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    | Das System Orbán Die autoritäre Verwandlung Ungarns 
 
 
 Gy Dalos
 Verlag C. H. Beck oHG
 EAN: 9783406782091 (ISBN: 3-406-78209-4)
 224 Seiten, kartoniert, 15 x 21cm, März, 2022
 
EUR 18,00alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext In Ungarn findet ein auf allen Ebenen der Gesellschaft und Politik ausgetragener Kulturkampf statt. Die Gegner sind ein von Viktor Orbán immer autoritärer geführter, immer rücksichtsloser agierender Staat und eine immer schwächer werdende liberale Opposition. Die Machtverhältnisse sind so ungleich, die Entrechtung der innenpolitischen Gegner so skrupellos und effektiv, dass man kaum noch auf eine Rückkehr zu rechtsstaatlichen und freiheitlichen Verhältnissen zu hoffen wagt. 
 
 
 Mit György Dalos beschreibt ein international renommierter Historiker und ausgewiesener Fachmann der ungarischen Geschichte, wie Orbán und seine Bewegung Ungarn in ihre Gewalt gebracht, wie sie ihr System zementiert haben und wie es funktioniert.
 
 Rezension Kurz vor der ungarischen Parlamentswahl erschien das Buch des Historikers György Dalos, einem profunden Kenner der Geschichte Ungarns und der politischen Szene des Balkanstaats. Einem Mitgliedsland der Europäischen Union mit großer und reicher Historie, einem Land mit stetem Wechsel an politisch-militärischer Zugehörigkeit und Systemausrichtung.
 Seit 2010 regiert die national-konservative Fidesz-Partei und Victor Orbán führt das Land mit zunehmenden Zügen einer illiberalen Demokratie. Diese "schrittweise autoritäre Verwandlung Ungarns" beschreibt der Autor György Dalos im vorliegenden Buch.
 Beginnend mit dem Wahlsystem und dessen Umsetzung in parlamentarische Mehrheiten, beschreibt er, warum es der Fidesz unter Orbán leicht fällt, selbst Verfassungsänderungen mehr und mehr mit der erforderlichen Mehrheit in die Tat umzusetzen.
 Es werden viele Bereiche des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Lebens unter die Lupe genommen und beschrieben, wie das Land Ungarn sich unter der derzeitigen Regierung verändert hat.
 
 György Dalos ist ein Kenner Ungarns, seiner Geschichte und seines Alltags. Alleine schon deshalb gelingt ihm gut, einen Bogen zu spannen, von der Historie über die Zeit nach der Wende bis zum heutigen Ungarn. Dabei erweist sich Orbán zunehmend als "Grenzgänger". Einerseits klar verankert in der westlichen Welt (Mitgliedschaften in der EU und der NATO, andererseits eine unübersehbare Affinität zu China und Russland
 Insgesamt ein interessanter und bereichernder Einblick in die Entwicklung eines befreundeten Landes.
 
 Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo Das System OrbánDIE AUTORITÄRE VERWANDLUNG UNGARNS
 In Ungarn findet ein auf allen Ebenen der Gesellschaft und Politik ausgetragener Kulturkampf statt. Die Gegner sind ein von Viktor Orbán immer autoritärer geführter, immer rücksichtsloser agierender Staat und eine immer schwächer werdende liberale Opposition. Die Machtverhältnisse sind so ungleich, die Entrechtung der innenpolitischen Gegner so skrupellos und effektiv, dass man kaum noch auf eine Rückkehr zu rechtsstaatlichen und freiheitlichen Verhältnissen zu hoffen wagt.
 
 Wenn man in einem freiheitlichen Land politische Verhältnisse mit dem Wort «System» beschreibt, denkt man an Despotie und Tyrannei. Für die Machthaber in Ungarn ist der Begriff «System» seit dem Triumph der Fidesz-Partei unter ihrem Führer Viktor Orbán eine honorige Bezeichnung für ihre antidemokratischen Ziele und ihre unterdrückerischen Methoden geworden. Das «System Orbán» könnte ein Zyniker vielleicht als «diskursfreie Demokratie» bezeichnen. Es stützt sich - abgesehen von den Fidesz-Parteigängern - auf die Enttäuschten, die Zurückgesetzten und Zukurzgekommenen und bietet ihnen das zur Staatsraison erhobene Prinzip der NATIONALEN ZUSAMMENARBEIT. Dessen Kern besteht aus christlich grundiertem, nationalkonservativem und letztlich autoritärem Denken. Die Entwicklung, die Europa in Ungarn mit wachsendem Entsetzten beobachtet, ist ein rechtsnational gesteuerter Kollaps aller Werte einer liberalen Demokratie. WIe sich dieser Kollaps vollzieht, wird von György Dalos anhand zahlreicher Beispiele anschaulich beschrieben und präzise analysiert.
 
 György Dalos ist freier Autor, Historiker und Osteuropaspezialist. 2010 erhielt er den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. 2015 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen
 
Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung     92 Das Zweidrittelparlament     19
 3 Der Nationale Tabakladen     30
 4 Kádár-Nostalgie     39
 5 Recycling der Geschichte     50
 6 Das Zeitungssterben     63
 7 Links und rechts auf Ungarisch: Die Parteienlandschaft     70
 8 Die Bewunderer     79
 9 Die liberale Systemkritik     90
 10 Jüdisches Leben     99
 11 Der Untergang der «Meerjungfrau»     113
 12 Der Türkische Rat: Viktor Orbáns «Ostpolitik»     122
 13 Land im Lockdown     131
 14 Sex, Lügen und Videos: Ein Sittenbild     143
 15 Zwei Abrechnungen und eine Einladung: Varianten einer Hochschulpolitik     153
 16 Schlachtengemälde aus dem Kulturkampf     164
 17 Herrenallüren     173
 18 Die große Kürzung der Haushaltsnebenkosten: Ein sozialpolitischer Coup     181
 19 Fünf Tafeln am Dorfrand     190
 20 Viktor Orbán – eine Vorgeschichte     200
 
 Anmerkungen     217
 Personenregister     219
 
        
        
        
        
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