religion für den Zusammenhalt moderner Gesellschaften, was unter dem Stichwort "Civil Religion" (Zivilreligion) gefasst wird. Die zentrale Aussage Bellahs liegt in einer normativen Prägung der Gesellschaft durch eine religiöse, aber Religionen übergreifende, Identität stiftende Überzeugung. Für die USA bestimmt er die Verbindung von Gott und der Auserwähltheit der USA als Kernpunkte dieser von fast allen Bürgern geteilten Überzeugung. Speziell für das Einwanderungsland USA bestand die Notwendigkeit einer Identitätsstiftung für alle Bürger bei gleichzeitiger Vermeidung religiöser Konflikte, was durch "Civil Religion" gelang. Es war Bellahs Versuch, Émile Durkheims These, dass stabile soziale Ordnung in gemeinsam empfundenen Vorstellungen von Heiligkeit ihre Grundlage habe, auf die USA anzuwenden.- Das hiermit in deutscher Übersetzung vorliegende voluminöse Werk "Religion in Human Evolution. From the Paleolithic to the Axial Age" ist Bellahs Alters- und Lebenswerk und eine globalhistorische Religionstheorie im Rahmen einer global umfassenden, vergleichenden Religions- und Kultursoziologie. Es ist eine soziologisch inspirierte Weltgeschichte der Religion. Das Entwicklungsschema von Religion hat fünf Stufen: primitive Religion, archaische Religion, historische Religion, frühmoderne und moderne Religion. Bellah versucht dabei, die Stufen der Religionsgeschichte mit den Stufen der politischen Geschichte, mit der Geschichte der kollektiven Selbstorganisation der Menschheit, zu parallelisieren. Modernisierung führt nach Bellah nicht einfach zu einer unumstrittenen Dominanz rationaler oder säkularer Werte. Das heißt auch, dass beispielsweise Religion im Modernisierungsprozess nicht einfach verschwindet, sondern neue Formen und neue Orte finden kann. Bellah vertritt also von Anfang an keine einfache Säkularisierungsthese wie viele Modernisierungstheoretiker.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einführung zur deutschen Ausgabe von Hans Joas IX

Vorwort 1

Kapitel 1 – Religion und Wirklichkeit 24

Kapitel 2 – Religion und Evolution 81

Kapitel 3 – Stammesreligion: Die Erzeugung von Sinn 178

Kapitel 4 – Von der Stammesreligion zur archaischen Religion: Sinn und Macht 255

Kapitel 5 – Archaische Religion: Gott und König 303

Kapitel 6 – Die Achsenzeit I: Einleitung und das alte Israel 376

Kapitel 7 – Die Achsenzeit II: Das alte Griechenland 454

Kapitel 8 – Die Achsenzeit III: China im späten ersten Jahrtausend v. u. Z. 561

Kapitel 9 – Die Achsenzeit IV: Das alte Indien 666

Kapitel 10 – Schluss 782

Dank 835

Ausführliches Inhaltsverzeichnis 839
Personenregister 843
Sachregister 854