|
Der Geist der Hoffnung
Wider die Gesellschaft der Angst
Byung-Chul Han
Ullstein
ISBN: 9783550202026
128 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, März, 2024
EUR 22,99 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
EIN PLÄDOYER GEGEN DAS KLIMA DER ANGST
Angstvoll blicken wir in eine düstere Zukunft. Überall fehlt es an Hoffnung. Und das Leben verkümmert zum Überleben. Dagegen beschwört der Philosoph Byung-Chul Han mit aller Kraft den Geist der Hoffnung.
Illustriert ist das Buch mit Abbildungen von Anselm Kiefer, einem der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Künstler nach dem Zweiten Weltkrieg.
Rezension
Angesichts einer Vielzahl globaler Krisen – es wird auch von einer Polykrise gesprochen – breitet sich zunehmend Angst vor der Zukunft aus, die insbesondere von Vertreter:innen des rechten politischen Spektrums politisch instrumentalisiert wird. Die Hoffnung auf Besserung der momentanen Verhältnisse schrumpft zunehmend, überhaupt scheint sie gänzlich an Bedeutung zu verlieren. Eine Phänomenologie der Hoffnung und ein Plädoyer für die Reaktualisierung von Hoffnung liefert Byung-Chul Han (*1959) in seinem neuen Essay „Der Geist der Hoffnung. Wider die Gesellschaft der Angst“. Erschienen ist der Band wie auch seine anderen Essays der letzten Jahre im Ullstein Verlag.
Ist Hoffnung an Antidot gegen Angst? Wie hängen Hoffnung und Handeln zusammen? Besitzt Hoffnung ein Potential zur Weltveränderung? In welchem Verhältnis stehen Hoffnung und Erkenntnis zueinander? Was ist die „Dialektik der Hoffnung“? Kann Hoffnung als Existenzial aufgefasst werden? Genau letzteres behauptet Han in seinem aktuellen Essay. Der Philosoph begreift Hoffnung als „Grundstimmung“ und als ihre Grundformel das „In-die-Welt-kommen als Geburt“. Bei seinen Ausführungen rezipiert er u.a. in kritischer Anverwandlung Martin Heideggers „Sein und Zeit“ und Ernst Blochs „Das Prinzip Hoffnung“, sowie in positiver Anverwandlung Hannah Arendts Handlungstheorie.
Wie Hans andere sehr gut lesbare Essays bzw. Essaysammlungen, zum Beispiel „Duft der Zeit“(2009), „Transparenzgesellschaft“(2012), „Im Schwarm“(2013), „Psychopolitik“(2014), „Kapitalismus und Todestrieb“(2019), „Undinge“(2021) oder „Vita contemplativa oder von der Untätigkeit“(2022) zeugt auch sein neuer Text von einem bestimmten Selbstverständnis als Philosoph. Er begreift nämlich Philosophie als eine kritische Reflexionsinstanz, welche versucht, gedanklich alternative Lebensformen zu entwerfen und zu prüfen. Besondere Erwähnung verdient, dass Hans neues Buch eindrucksvoll mit acht Abbildungen von Werken Anselm Kiefers illustriert ist. Durch die tiefsinnigen Reflexionen Hans in seinem neuen Buch werden Lehrkräfte der Fächer Philosophie und Ethik motiviert, sich in ihrem Unterricht mit der Relevanz von Hoffnung problemorientiert auseinanderzusetzen.
Fazit: Byung-Chul Han ist mit seinem augenöffnenden und auch ästhetisch ansprechend illustrierten Essay „Der Geist der Hoffnung. Wider die Gesellschaft der Angst“ ein wichtiges philosophisches Plädoyer für die Notwendigkeit von Hoffnung in einer Zeit der Polykrise gelungen.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Angstvoll blicken wir in eine düstere Zukunft. Überall fehlt es an Hoffnung. Und das Leben verkümmert zum Überleben. Dagegen beschwört der Philosoph Byung-Chul Han mit aller Kraft den Geist der Hoffnung.
Seit geraumer Zeit werden wir permanent mit apokalyptischen Szenarien konfrontiert: Pandemie, Weltkrieg und Klimakatastrophe. Der Weltuntergang oder das Ende der menschlichen Zivilisation wird heraufbeschworen. Angst und Ressentiments aber schüren Egoismus und Hass – mit der Folge, dass in unserer Gesellschaft Solidarität, Freundlichkeit und Empathie erodieren und letztlich die Demokratie selbst gefährdet ist. Byung-Chul Han entwickelt gegen das Klima der Angst eine überzeugende Philosophie der Hoffnung, die über die gegenwärtige Krise hinaus Gültigkeit hat.
Inhaltsverzeichnis
Auftakt 11
Hoffnung und Handeln 31
Hoffnung und Erkenntnis 77
Hoffnung als Lebensform 95
Anmerkungen 113
Bildverzeichnis 123
|
|
|