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DAAD-Studienführer Niederlande
DAAD-Studienführer Niederlande




Hub Nijssen

wbv Media
EAN: 9783763936052 (ISBN: 3-7639-3605-X)
186 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2008

EUR 16,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dieses Buch informiert Studierende darüber, wie sie in den Niederlanden leben und studieren - egal ob sie ein Semester oder ein ganzes Studium, ein Aufbaustudium oder einen Forschungsaufenthalt planen.

Der Studienführer gibt Auskunft über Einreise- und Aufenthaltsbedingungen, über Bewerbungsverfahren und Finanzierungsmöglichkeiten sowie über das Leben rund um die Universität.

So fahren Studierende gut vorbereitet ins Nachbarland.

Hub Nijssen berät deutsche Studierende, die in den Niederlanden studieren wollen.
Rezension
Ein Auslandsstudium ist heute eine bedeutende Voraussetzung für eine Karriere in Wirtschaft und Wissenschaft, zumindest aber ein Karrierebaustein. Bei der Vorbereitung von studienbezogenen Auslandsaufenthalten helfen sechs neue Studienführer, die der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) für die Länder China, USA, Spanien, Niederlande, Großbritannien und Irland sowie Kanada herausgibt in Verbindung mit dem W. Bertelsmann Verlag. Hier ist der "Studienführer Niederlande" anzuzeigen. Die Niederlande sind nahe bei, nicht selten läßt sich dort der deutsche NC umgehen, das Land ist multukulturell und liberal, as Studium weist einen hohen Betreuungs- (aber auch Verschulungs-) grad auf. Auf jeweils 150 bis 200 Seiten erfahren Studierende, wie sie in diesen Ländern leben und studieren können. Die Studienführer informieren auch über Aufenthaltsbedingungen, Bewerbungsverfahren und Finanzierungsmöglichkeiten und viele andere Aspekte. Fazit: Unbedingt empfehlenswert für alle Abiturienten, die über ein Auslandsstudium (in den genannten) Ländern nachdenken!

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Niederlande sind das beliebteste Studienziel für deutsche Studierende. Unter dem Motto 'Studieren, wo der Dozent noch Zeit für Sie hat!' punkten die niederländischen Universitäten mit ihrem hervorragendem Betreuungsangebot. Wer im multikulturellen und liberalen Nachbarland studiert, tut dies oft auf Englisch und in Fächern, denen in Deutschland der NC entgegen steht.
Inhaltsverzeichnis
Karte der Niederlande 8

Einleitung 10

Ga erheen! 12
1 Warum Ausland? 14
2 Recherchieren, umschauen, Beratungsangebote nutzen 15
3 Rechtzeitig planen und vorbereiten 16
4 Entscheidungen treffen 19
5 Zeitplan für die Vorbereitung 22
6 Reiseberichte schreiben und für sich auswerten 23
7 Checklisten 25

Niederlande - Hier studieren 28

1 Fragen, die Sie sich für die Studienwahl stellen sollten 30
2 Fragen, die Sie sich für die Ortswahl stellen sollten 32
3 Zehn gute Gründe, ins Nachbarland zu ziehen 34
4 Erwartungen 37
5 Einiges über deutsch-niederländische Verhältnisse, Vorurteile und Schmerzpunkt Fußball 39
6 Holland oder Niederlande, regionale Unterschiede, ein bisschen Geschichte 44
7 Das Niederländische und Sprachkurse 47
8 To do's and don'ts - Zum Charakter der Niederländer 54

Die Hochschulen in den Niederlanden 61

1 Schulsystem 62
2 Aufbau des Hochschulsystems 64
3 Der Bologna-Prozess - Abschlüsse und Titel 66
4 Welcher Titel gehört zu welchem Studium? 70
5 Die Qualität Ihrer Ausbildung - Staatliche Kontrollen 72
6 ECTS - Diplomsupplement - Learning Agreement - Anerkennung Ihrer Leistungen in Deutschland 73
7 Anzahl internationaler Studenten an niederländischen Hochschulen 77
8 Hochschulporträts 79
Universitäten 80
Fachhochschulen 93

On Campus - Uni-Alltag und Studentenleben 103

1 Ganz anders als in Deutschland? 104
2 Unterrichtsformen und Problem Based Learning 110
3 Betreuung der Studenten 114
4 Integration - Kontakt mit einheimischen Studenten - Vereine 116
5 Wohnungssuche 120
6 Wohnungsanbieter 123
7 Wohngeld - Huurtoeslag/Huursubsidie - Rechtshilfe 124

Die Zulassung - Der Weg zum Studienplatz 128

1 Übersichten der Hochschulen und Studiengänge 130
2 Rankings: Mit Vorsicht zu genießen 132
Internationale Rankings für Universitäten 132
Nationale Rankings 136
3 Entscheidungsschritte bei der Studien- und Ortswahl 138
4 Zulassungsbedingungen 140
5 Anmeldung 142
Anmeldung bei der IB-Groep - Studielink 143
Anmeldung bei der Hochschule 145
6 Checkliste und Zeitschema 147

Die Finanzierung des Studiums 148

1 Studiengebühren - Collegegeld 150
2 Niederländische Studienfinanzierung + OV-Jaarkaart 151
3 Deutsche Studienfinanzierung 153
4 Stipendien 154
5 Bildungskredit 155

