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Das Herz - Frida Kahlo Eine Liebesaffäre in Paris, Frühling 1939
Das Herz - Frida Kahlo
Eine Liebesaffäre in Paris, Frühling 1939




Marc Petitjean

Schirmer-Mosel
EAN: 9783829609142 (ISBN: 3-8296-0914-0)
200 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, Februar, 2021

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
„Wenn mein Vater mir von Frida erzählte, war sein Tonfall von Respekt und Bewunderung geprägt, aber ich spürte auch eine gewisse Zurückhaltung. Vielleicht wollte er nicht zu viel sagen, um das Geheimnis ihrer Leidenschaft zu wahren.“

„Diese intime Erzählung eröffnet eine neue, unerwartete Perspektive auf das Werk der Künstlerin und die vibrierende Atmosphäre der Surrealisten-Szene in den 1930er Jahren.“

Adriana Hunter, Goodreads, USA

„Dieses frische, präzise erzählte Juwel von einem Buch liest sich durchgehend begeisternd, ob man es nun als generationenübergreifende Geschichte von Liebesschmerz und Sehnsucht auffasst, als so noch nicht dagewesene Vater-Sohn-Chronik, als klassische Liebesgeschichte einer Künstlerin und Muse oder als warnendes Beispiel für das, was einem in der am häufigsten beschriebenen Stadt der Welt zustoßen kann.“

Porochista Khakpour, Bookforum, USA

„Das Buch enthält neben den vielen bereits bekannten Details der Biographie Frida Kahlos doch mehrere sehr interessante Beschreibungen und Erinnerungen, die das Wissen um Fridas Pariser Zeit ergänzen, so dass ich das Buch mit großem Interesse gelesen habe.“

