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Der Herr der Heerscharen, die Prinzessin der Herzen und der König der Löwen
Religion lehren zwischen Kirche, Schule und populärer Kultur
Hans-Martin Gutmann
Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579004075 (ISBN: 3-579-00407-7)
258 Seiten, kartoniert, 15 x 23cm, Oktober, 2002
EUR 29,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Kirchlich institutionalisierte Religion hat im Alltag von Jugendlichen heute keinen Platz mehr: Sie gilt als undeutlich, unattraktiv und lebensfern. Hat sich der Religionsunterricht damit erledigt?
In seiner originellen und spannenden Analyse macht Hans-Martin Gutmann deutlich, wie nahe sich die Symbolwelten populärer Kultur und christlich-religiöser Tradition sind. Das Buch schlägt eine Brücke über den breiten Graben zwischen christlicher Tradition und Gegenwartskultur. Es orientiert über die Grenzen, Ziele und Möglichkeiten des Religionsunterrichtes in der Zeichenwelt populärer Kultur heute.
Verlagsinfo
Für den Alltag von Jugendlichen ist die kirchlich institutionalisierte Religion undeutlich, unattraktiv und lebensfern. Hat sich der Religionsunterricht damit erledigt?
Hans-Martin Gutmann verneint diese Frage und begründet seine These auf verblüffende und anregend neue Weise. In einer Bestandsaufnahme fragt Gutmann nach den grundlegenden Merkmalen der Gesellschaft, in der wir leben, nach der Rolle und der Krise der Kirche darin und nach den Welten und den Kulturen, in denen Jugendliche sich bewegen.
Darauf folgen Interpretationen zum Zusammenhang von populärer Kultur und Religion. Musik, Fernsehen bis hin zur Tagesschau und vor allem Kinofilme unterzieht Gutmann einer originellen, scharfsinnigen und spannenden Analyse. Sichtbar wird hier: In der populären Kultur der Gegenwart finden überall Ritual und Religion statt und die Symbolwelten des Christlichen sind den hier transportierten Zeichenwelten nicht fremd, sondern - im Gegenteil - kompatibel.
Schlußfolgerungen über Grenzen, Ziele und Möglichkeiten des Religionsunterrichts in der Zeichenwelt populärer Kultur schließen das Werk ab.
Dieses Buch schlägt eine Brücke über den breiten Graben zwischen christlicher Tradition und Gegenwartskultur und macht deutlich, daß Religion lehren nicht nur eine Sache der Pädagogen sondern Aufgabe und Herausforderung für Kirche und Gemeinden im Ganzen ist.
Hans-Martin Gutmann,
Dr. theol., ist Professor für Evangelische Theologie an der Universität Gesamthochschule Paderborn.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
I Bestandsaufnahme
Die »neue Unübersichtlichkeit« in der Kirche unter den Bedingungen der individualisierten »Risikogesellschaft«
1. Was ist dran an der Individualisierungsthese? Rede und Gegenrede, zunächst: Die Rede. Religion unter den Bedingungen einer individualisierten Gesellschaft
2. Die Gegenrede: Von der Macht der Symbole und den Grenzen der Individualisierung
II Interpretationen
Zum Zusammenhang von »populärer Kultur« und »Religion«
Kapitel 1: Zugänge
1. Das Risiko des Blickes »von oben«
2. Eigene Erfahrungen mit »populärer Kultur«: Populäre Musik und Lebensgeschichte
Kapitel 2: Rituale
1. Die Schwäche eines angestammten Passagerituals: Die Konfirmation
2. Rituale in der populären Musikkultur: Love is holy when you stay with me
3. Kino als Ritual: Gewalt im Film
Kapitel 3: Mythen und Symbole
1. Der König der Löwen und die Prinzessin der Herzen
2. »... für die Kirche belastend und jammervoll«"
3. Die Saurier, Batman, Dracula & CO
4, Die symbolische Ordnung des Bösen und das Gesicht des Anderen: »Sieben«
Kapitel 4: Lebensgefühl
1. Apokalypse in populärkulturellen Filmen
2. Titanic
Kapitel 5: Zivilreligion
I. Die Liturgie der Tagesschau
2. Die Gefräßigkeit des Internet
III Religion lehren
Kapitel 1: Standhalten, nicht flüchten:
Die Chance des Religionsunterrichts liegt darin, sich seiner Krise zu stellen
1. Erstes Krisenszenario: Welches ist die Gestalt der Gesellschaft, auf die hin erzogen wird? Einige Bemerkungen zur Lebenskrise der Gesellschaft und zur Aufgabe der Schule
2. Zweites Krisenszenario: Die Undeutlichkeit der Schule und die Überforderung des Religionslehrers/der Religionslehrerin
Kapitel 2:Jugendkulturen
1. Schlaglichter
2. Konfliktkonstellationen und Krisenszenarien: Thesen zur Gestalt des »Jugendalters«
3. Welche pädagogischen und insbesondere religionspädagogischen Aufgaben ergeben sich aus diesen Thesen zur Wahrnehmung der Jugendkultur?
Kapitel 3: Religion lehren im Angesicht der populären Kultur
1. Die Kirche darf dem schulischen Religionsunterricht nicht das eigene Versagen als Pensum aufbürden
2. Die Chancen des schulischen Religionsunterrichtes gegenüber der populären Kultur
3. Den Spieß umdrehen: Was die ReligionslehrerInnen von der Kirche erwarten können
Kapitel 4: Religion lehren als Aufgabe des Lebensvollzugs von Kirche
I. Inszenierung und Partizipation
2. Energie und Gestalt
3. Handlungsfelder
Namensregister
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