Das Leben in den Niederlanden 156

1 Allgemeine Checkliste zur Vorbereitung des Studium in den Niederlanden 158
2 Reisemöglichkeiten - Verkehrsmittel - Fremdenverkehrsverein VVV 159
3 Visum, Meldepflicht, Arbeitserlaubnis, Sofi-Nummer, BSN 160
4 Bankkonto 162
5 Krankenversicherung - Zorgverzehering - Zorgtoeslag - Medizinische Versorgung 164
6 Sonstige Versicherungen 167
7 Lebenshaltungskosten - Öffnungszeiten - Feiertage - Ferien 167

Die Fakten - Nützliche Adressen und Literaturtipps 170



Leseprobe zu "DAAD-Studienführer Niederlande" von Hub Nijssen

On Campus – Uni- Alltag und Studentenleben (S. 102-104)

1 Ganz anders als in Deutschland?

Nein, das ist der Alltag an niederländischen Hochschulen gewiss nicht, wenn man darunter lediglich versteht, dass man morgens in die Hochschule fährt und abends zurückkommt. Das ist aber längst nicht alles, was das Studentenleben ausmacht. Zum Beispiel wird in den Niederlanden erst abends warm gegessen, und das ist schon ein großer Unterschied zum Leben in der Heimat. Ausgegangen wird spät am Abend, meistens am Donnerstag, da viele Studenten übers Wochenende nach Hause fahren. Die Niederlande sind eben ein kleines Land, und die meisten Studenten sind innerhalb einer Stunde zu Hause. Da lässt man sich doch lieber von den Eltern verwöhnen ...

Was ist anders?
Das Studium ist verschulter

Das erste Studienjahr besteht fast ausschließlich aus Pflichtvorlesungen. Sie bekommen einen Stundenplan wie im Gymnasium. Erst nach der Propedeuse haben Sie Wahlfreiheit im Curriculum. „Der Student in den Niederlanden hat jedoch mehr als in Deutschland eine Bringschuld. Anwesenheitsp. icht in Arbeitsgruppen und Abgabe der Hausaufgaben sind teilweise Voraussetzung, um an Klausuren teilnehmen zu können. Anders als in Deutschland sind die Fächer kürzer (sechs Wochen bis vier Monate), für Klausuren muss deswegen nicht der Stoff eines Jahres gepaukt werden. Häu. ger lernen bringt mehr als wenige Male viel. Die Freiheit in dem ‚verschulten‘ System besteht darin, sich über die Kurse des eigenen Studiums keine Gedanken machen zu müssen, Kurse anderer Fakultäten können nach Interesse und Stundenplan belegt werden. Dieser Stundenplan ist in der Regel so gefüllt, dass ein zweiter Studiengang parallel eher die Ausnahme ist."
Stefan Schmelting, studierte 1999–2004 Kommunikationswissenschaft in Nijmegen

Niederländische Studenten sind im Allgemeinen jünger als deutsche

In den Niederlanden gibt es keine Wehrpflicht mehr, und auch ein soziales Jahr ist unbekannt. Da die Schüler des VWO das „Centraal Eindexamen" (sprich: Abitur) nach der 12. Klasse schreiben, sind sie meistens erst 18 Jahre alt, wenn sie mit dem Studium anfangen. Deutsche Studenten in den Niederlanden merken deshalb schnell, dass sie oft mehr Lebenserfahrung haben als ihre Mitstudenten. Das hat den Vorteil, dass sie die Alltagsprobleme manchmal leichter meistern.

Die Jahreseinteilung

In den Niederlanden rechnet man in Jahren, nicht in Semestern. Das Studienjahr fängt immer im September an und ist in Trimester oder Quartale aufgeteilt. Diese werden mit Prüfungen abgeschlossen: Klausuren, Hausarbeiten oder Praktika. Das verlangt Fleiß, Disziplin und Planungstalent. Fehlen einem diese Eigenschaften, kann es durchaus passieren, dass man zum Ende des Trimesters oder Quartals in ziemlichen Prüfungsstress gerät. Außerdem gibt es in den Niederlanden keine Semesterferien, und Studenten haben in Deutschland häufig mehr Freizeit. So blickte ein Student der Medizinischen Biologie auf sein erstes Jahr zurück:

„Das Blocksystem, das in manchen Studienfächern angeboten wird, bietet die Möglichkeit, sich voll und ganz mit einem Themengebiet zu beschäftigen. So haben wir Vorlesungen, Praktika, Arbeitsgruppen, die von verschiedenen Winkeln das Thema behandeln und wiederholen. Nach meiner Erfahrung wird theoretisch Gelerntes direkt praktisch umgesetzt und geübt. Dass man auf diese Art und Weise den zu lernenden Stoff intensiv behandelt, bereitet einem Spaß. Man könnte dies auch schon als Klausurvorbereitung ansehen, da der Stoff re. ektiert wird und Fragen sofort geklärt werden können. Eine derartige Begleitung und Heranführung an den Stoff gibt es mit Sicherheit wenig an deutschen Universitäten. Durch dieses System steht man eigentlich kontinuierlich unter dem Druck einer kurz bevorstehenden Klausur, und viel Stoff muss in kurzer Zeit gelernt werden. Einerseits „hakt" man ein Thema schnell ab und muss am Ende des Semesters nicht für viele Fächer gleichzeitig lernen, aber auf der anderen Seite bedeutet es auch, dass man nicht viele Pausen bekommt und das ganze Jahr mit durchschnittlich 40 Wochenstunden Arbeitsaufwand rechnen muss."

Hub Nijssen berät an der Universität Nijmegen deutsche Studenten.