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Der Blaue Reiter Die Befreiung der Farbe
Der Blaue Reiter
Die Befreiung der Farbe




Richard W. Gassen (Hrsg.)

Hatje Cantz Verlag
EAN: 9783775713467 (ISBN: 3-7757-1346-8)
240 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 25 x 31cm, November, 2003, 258 Abbildungen, davon 158 in Farbe

EUR 35,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
„Die Farbe ist die Taste, das Auge ist der Hammer;

Die Seele ist das Klavier mit vielen Saiten.

Der Künstler ist die Hand, die durch diese oder jene Taste 'zweckmäßig' die menschliche Seele in Vibration bringt."

Wassily Kandinsky





„Die Farbenpracht im Bilde muss den Beschauer gewaltig anziehen, und zur selben Zeit muss sie den tiefliegenden Inhalt verbergen." Wassliy Kandinsky

Der Blaue Reiter, von Wassliy Kandinsky und Franz Marc 1911 ins Leben gerufen, bildete eine informelle Künstlergemeinschaft, die in lockerer Formation bis etwa 1914 existierte. Die Vertreter des Blauen Reiters schufen eine sowohl in inhaltlicher als auch in stilistischer Hinsicht äußerst vielfältige und facettenreiche Kunst. Dabei stand die Farbe stets im Zentrum der künstlerischen Recherche, die bei einigen Malern, etwa Wassliy Kandinsky, August Macke oder Paul Klee, auch in die reine Abstraktion hinüberführte. Farbe war nie nur Dekor oder Illustration, die zum Bild hinzukam, sondern sie stellte in ihrer symbolischen, seelischen oder auch spirituellen Bedeutung die eigentliche Dimension des Kunstwerks dar. Die Farbe befreite sich vom Gegenstand, sie wurde autonom.

Namhafte Kenner dieser Kunstrichtung beleuchten in aufschlussreichen Essays allgemeine Aspekte des Blauen Reiters. Der mit über zweihundert Abbildungen opulent gestaltete Katalogteil ist in zehn verschiedene Themenbereiche gegliedert und erstreckt sich von Künstlerporlräts, Menschen- und Tierdarstellungen, Stillleben, Landschafts- und Architekturmotiven über Märchen und religiöse Sujets bis hin zur Abstraktion und zur synästhetischen Verwandtschaft von Malerei und Musik. Doch nicht nur die Zeit des Blauen Reiters wird hier dokumentiert, sondern es wird auch die stilistische Weiterentwicklung bis in die späten zwanziger Jahre hinein verfolgt.



Zu den in diesem Band ausführlich vorgestellten Künstlern gehören Heinrich Campendonk, Robert Delaunay, Alexej von Javvlensky, Wassliy Kandinsky, Paul Klee, Alfred Kubin, Franz Marc, August Macke, Hans Mattis-Teutsch, Gabriele Munter, Jean-Bloé Niestlé, Arnold Schönberg und Marianne Werefkin.
Rezension
Dieser Bildband ist der Katalog zur Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen
11.11.2003- 29.2.2004

Aber auch ohne die Ausstellung gelingt es diesem aufwändigen Werk über die vielen qualitativ tadellosen Abbildungen und die erstklassigen und umfangreichen Texte ein Gefühl für die Bilder zu vermitteln und gleichzeitig sinnvoll strukturiertes Hintergrundwissen anzubieten.

Die Gliederung in grundlegende Artikel zum Blauen Reiter und in themenorientierte Abschnitte bietet Kunstpädagogen auch viele Anknüpfungspunkte zur Umsetzung des Themas im Unterricht.

Das Layout erleichtert durch die in einer eigenen Spalte mitlaufenden Anmerkungen das intensive durcharbeiten der Texte, was man von der grauslig lesefeindlichen Schriftauswahl bei den Texten leider nicht behaupten kann. Aber das ist auch das einzige Manko an dem ansonsten vortrefflichen Buch!

Christoph Ranzinger, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Großformatiger Prachtband zur populärsten Künstlergruppe des 20. Jahrhunderts mit bedeutenden Arbeiten von Paul Klee, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, August Macke, Franz Marc und vielen anderen.

Der opulente Band stellt anhand von fast 200 Werken Vielfalt und Nuancenreichtum der Bewegung des »Blauen Reiters« aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln vor. Es wird eine Kunstströmung präsentiert, die sich, anders als die etwa zeitgleiche »Brücke«-Malerei, nicht in starken Farbkontrasten und bewussten Deformationen der Körper artikuliert, sondern vielmehr durch eine abgestufte Farbskala und eine geschmeidig-sanfte Linie auszeichnet. Auch in inhaltlicher Hinsicht hebt sich der »Blaue Reiter« durch eine meditative, betont geistige Sichtweise hervor; seine Protagonisten wollten den Materialismus der Vergangenheit hinter sich lassen.
Der Entstehungszeitraum der präsentierten Werke geht über die eigentliche Kernzeit der 1911 von Wassily Kandinsky initiierten und bis 1914 in lockerer Formation bestehenden Künstlergemeinschaft hinaus. Damit wird auch die künstlerisch-stilistische Weiterentwicklung dokumentiert - so etwa bei Kandinsky, Jawlensky oder Klee, bei denen es in der Folgezeit zu einer Verfestigung des abstrakten Formenvokabulars kam. Eine weitere Besonderheit der Publikation ist zudem ihre Gliederung nach einer Vielzahl von Genres, wobei die unterschiedlichsten künstlerischen Techniken nebeneinander gestellt werden und auch Literatur und Musik mit einbezogen werden.



Ausstellung: Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen 11.11.2003- 29.2.2004
Inhaltsverzeichnis
Grußworte

Richard W. Gassen
Der Blaue Reiter in Ludwigshafen

Magdalena M. Moeller
Zur Geschichte des Blauen Reiters

Tayfun Beigin
Der Blaue Reiter - Weltbild und Bildwell

Volker Adolphs
Von „inneren Klängen" und der „Bewegung des Lichtes"
Das Problem der Farbe im Blauen Reiter

Reinhard Zimmermann
Abstraktion im Blauen Reiter


Bildteil

Ulrike Lehmann
Künstlerporträts

Alexandra Dolezyeh
Im Fokus: der Mensch Notizen zu den Bildern vom Menschen

Barbara Alins
Vision der Tiere

Ulrike Lehmann
Natur und Landschaft

Dirk Martin
Vom Bildraum zum Farbraum Architekturmotive im Blauen Reiter

Theresia Kiefer
Das Stillleben

Dirk Martin
Religiöse Motive

Markus Brüderlin
Wassily Kandinsky und Arnold Schönberg
Struktur und Geislesverwandtschaft zwischen Malerei und Musik

Theresia Kiefer
Märchen, Sage und Legende

Reinhard Zimmermann
Wege der Abstraktion

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Verzeichnis der ausgestellten Werke

Künstlerbiografien

Bibliografie (Auswahl)

Autorenbiografien
Leseprobe
http://www.hatjecantz.de/leseproben/3775713468_06.pdf