Helga Prignitz-Poda, Mitherausgeberin des Frida-Kahlo-Werkverzeichnisses
Rezension
Das Œuvre von Frida Kahlo (1907-1954) erfährt angesichts des body turn in den Kulturwissenschaften eine Renaissance. Zu den bekanntesten Werken der mexikanischen Künstlerin zählen: „Meine Geburt“(1932), „Selbstbildnis mit Halskette“(1933), „Das Herz“(1937), „Meine Amme und ich“(1939), „Die zwei Fridas“(1939), „Selbstbildnis, Dr. Eloesser gewidmet“(1940), „Die gebrochene Säule“(1944) oder „Der verletzte Hirsch“(1946).
Kahlo gilt nicht nur als eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Welt, sondern auch als Ikone des Feminismus. Ihr Œuvre umfasst 143 Gemälde, davon 55 Selbstporträts. Sie zeugen von der künstlerischen Verarbeitung ihres eigenen physischen und psychischen Leidens, ihren Identitätskrisen und von Rezeptionen mexikanischer Kultur sowie von Werken und Richtungen der Kunstgeschichte.
Bisher war wenig bekannt, dass Kahlo im Frühling 1939 in Paris eine Liebesaffäre mit dem Ethnologen und Agrarökonom Marc Petitjean unterhielt. Während dieser Zeit weilte sie in der französischen Hauptstadt, in der 18 Gemälde von ihr in der Mexiko-Ausstellung der Galerie Renou et Colle gezeigt wurden. Zum Abschied aus Paris schenkte sie Petitjean ihr 1937 gemaltes Werk „Das Herz“. Es unterstützte seinen Sohn, Marc Petitjean (*1951), in seiner Jugendzeit dabei Einsamkeitsgefühle zu überwinden. Dieses berichtet der französische Autor, Photograph und Filmemacher in seinem 2018 publizierten Buch „Le Cœur – Frida Kahlo à Paris“, welches bei Schirmer/Mosel 2021 in deutscher Übersetzung von Michaela Angermair unter dem Titel „Das Herz – Frida Kahlo. Eine Liebesaffäre in Paris, Frühling 1939“ erschien. Parallel wurde im Münchner Kunstverlag die Sonderausgabe von Helga Prignitz-Podas Monographie „Frida Kahlo. Die Malerin und ihr Werk“ veröffentlicht. Petitjeans Buch ist eine gelungene Mischung aus sachlicher Darstellung basierend auf eigenen Recherchen, autobiographischen Reflexionen und kunsthistorischen Ausführungen. So identifiziert er bei Kahlo ein „essenzielles Bedürfnis, die Stationen ihres persönlichen Kreuzwegs aufzuspüren und ohne Scham zu benennen“(S. 112). Lehrkräfte des Faches Bildende Kunst werden durch die vorliegende Darstellung über die Pariser Zeit von Kahlo motiviert, sich in ihrem Fachunterricht mit dem Leben und den Werken der mexikanischen Malerin auseinanderzusetzen.
Fazit: Marc Petitjean liefert mit seinem Buch „Das Herz – Frida Kahlo“ bisher nicht bekannte biographische Details zum Leben der Ausnahmekünstlerin, sowie einen unterhaltsam zu lesenden Einblick in die Pariser Kunstszene der 1930er Jahre.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Eine Liebesaffäre in Paris, Frühling 1939
Ein kleiner Junge wächst im Paris der Nachkriegszeit in einer gutbürgerlichen Familie auf, in deren Wohnzimmer das Werk einer weltberühmten Malerin ganz unspektakulär und selbstverständlich die Wand ziert: Es handelt sich um das Gemälde "Das Herz" von Frida Kahlo, und von klein auf zieht die rätselhafte Darstellung einer von einer goldenen Stange durchbohrten jungen Frau, zu deren Füßen ein riesiges, blutendes Herz am Meeresufer liegt, den sensiblen Jungen in seinen Bann. Doch erst Jahrzehnte nach dem Tod seines Vaters – das Bild ist längst versteigert und sein Aufenthaltsort nicht mehr auszumachen – erhält er den Hinweis, dass "Das Herz" für eine veritable Liebesgeschichte steht: Als Frida Kahlo im Januar 1939 nach Paris reist, um auf Einladung des Surrealisten André Breton an seiner Ausstellung „Mexiko“ teilzunehmen, beginnt sie eine Affaire mit dem Vater des Autors – Michel Petitjean ist Agrarökonom, Kunstkenner, mondäner Lebemann und offizieller Geliebter der Mäzenin Marie-Laure de Noailles.
Auf Basis nur weniger greifbarer Dokumente, aber unter Einbeziehung umso namhafterer Zeitzeugen von Picasso über Marcel Duchamp bis zu Elsa Schiaparelli rekonstruiert Marc Petitjean diese leidenschaftliche Romanze seines Vaters, eingebettet in Kämpfe um die künstlerische Vereinnahmung der Malerin, surrealistische Gesellschaftsspiele und politische Kämpfe zwischen Trotzki und Stalin angesichts des am Horizont des Jahres 1939 heraufziehenden Weltkriegs. Marc Petitjeans zwischen Roman und Tatsachenbericht changierender Text ist eine zärtliche Liebeserklärung an Paris, an die Künstlerszene des frühen 20. Jahrhunderts und an die einzigartige Frida Kahlo.
Marc Petitjean (geb. 1952) ist französischer Autor, Filmemacher und Photograph, er drehte Dokumentationen u.a. über japanische Kimono-Malerei und das Leben seines Vaters.
Schirmer/Mosel. Aus dem Französischen von Michaela Angermair. 200 Seiten, 13 Abbildungen. Format: 12,5 x 20,5 cm, gebunden. Deutsche Ausgabe.
Inhaltsverzeichnis
Ein Treffen 7
Rückblende 19
Die Bretons in Mexiko 30
Frida und die Surrealisten 42
Die Liebenden lernen einander kennen 62
Der Spanische Bürgerkrieg 84
Politisches Engagement 94
Leiden 109
Die Liebesgeschichte 127
Mexiko 155
Die Vernissage 168
Nach dem Krieg 197
Anmerkungen 206
APPENDIX
Zeittafel „Frieda Kahlo in Paris“ 224
Europäische Konflikte in den späten 1930er Jahren 225
Frida Kahlos Bilder in Paris, 1939 226
Die Ausstellung 229
André Breton: Frida Kahlo de Rivera 230
Text über Frida Kahlo aus dem Katalog zur Ausstellung Mexique, Paris 1939