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Das Projekt
Das Projekt "Schulreifes Kind"
Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung




Marcus Hasselhorn, Jan-Henning Ehm, Wolfgang Schneider, Hermann Schöler

Hogrefe-Verlag
EAN: 9783801727413 (ISBN: 3-8017-2741-6)
102 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2015

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Anteil der Kinder, die bei Erreichen der gesetzlichen Schulpflicht erhebliche Auffälligkeiten in schulrelevanten Entwicklungsbereichen aufweisen, hat nicht nur in der subjektiven Wahrnehmung von Grundschullehrkräften in den letzten Jahrzehnten sehr zugenommen. In Baden-Württemberg wurde daher in enger Abstimmung zwischen Kultusministerium und KiTa-Trägerverbänden ein Konzept zur gezielten Zusatzförderung von Kindern mit schulrelevanten Entwicklungsauffälligkeiten im letzten KiTa-Jahr entwickelt und seit 2007 an etwa 250 Standorten in Baden-Württemberg unter der Bezeichnung „Schulreifes Kind“ umgesetzt. Kernstücke des Projektes sind (a) die frühe Diagnostik schulrelevanter Entwicklungsstände im vorletzten KiTa-Jahr, (b) die Einberufung eines „Runden Tisches“ mit Eltern, KiTa-Vertretern, Grundschulvertretern und ggf. weiteren Experten bei jedem Kind mit Auffälligkeiten sowie (c) die gezielte Zusatzförderung in Kleingruppen im Laufe des letzten KiTa-Jahres. Von Anfang an wurde das Projekt wissenschaftlich begleitet. Dieser Band berichtet über die wichtigsten Aktivitäten, Arbeitsschritte und die pädagogisch sehr ermutigenden Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Begleitung. So konnte durch die gezielte Zusatzförderung nicht nur die Quote der rechtzeitig Eingeschulten erhöht werden; es zeigte sich, dass die meisten früh geförderten Kinder dieser Risikogruppe bis zum Ende der Grundschuljahre im Lesen, Rechtschreiben und Rechnen die nach den Bildungsstandards erwarteten Leistungen erbrachten. Durch wenige Coaching-Sitzungen der Förderkräfte konnten die positiven Effekte noch deutlich gesteigert werden.
Rezension
Frühe Bildung ist in den vergangenen Jahren immer stärker in den Fokus der Bildungspolitik geraten; Kindertagesstätte und Grundschule sollen stärker kooperieren und Kinder früher und individueller fördern. Pädagogik und Bildungspolitik haben erkannt: Auf den Anfang kommt es an! Zugleich hat der Anteil der Kinder, die bei Erreichen der gesetzlichen Schulpflicht erhebliche Auffälligkeiten in schulrelevanten Entwicklungsbereichen aufweisen, in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. "Das Projekt ´Schulreifes Kind`" in Baden-Württemberg, dessen wissenschaftlicher Abschlußbericht hier vorliegt, hat dem Rechnung getragen und Ansätze zum Abbau schulrelevanten Entwicklungsdefizite entwickelt. Dabei zeigt sich, dass folgende Aspekte notwendig sind: 1) die frühe Diagnostik schulrelevanter Entwicklungsstände im vorletzten KiTa-Jahr, 2) die Einberufung eines „Runden Tisches“ mit Eltern, KiTa-Vertretern, Grundschulvertretern und ggf. weiteren Experten bei jedem Kind mit Auffälligkeiten und 3) die gezielte Zusatzförderung.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Zusammenfassung: Umsetzung und Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung 11

1 Hintergrund und Konzept des Projektes „Schulreifes Kind" 19

2 Auftrag 22

3 Formativ unterstützende Aktivitäten 24


3.1 Beteiligung an Fort- und Weiterbildungen der pädagogischen Fachkräfte 24
3.2 Coaching 25
3.2.1 Überblick 25
3.2.2 Das erste Treffen 29
3.2.3 Das zweite Treffen 31
3.2.4 Das dritte Treffen 32
3.3 Regelmäßiger Austausch mit Expertenrunden 34
3.3.1 Lenkungsausschuss 34
3.3.2 Berichte auf Fachtagungen in Baden-Württemberg 34
3.3.3 Schulleiterinformationen 34
3.3.4 Mitwirkungen auf Regionaltagen/-konferenzen 34
3.3.5 Austausch mit Expertengruppe Schulreifes Kind 35
3.4 Handreichung für die Implementation des Konzeptes 35

