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Cinthia
Lateinisch / Deutsch
Aaron Ammann (Hrsg.), Enea Silvio Piccolomini
Reclam Stuttgart
EAN: 9783150196878 (ISBN: 3-15-019687-6)
112 Seiten, paperback, 9 x 14cm, März, 2020
EUR 4,40 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Als Enea Silvio Piccolomini im 15. Jh. Papst werden wollte, mussten seine Jugendsünden – zwei uneheliche Söhne und anzügliche Liebesgedichte – aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit getilgt werden. Letztere haben dennoch überlebt, bis heute, und Piccolomini wurde trotzdem Papst: Pius II. Seine Cinthia-Gedichte geben nicht nur einen Eindruck von seiner wilden Studentenzeit, sie zeigen auch eindrucksvoll, wie sich die Renaissance-Dichter mit dem Erbe der Antike (Ovid, Vergil, Martial, Homer u. a.) auseinandersetzten.
Rezension
Die Cinthia-Gedichte von Enea Silvio Piccolomini, des späteren Papstes Pius II, gehören zu den bekanntesten neulateinischen Texten, obgleich der Dichter sie im Rahmen seiner geistlichen Karriere verschwinden lassen wollte.
Umso schöner, dass sie nun in einer erschwinglichen und gleichzeitig fundierten zweisprachigen Ausgabe vorliegen.
Es handelt sich um 23 Elegien, deren Themen mythologische Stoffe ebenso wie anzügliche Liebesaffären darstellen. Schon der Titel der Sammlung gibt einen Hinweis auf Properz, eines der großen literarischen Vorbilder Piccolominis. Aber auch Martial, Ovid, Homer und Vergil werden reichlich zitiert, nachgeahmt und inhaltlich rezipiert. Oft ironisch und immer hintergründig zeigt der junge Piccolomini in den Gedichten bereits große Meisterschaft.
Neben lateinischen Texten und deutschen Übersetzungen enthält der Band reichlich bemessene Anmerkungen, eine gut recherchierte Bibliographie sowie einen interessanten Einführungstext in Leben und Werk des Renaissancedichters.
Wie wird diese Ausgabe in der Schule Verwendung finden?
Zunächst einmal kann sie den Lehrerinnen und Lehrern des Fachs Latein den Horizont neulateinischer Literatur erstmals erschließen bzw. deutlich erweitern. Die Texte sind für fortgeschrittene Oberstufenkurse gut zu bewältigen, werden allerdings didaktischer Unterstützung und Aufarbeitung bedürfen, wenn sie von den Schülerinnen und Schülern selbst übersetzt werden sollen. Gute Erfahrungen im Unterricht habe ich zum Beispiel mit den Gedichten 2 und 3 ("An Vergil" bzw. "Auf Vergil"), anhand derer die Bedeutung des Aeneis-Dichters für die Literaturgeschichte exemplarisch herausgearbeitet werden kann.
Erfreulich, dass diese Texte nun einem breiteren Publikum bekannt werden können!
Johannes Groß, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Als Enea Silvio Piccolomini im 15. Jh. Papst werden wollte, mussten seine Jugendsünden – zwei uneheliche Söhne und anzügliche Liebesgedichte – aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit getilgt werden. Letztere haben dennoch überlebt, bis heute, und Piccolomini wurde trotzdem Papst: Pius II. Seine Cinthia-Gedichte geben nicht nur einen Eindruck von seiner wilden Studentenzeit, sie zeigen auch eindrucksvoll, wie sich die Renaissance-Dichter mit dem Erbe der Antike (Ovid, Vergil, Martial, Homer u. a.) auseinandersetzten.
Inhaltsverzeichnis
Cinthia
Anhang
Zu dieser Ausgabe
Anmerkungen
Literaturhinweise
Nachwort
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