4 Durchführung empirischer Untersuchungen 37

4.1 Standorte der wissenschaftlichen Begleitung 37
4.2 Untersuchungsplan der Wirkungsevaluation 40
4.3 Merkmale der untersuchten Kinder 41
4.3.1 Anzahl, Alter, Geschlecht und Sprache aller Kinder pro Untersuchungszeitraum 41
4.3.2 Kinder mit und ohne Zusatzförderung 43
4.3.3 Drop-Out 44
4.4 Methoden und eingesetzte Verfahren zur Wirksamkeitsprüfung 45
4.4.1 Erfassung schulrelevanter Fähigkeiten im Vorschulalter 45
4.4.1.1 Sprachliche Kompetenzen 46
4.4.1.2 Phonologische Informationsverarbeitung 47
4.4.1.3 Frühe mathematische Kompetenzen 49
4.4.1.4 Konzentrationsfähigkeit 49
4.4.1.5 Logisches Denken (nonverbale Intelligenz) 49
4.4.1.6 Volitionale Kompetenzen 50
4.4.1.7 Selbstkonzept 50
4.4.2 Erfassung von Leistungen, Motivation und Selbstkonzept in der Grundschule 51
4.4.2.1 Erfassung der Lernausgangslage und Lernentwicklung im 1. Schuljahr 51
4.4.2.2 Erfassung der Leseleistungen vom 1. bis 4. Schuljahr 52
4.4.2.3 Rechtschreibleistungen vom 1. bis 4. Schuljahr 53
4.4.2.4 Mathematische Leistungen vom 1. bis 4. Schuljahr 53
4.4.2.5 Kognitive Leistungsfähigkeit 54
4.4.2.6 Selbstkonzept 54
4.4.2.7 Lernmotivation 55
4.4.2.8 Befragung von Schülerinnen und Schülern 55
4.4.3 Befragungen von Eltern, Erzieherinnen/Erziehern und Lehrkräften 56
4.4.3.1 Verhaltensbeurteilungen und Kompetenzeinschätzungen durch Eltern und Erzieherinnen im Vorschulalter 56
4.4.3.2 Verhaltenseinschätzung während der Untersuchung 57
4.4.3.3 Fragebogen zur Ausstattung der Kita 57
4.4.3.4 Kompetenzeinschätzungen und Verhaltensbeurteilungen durch die Lehrkräfte 58
4.4.4 Tabellarische Zusammenfassung der verwendeten Methoden und Verfahren 58
4.5 Untersuchungsdurchführung und Leistungsrückmeldung 61
4.5.1 Untersuchungen in der Kita 61
4.5.2 Leistungsrückmeldung in der Kita 62
4.5.3 Untersuchungen in der Grundschule 62
4.5.4 Leistungsrückmeldung in der Grundschule 63
4.6 Befragungen zu den „Runden Tischen" 63

5 Ergebnisse 68

5.1 Akzeptanz und Weiterentwicklung der „Runden Tische" 68
5.1.1 Fragestellung 69
5.1.2 Methode 69
5.1.3 Ergebnisse und Diskussion 71
5.2 Auswirkungen des Coachings der pädagogischen Fachkräfte auf die Entwicklung der geförderten Kinder 75
5.3 Effekte der Zusatzförderung bis zum Ende der Kita-Zeit 78
5.4 Wirkt sich die Zusatzförderung auf die Rückstellungsquote aus? 81
5.5 Effekte der Zusatzförderung auf schulische Leistungen 83
5.6 Leistungszuwächse zusätzlich geförderter „Risikokinder" 85
5.7 Effekte der Zusatzförderung auf das soziale Selbstkonzept 88
5.8 Effekte auf Kinder aus teilnehmenden Institutionen im sozio-emotionalen Bereich 89

6 Literatur 91

7 Wissenschaftliche Veröffentlichungen 95


7.1 Dissertationen 95
7.2 Diplomarbeiten 95
7.3 Zulassungsarbeiten (Lehramt) 96
7.4 Bachelorarbeiten (Psychologie) 96
7.5 Beiträge zu Veranstaltungen 96
7.6 Veröffentlichungen in Zeitschriften und Monographien 101